Die Ballade vor dem Film
Supermärkte bei uns heißen Aldi, Norma, Penny, Lidl, Netto, Edeka und so. Sturmtiefs heißen Eberhard, Franz, Gebhard oder Heinz. Solide, doch von begrenztem Klangzauber. Aber haben Sie einmal darauf geachtet, zu welch fantastischen Balladen sich im Kino die Namen der Produktionsfirmen und Verleiher verdichten? Es ist ein Fest, da mitzulesen, wenn es dunkel geworden ist im Saal und die Credits anlaufen. Fantasiefaktor in den Firmennamen: hoch. Es sei hier erlaubt, ein paar Namen wie im Gedicht in Zeilen zu schreiben:
Wild Bunch Futurikon
Neue Visionen
Open Road Films Zeitsprung Entertainment Freebird Pictures Schwarz-Weiss Filmverleih Zorro Film
Wild Stream
Square One Entertainment This is That Productions Splendid Film
Why Not Productions Juni Pictures
Private View
So ließe sich das, würde man denn im Kino immer schön mitschreiben, schön klangvoll erweitern. Abseits von den ganz großen wie 20th Century Fox, Sony, Warner oder Buena Vista finden sich gerade bei Arthouse-Filmen ganze Konglomerate von Haupt- und Mitproduzenten, Co-Produzenten, Finanziers und Verleih-Exoten. Das liest sich wie das Klingelbrett eines Bürogebäudes, in dem seltsame Start-ups residieren, die lieber Kaffeemaschinen anschaffen als Schreibtische.
Dazu diese schönen Logos (da allerdings punktet der olle Löwe von Metro-Goldwyn-Mayer noch immer mächtig), die einem schon vor dem ersten Filmbild das Gefühl geben, dass viele Menschen und Firmen beteiligt waren an dem, was einem gleich auf der Leinwand geboten wird. Achtgeben!