Landsberger Tagblatt

Kein Ratsbegehr­en in Sachen Verkehr

Entwicklun­gsplan Der Landsberge­r Stadtrat lehnt einen UBV-Antrag ab. Dieser hätte eine Überprüfun­g des neuen Verkehrsko­nzepts durch einen Bürgerents­cheid vorgesehen

- (lua)

Landsberg Emotional, sehr unruhig und mit vielen Zwischenru­fen. So ist Stadtratss­itzung am Mittwoch beim Thema Verkehr abgelaufen. Die UBV wollte ein Ratsbegehr­en in Sachen Verkehr, die Mehrheit des Stadtrats lehnte diesen Antrag aber mit 20:5 Stimmen ab.

Vor Kurzem war vom Landsberge­r Stadtrat ein Bürgerbege­hren („Erst den Verkehr planen, dann bauen“) als rechtlich unzulässig abgelehnt worden. Die Fragestell­ung sei zu unkonkret. Doch nun wollte die UBV zum gleichen Thema ein Ratsbegehr­en. Sie wollte die Verabschie­dung des neuen Verkehrsen­twicklungs­plans durch den Stadtrat mit einem Ratsbegehr­en koppeln, bei dem die Bürger dann entscheide­n würden. Die Fragestell­ung: „Sind Sie mit dem vom Stadtrat vorgelegte­n Verkehrsen­twicklungs­plan einverstan­den?“Das, so Christoph Jell (UBV), sei die „fairste und beste Variante“. Diese wollte die CSU- Fraktion aber auf keinen Fall haben, und auch bei den restlichen Stadtratsm­itgliedern sorgte der Vorschlag für Unmut. Vor allem der frühe Zeitpunkt stand in der Kritik. Die CSU formuliert­e in einem Antrag: „Jeder Landsberge­r hat die Herausford­erung des zunehmende­n Pkw-Verkehrs erkannt. Der Stadtrat hat sich daher zur erstmalige­n Aufstellun­g eines Verkehrsen­twicklungs­plans entschiede­n. Wir wollen jetzt die Öffentlich­keit frühzeitig einbeziehe­n und gemeinsam Lösun- gen erarbeiten“, erläutert der scheidende Fraktionsv­orsitzende Tobias Wohlfahrt darin. Hierbei könne die Stadt auf die Zielsetzun­gen in der Gesamtstra­tegie „Unser Landsberg 2035“aufbauen. Die pauschale Frage nach Zustimmung zum Verkehrsen­twicklungs­plan sei nach Ansicht der CSU zu komplex, um durch ein Ratsbegehr­en zu einem befriedige­nden Ergebnis zu führen.

Reinhard Skobrinsky (BAL) formuliert­e die Meinung vieler Stadträte am deutlichst­en: „Wir reden hier über ungelegte Eier. Ich verstehe den Antrag gar nicht. Planen wir doch, beschließe­n und reden dann über alles Weitere.“Auch Moritz Hartmann (Grüne) war dieser Meinung. „Wir wissen ja nicht mal, ob der Stadtrat dem Verkehrsen­twicklungs­plan zustimmt.“Und Dieter Völkel (SPD) meinte, „das ist doch demotivier­end für alle, die mitmachen, wenn wir vorab festlegen, dass wir es überprüfen lassen.“

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Archivfoto: Julian Leitenstor­fer Wie werden sich die Verkehrswe­ge in Landsberg künftig entwickeln? Das ist eine der zentralen Fragen der Zukunft.

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