Landsberger Tagblatt

Brot und Äpfel fehlen noch

Suche Zum nahen Ende der Winterpaus­e gibt es beim Uttinger Wochenmark­t keine Fieranten für Backwaren sowie Obst und Gemüse. Noch steht der beliebte Treffpunkt aber nicht infrage

- VON DAGMAR KÜBLER (küb)

Utting Am 20. April beginnt bei guter Wetterlage immer samstags die neue Saison des Wochenmark­tes in Utting, die dann bis Ende Oktober dauern wird. Von den bekannten Gesichtern werden jedoch einige nicht mehr mit dabei sein. Auf Obst und Gemüse vom Biolandhof Kern in Ramsach bei Penzing muss dann verzichtet werden, ebenso auf das Brot der Öko-Vollwertbä­ckerei Schwarzmai­er aus Peiting. Ein Wochenmark­t ohne Brot, Obst und Gemüse, das wird langfristi­g nicht funktionie­ren, sagen Franziska Eigner und Ute Jesina, die ebenfalls auf dem Markt verkaufen.

Eigner, die 70 Ziegen hält, bietet Käse, Wurst und Grillfleis­ch an, Jesina Kaffee und Kuchen. Die beiden haben die missliche Versorgung­slücke erkannt und sich nun in Eigeniniti­ative auf die Suche nach neuen Marktverkä­ufern gemacht – bislang jedoch ohne Erfolg. Noch aber haben sie die Hoffnung nicht aufgegeben. Kundschaft, so versichern sie, sei nämlich reichlich vorhanden, darunter viele treue Stammkunde­n. Insbesonde­re das Brot war so gut nachgefrag­t, dass es oft schon vor Marktschlu­ss ausverkauf­t war. Ideal für künftige Interessen­ten sei, dass ein Brotstand bereits vor Ort vorhanden ist. Deswegen würde also kein zusätzlich­er Aufwand entstehen. Dieser ist momentan, wie einige andere auch, im direkt an die Marktfläch­e angrenzend­en alten Feuerwehrh­aus eingelager­t. Auch weitere für den Marktstand notwendige Einrichtun­g sei dort. Früher hat die Bäckerei Schwarzmai­er den Stand selbst besetzt. Dann wurde der Aufwand für den Betreiber zu groß, das Personal zu knapp.

So hat Ute Jesina vor drei Jahren die Betreuung des Brotstande­s notgedrung­en mit übernommen. Doch den Aufwand kann sie nun auch nicht mehr leisten. „Um neun Uhr beginnt der Markt, die Stände werden meist schon ab sieben Uhr aufgebaut und die Ware einsortier­t“, beschreibt Jesina die anfallende­n Arbeiten. Vorab wird das Brot bei Bäcker Schwarzmai­er bestellt, denn Ware liefert der Bäcker noch immer. In der Marktgemei­nschaft willkommen wäre jedoch auch jeder andere Bio-Bäcker, der dort verkaufen möchte. Interessen­ten für Brot- beziehungs­weise Obst- und Gemüsestän­de können sich bei Ute Jesina melden unter der Telefonnum­mer 08806/1655.

Der Uttinger Wochenmark­t, so sind Jesina und Eigner überzeugt, sei nicht nur ein herkömmlic­her Wochenmark­t, sondern erzeugt unter den Besuchern eine Atmosphäre der Muße und des Austauschs. Wartezeite­n vor Ständen genießen die Besucher oft auf Bierbänken und unter Sonnenschi­rmen sitzend zum Entschleun­igen und für Gespräche. Biologisch­e, hochwertig­e Produkte zeichnen den Markt aus, ebenso Selbstange­bautes und -gefertigte­s. Ökologie liegt auch vielen Kunden am Herzen, die zum Beispiel sehr oft ihre eigenen Gefäße mitbringen, um Verpackung­smüll zu sparen.

Zum festen Team gehört Renate Wecker mit ihren Blumensträ­ußen, Johanna Eichenseer verkauft Blumenzwie­beln und -samen, Anneliese Weber Marmeladen, Honig und Tomatenpfl­anzen. Bei Beatrix Behles gibt es Schmuck, der Syrer Bshar Al Hilal bietet Honig aus eigener Imkerei auf Uttinger Flächen an.

Bei Carolin Bartmann gibt es Olivenund Fruchtöle vom eigenen Olivenhain auf dem Peloponnes. Sie verkauft auch selbstgema­chtes Pesto und Marmeladen aus sonnengere­iften, griechisch­en Früchten. Und immer wieder bereichern Gaststände mit unterschie­dlichem Angebot den Markt.

Im Winter ist der Uttinger Wochenmark­t geschlosse­n. Um aber diese marktfreie Zeit nicht allzu lang werden zu lassen, hat die Uttinger Gärtnerei Streicher erstmals ein kleines Café in ihrem Gewächshau­s eingericht­et. In einer Duftmischu­ng aus feuchter Erde, Hyazinthen und Kaffee treffen sich dort viele Stammkunde­n des Marktes, und Gärtnereib­esucher nehmen Kuchen von Ute Jesina für zu Hause mit oder probieren vom frischen Olivenöl.

Ab dem 16. März wird übrigens auch der Käsestand von Franziska Eigner vor der Gärtnerei zu finden sein.

Personal war immer schwierige­r zu finden

 ?? Foto: Dagmar Kübler ?? Eine ganz besondere Atmosphäre hat der Uttinger Wochenmark­t, der bei der Bevölkerun­g sehr beliebt ist. Die Beschicker haben allerdings Sorgen, weil es Versorgung­slücken im Angebot gibt.
Foto: Dagmar Kübler Eine ganz besondere Atmosphäre hat der Uttinger Wochenmark­t, der bei der Bevölkerun­g sehr beliebt ist. Die Beschicker haben allerdings Sorgen, weil es Versorgung­slücken im Angebot gibt.

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