Mein Kind hat Angst
Eltern Kinder Leben
Angst ist nicht wählerisch. Angst nämlich kann man vor fast allem haben: Vor Spinnen, Hunden, Menschen und Monstern, aber auch vor der Dunkelheit, dem Gewitter, vor Kindergarten, Schule, vor Krankheit und Tod, und natürlich vor dem Alleinsein. Und Angst ist auch nicht gerecht verteilt: Es gibt Kinder, die entdecken die Welt fast ohne Furcht. Und andere, da muss man jede Nacht unterm Bett die Monster verjagen, bevor Ruhe einkehrt. Wie geht man mit der Angst des Kindes um?
Als wir einmal einen harmlosen Kinderfilm zu Halloween angeschaut haben, hat sich seine kleine Schwester gut amüsiert, mein Sohn war im Ausnahmezustand. Dabei hatten sich nur zwei Kinder als Vampire verkleidet. Mein Sohn konnte danach nicht mehr allein einschlafen… Durch schulische Probleme haben sich die Ängste – nicht nur wegen Vampiren – so sehr verstärkt, dass wir einen Angsttherapeuten hinzugezogen haben. Mein Sohn erzählt ihm spielerisch, wie er sich nachts fühlt, was ihn beschäftigt und er darf ein Computerspiel machen, in dem er als Ritter alle besiegen muss. Uns wurde geraten, ihn im Alltag Situationen erproben zu lassen, um sein Selbstbewusstsein zu stärken, beim Bäcker Semmeln holen etwa. Oder selber ein Eis kaufen. Allmählich spüren wir, dass es besser wird. Und kürzlich hatten wir ein großes Erfolgserlebnis, als unser Sohn stolz berichtete, dass er nachts aufgewacht ist und uns schon rufen wollte, sich dann aber überlegt hat, dass er eigentlich niemanden braucht.
Stephi, Betriebswirtin, eine Tochter (6), ein Sohn (9)
Skifahren zum Beispiel. Mein kleiner Sohn fährt einfach los, mein großer Sohn sagt, er hat Angst. Warum? Ich glaube, er kann sich einfach viel besser ausmalen, was alles passieren kann. Ich selbst musste lernen, nicht über die Angst hinwegschreiten, achtsam damit umgehen, sie ernst zu nehmen. Was ich in diesem Fall also gemacht habe: Ich habe mich nicht irritieren lassen, sondern
hr Albumtitel „Shine A Light“, etwas zwischen „entzünde ein Licht“und „sei ein leuchtendes Beispiel“: An wen richtet sich diese Botschaft?
Bryan Adams: Tatsächlich an mich selbst. Aber ich schrieb das Lied in der Zeit, in der mein Vater von uns ging, insofern denke ich beim Singen jetzt immer an ihn.
War es Ihnen wichtig, mit einer starken, positiven Botschaft zurückzukommen?
Adams: Es freut mich, dass du den Song so empfindest. Ja, das ist mir sogar sehr wichtig. Gerade auch in diesen turbulenten Zeiten.
Ed Sheeran hat mit Ihnen zusammen an „Shine A Light“geschrieben. Wo haben Sie sich getroffen und wie lief die Zusammenarbeit ab?
Adams: Wir waren beide gleichzeitig in Irland, um Konzerte zu spielen. Ich habe ihn nach seiner Show besucht, wir sind was trinken gegangen und noch in dieser Nacht zu Freunden geworden. Die Songidee habe ich ihm ein paar Wochen später geschickt. Er war begeistert und hat mir geholfen, „Shine A Light“zu vollenden. Ich schreibe meistens erst mal Ideen auf und vollende sie später, insofern war das perfekt.
Jennifer Lopez singt mit Ihnen das Duett „That’s How Strong Our Love Is“. Wie kam das Stück zustande?
Adams: Mail. Ich schrieb ihrem Manager, weil ich fand, der Song würde große Klasse sein für uns beide.
Sind Sie befreundet?
