Musikalisch und schauspielerisch top
Jahreskonzert Das Schülerblasorchester St. Ottilien präsentiert sich mit vielen Talenten
St. Ottilien „Kennen Sie uns wirklich so gut?“Beim längst Tradition gewordenen Rätsel als wichtigem Teil des Jahreskonzerts musste HansGünter Schwanzer, Leiter des Schülerblasorchesters Sankt Ottilien, Fragen zu diesem stets riesigen Klangkörper beantworten – die natürlich lustig wie immer waren: „Welches ist das verschlafenste Register“, fragten die beiden Moderatoren beispielsweise.
Auf alles ist der „Chef“, wie Schwanzer durchaus respekt- und gleichzeitig liebevoll von seinen Schülern genannt wird, zwar nicht gleich gekommen, beschenkt wurde er trotzdem – mit Boxhandschuhen und -helm, „weil es Ihnen in dem Club, in dem schon Sylvester Stallone trainiert hat, so gut gefiel“. Der Club ist natürlich nicht in der Nähe, sondern in New York, dem Ziel der großen Reise im Herbst 2018, mit dem Erlebnis Steubenparade (LT berichtete) und vielen weiteren Höhepunkten. Der „Ausflug“zum Big Apple war für alle so beeindruckend, dass Motto und Musik des Jahreskonzerts natürlich komplett darauf abgestimmt waren.
Die bestens unterhaltenen Besucher der zwei Konzerte im jedes Mal nahezu voll besetzten Festsaal des Rhabanus-Maurus-Gymnasiums erlebten zwischen Schlagzeugauftakt (Niklas Teske mit melodiösen Rhythmen) und dem Tiger Rag als traditioneller „allerletzter“Zugabe viel Amerikanisches, aber auch österreichische K.u.K.-Monarchie und Josef Beischers Ottilienmarsch durften im Programm nicht fehlen. Letzterer wurde wie immer dirigiert von Honoratioren, dieses Mal von Cellerar Bruder Josef Götz und Erzabt Wolfgang Öxler.
Zunächst aber hieß es „Gonna Fly Now“und anschließend „Take The A-Train“. Dann durfte gefeiert werden: Die Trompetenriege machte das mit „Bugler’s Holiday“und steckte dafür, sehr zum Vergnügen des Publikums, in unterschiedlicher Freizeitkleidung. Der hervorragend vorbereitete, riesige Orchesterapparat jagte bei einem Querschnitt durch das Webber-Musical „Phantom der Oper“Christines Stimme in ungeahnte Höhen und erschreckte die Zuhörer mit dem lauten Auftritt des Phantoms.
Bei „Unter dem Sternenbanner“zeigte die Querflötenriege neben musikalischen auch schauspielerische Qualitäten. Die zwölf Mädels durften vor ihrem Dirigenten marschieren – obwohl der doch Querflöten gar nicht mag? Zumindest hält sich so ein Gerücht.
Nach der Pause kündigten die beiden Moderatoren Clemens Edelmann und Philipp Richardon einerseits weitere sehr gut einstudierte Stücke wie „Kaiserin Sissi“, Henry Mancinis „Moon River“, die „New York Overture“oder „Von Freund zu Freund“mit Victor von Wolff und Tobias Schwab als Solisten an.
Das Moderatorenduo erzählte aber auch viel Interessantes von der Reise, berichtete von Auftritten in der Saint Patrick’s Cathedral und am Times Square und von einer Bootstour bei Nacht am Memorial Day 9/11.