Scheuring und der Klimaschutz
Bürgerversammlung Rathauschef Manfred Menhard berichtet über Aufforstungen, Biotopflächen und Blühstreifen. Kritik gibt es an einem Projekt für den Hochwasserschutz
Scheuring Oberflächenentwässerung, Hochwasserschutz, energetische Sanierung der Schulturnhalle und ein Heizungskonzept für die Lechrainhalle sowie der Einsatz von Glyphosat auf gemeindlichen Flächen, das waren die Themen, die bei der Bürgerversammlung an Bürgermeister Manfred Menhard herangetragen wurden. Vor rund 60 Bürgern hatte Scheurings Rathauschef in einem umfassenden Vortrag einen Rückblick über das vergangene Jahr aus der Verwaltung und zur Gemeindepolitik gegeben.
Bürgermeister Manfred Menhard berichtete über die Anstrengungen zum Klimaschutz und zum Erhalt der Artenvielfalt. „Wir stellen uns als Gemeinde diesen Herausforderungen, und wir werden das auch zukünftig tun.“So habe die Gemeinde in den vergangenen 15 Jahren rund 65 Hektar des Gemeindewalds durch Aufforstungen und Unterpflanzungen in einen Mischwald umgebaut. Mit dem Projekt „Link4-Soils“sei die Bodenqualität nachhaltig verbessert worden, und auch im Rahmen der Hochwasserschutzmaßnahmen würden wichtige Biotopverbundflächen geschaffen. „Auf Flächen von Landwirten und der Gemeinde“, sagte Menhard.
Auch die Jagdgenossenschaft habe mit Blühstreifen und Winterbegrünungen Lebensraum und Futter für Wild und Insekten geschaffen. Alles Maßnahmen, die schon lange liefen, bevor das Volksbegehren „Rettet die Bienen“initiiert wurde. Es sei nicht damit getan, eine Unterschrift zu leisten, meinte Menhard, sondern jeder Einzelne sei gefragt und könne seinen Beitrag für eine bessere Umwelt leisten. „Die Gemeinde ist jedenfalls dabei, das kann ich garantieren“, so der Bürgermeister. Auf den Hinweis eines Bürgers, dass die Gemeinde den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln aus der Gruppe der Neonicotinoide nicht verboten habe, ging Menhard nicht näher ein. Wie berichtet hat der Gemeinderat sich im vergangenen Jahr mehrheitlich gegen ein Glyphosat-Verbot auf gemeindlichen Flächen ausgesprochen.
Wie im vergangenen Jahr wurde aus der Bürgerschaft die Problematik der Oberflächenentwässerung, speziell in der Lechstraße, angesprochen. Seinerzeit appellierte Menhard an die Anlieger, Maßnahmen auf ihren Grundstücken zu er- greifen, damit dort das Regenwasser versickert und sich nicht über die Straße im Hofraum eines Anliegers sammelt. Erst im Rahmen einer Gesamtsanierung der Lechstraße könne eine generelle Lösung erfolgen. „Aktuell ist eine Abhilfe aus zeitlichen Gründen nicht schulterbar“, sagte Menhard. Aufgrund personeller Ausfälle im Bauamt der Verwaltungsgemeinschaft stünden die Kapazitäten derzeit nicht zur Verfügung, um dieses Thema in den nächsten Monaten anzugehen.
Den Einwand eines Bürgers, dass das geplante Drosselbauwerk am Dammwerk zum Hochwasserschutz, das östlich der Gemeinde in der Nähe des Aussiedlerhofes entsteht, mit 200 000 Euro zu teuer und zu groß dimensioniert sei, wies Bürgermeister Menhard zurück. „Wer übernimmt die Verantwortung, wenn nicht so gebaut wird wie technisch notwendig und wasserrechtlich vorgeschrieben“, entgegnete er dem Redner. Dem Bau des Dammwerks und des Auslaufbauwerks lägen technische Berechnungen und Gutachten zugrunde, die eine Abweichung von den gegebenen Standards nicht ermöglichten. Im Übrigen seien die geplanten Baukosten im Vergleich zu ähnlichen Bauwerken eher als moderat einzustufen. Wie berichtet, rechnet die Gemein- de mit Gesamtkosten von etwa 700 000 Euro für das Hochwasserrückhaltebecken.
Thematisiert wurde auch die Möglichkeit durch „eine neue Heizung in der Mehrzweckhalle“die laufenden Kosten für die Gemeinde und die Vereine zu reduzieren. Als weitere Anregung aus der Bürgerschaft wurde vorgetragen, auf allen Gebäuden, Schule, Sporthalle, Lechrainhalle und Feuerwehrhaus, für „wenig Geld“eine Solaranlage zu installieren. „Wir sind dabei, die Schule, die Hallen und das Feuerwehrhaus heizungstechnisch auf einen neuen Stand zu bringen“, sagte Menhard. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen, welche Art der Heizung eingebaut werden soll und ob es eine zentrale oder dezentrale Lösung geben werde. „Ein Schnellschuss für die Lechrainhalle ist aber nicht angezeigt, bevor eine saubere Gesamtplanung vorliegt.“
In diesem Zusammenhang berichtete der Rathauschef von einer laufenden Untersuchung, ob der Gemeindewald so ergiebig sei, um auf Dauer die notwendigen Hackschnitzel zu liefern. Bis dahin bat Manfred Menhard die Bürger noch um Geduld, um eine sachlich saubere Entscheidungsgrundlage für das Heizungskonzept der gemeindlichen Einrichtungen zu haben.
Glyphosat-Verbot auf gemeindlichen Flächen