Adams: Nein, ich habe J.Lo tatsächlich nur einmal getroffen, vor Jahren in Madrid. Sie ist ein reizender Mensch, und es ist mir eine Ehre, mit ihr zu singen.
Wer hat die wirklich schöne Ballade „Talk To Me“inspiriert?
Adams: Meine beiden Töchter. Ich hatte mich immer gefragt, was sie wohl sagen würden, sobald sie richtig sprechen können, und mittlerweile stecken die zwei mich bei unseren Unterhaltungen locker in die Tasche. Die beiden sind jetzt sechs und fast acht Jahre alt. Ich finde es so schön, dass sie immer zu mir kommen und mir alles erzählen, was sie auf dem Herzen haben.
Es ist mal wieder so ziemlich alles auf dem Album, Rock, Pop, Soul, Country… Wollten Sie so etwas wie das Gesamtbild von Bryan Adams malen?
Adams: Ach, seien wir ehrlich. Alle meine Alben klingen doch irgendwie ihm Nähe und Zeit gegeben, mitten auf der Piste darüber gesprochen, was passieren kann, ganz konkret, erzählt, wie oft ich schon hingefallen bin und dann aber auch versucht, ihn zu motivieren: Was, wenn du es geschafft hast, wie wird sich das dann anfühlen? Da hat er die Kurve dann wirklich gepackt. Jede positive Erfahrung stärkt, vor allem, wenn man sie dann auch benennt: „Super gemacht!“
Markus, Erlebnispädagoge, zwei Söhne (4 und 6)
Auch Ihnen brennt eine Erziehungsfrage auf den Nägeln? Dann schreiben Sie an Familie@augsburger-allgemeine.de. Die Kolumne wird betreut von den Redakteurinnen Doris Wegner und Stefanie Wirsching, Autorinnen des Buches „Supermütter“(erhältlich bei den ServicePartnern unserer Zeitung). ganz schön ähnlich. Es ist meine Stimme, die den ganzen Laden zusammenhält. Du könntest jeden Song vom neuen Album nehmen und ihn auf „Reckless“packen, das 1984 rauskam.
Andererseits singen Sie jetzt „Don’t Look Back“– ein persönlicher Abgesang an jede Form von Nostalgie?
Adams: Ja. Ich halte rein gar nichts davon, in der Vergangenheit zu leben. Was bringt mir das? Null. Ich denke nicht darüber nach, was ich getan habe, sondern darüber, was ich tun werde und tun möchte.
Was möchten Sie denn am 5. November 2019 tun?
Adams: Nun denn. Mein Sechzigster. Wer weiß, vielleicht überrasche ich mich noch selbst und schmeiße eine Party. Aber mindestens wird es ein mexikanisches
Dinner geben, selbstverständlich rein vegan.
Bekommen Sie es hin, die Verbindung zwischen 60 Lebensjahren und Ihnen selbst herzustellen?
Adams: Nicht besonders gut, nein. Aber ich komme damit klar.
Mit Mitte 30 haben Sie behauptet, „18 Til I Die“zu sein, also 18 bis zum Tod. Passt dieser Vorsatz noch zu Ihrem Leben?
Adams: Ja. „18 Til I Die“ist eine Metapher für mein Leben. Wer will denn schon alt werden und sich auch noch wie ein alter Mensch benehmen. Ich ganz bestimmt nicht. Danke schön (auf Deutsch).
Sie präsentieren sich auf dem Albumcover mit nackter Brust. Macht es Ihnen Spaß, der Welt zu zeigen, wie schlank und fit Sie aussehen?
Adams: So habe ich das bis jetzt gar nicht betrachtet, aber ja, wo du es nun erwähnst: Doch, doch, ich mag es, mich zu präsentieren. Ich glaube, ich bin ganz vorzeigbar. Und der ernste Teil der Antwort: Vielleicht kann ich mit meinem Äußeren ein bisschen Werbung für gesunden Lebenswandel machen. Langsam verschiebt sich in der Gesellschaft ja einiges zum Besseren und immer mehr Menschen erkennen, wie gefährlich Alkohol, Fleisch und Fisch für uns sind.