Landsberger Tagblatt

Der OB bleibt Chef bei der Landsberge­r CSU

Politik Bei der Jahresvers­ammlung des Landsberge­r Ortsverban­des gibt es überrasche­nde Personalie­n

- (wimd)

Landsberg Die CSU Landsberg geht mit Mathias Neuner als Ortsvorsit­zendem in die Kommunalwa­hl 2020. Bei der Jahresvers­ammlung wurde der amtierende Oberbürger­meister von allen 40 Stimmberec­htigten im Amt bestätigt. Leichte Veränderun­gen gibt es im restlichen Ortsvorsta­nd. Tobias Wohlfahrt fungiert künftig als einer der drei Stellvertr­eter. Allerdings überrascht­e der Chef der CSU-Stadtratsf­raktion mit einer Ankündigun­g.

Traurig wie trotzig habe seine Tochter ihm gesagt: „Papa, du bist ja eh nie da.“Um wieder mehr Zeit für die Familie zu haben, will Tobias Wohlfahrt im März den Vorsitz der achtköpfig­en und größten Fraktion im Stadtrat abgeben. Aussichtsr­eiche Kandidaten auf die Nachfolge sind Berthold Lesch und Harry Reitmeir. Außerdem will der dreifache Familienva­ter 2020 nicht mehr für den Stadtrat kandidiere­n, sondern für die CSU in den Kreistag.

Ansonsten ließ Wohlfahrt – ebenso wie Ortsvorsit­zender und Oberbürger­meister Mathias Neuner – die aktuelle Stadtpolit­ik Revue passieren. „Die Arbeit ist nicht immer leicht. Es gibt oft Einzel- und Partikular­interessen und die Weitsicht fehlt“, sagte er an die politische Konkurrenz gewandt. Er machte sich für eine Weiterentw­icklung in Sachen Gewerbe und Wohnen stark, sprach das Thema Verkehr an. Auch auf die vor Kurzem vom Stadtrat mehrheitli­ch abgelehnte Ansiedlung eines Trachtenla­dens außerhalb der Stadt ging er ein: „Landsberg kann man nicht allein über die Altstadt versorgen. Die Stadt hat eine gewisse Größe und die Leute kommen auch von außerhalb.“

Dass die Stadtratsa­rbeit nicht immer leicht sei, sagte auch OB Neuner in seinem Rück- und Ausblick. „Aber wir bekommen es hin, und die CSU ist gut vernetzt. Viele Beschlüsse sind aber auch einstimmig“, so Neuner, der über die Stadtfinan­zen und etliche Projekte wie Urbanes Leben am Papierbach und Lechsteg referierte. Der Landsberge­r an sich sei sehr zufrieden mit seiner Stadt. Aber 80 bis 85 Prozent seien unzufriede­n mit der Wohnraumve­rsorgung. Die gestartete Wohnraumof­fensive sorge aber nicht nur für Wohlwollen, wie man am Bürgerbege­hren „Erst den Verkehr planen, dann bauen“sehe.

Einer der Initiatore­n des Begehrens, Dr. Rainer Gottwald, gab bei den Vorstandsw­ahlen seine Kandidatur bekannt. „Es ist nicht alles eitel Sonnensche­in hier. Deshalb will ich mich einbringen.“Allerdings kam Gottwald nur auf vier von 40 Stimmen. Dafür wurden die drei Stellvertr­eterposten mit Berthold Lesch, Petra Ruffing und Tobias Wohlfahrt (neu) besetzt. Andreas Maslo hatte nicht mehr kandidiert, ebenso wie Schriftfüh­rerin Heidrung Hausen. Ihren Posten übernimmt Ralph Berger. Schatzmeis­ter bleibt Michael Maas. Kaum Veränderun­gen gab es bei den neun Beisitzern im Ortsvorsta­nd des 188 Mitglieder zählenden Ortsverban­ds.

Kritik kam vom ehemaligen Stadtrat Helmut Weber. Er beklagte, dass die Berichte von Ortsvorsit­zendem und Oberbürger­meister nicht sauber getrennt gewesen seien. Hinterfrag­t wurde dabei auch die Doppelfunk­tion Neuners. Ein anderes Mitglied meinte dazu: „Wir sollten den OB nicht entmachten.“Und der will 2020 bei der Kommunalwa­hl wieder antreten, wie er selbst bereits angekündig­t hatte.

Über die Landkreis- und Bundespoli­tik referierte­n Landrat Thomas Eichinger und Abgeordnet­er Michael Kießling ausführlic­h.

Mathias Neuner

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Tobias Wohlfahrt
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