Landsberger Tagblatt

„Diese Wahl darf nicht zur Protestwah­l verkümmern“

Die CSU-Europaabge­ordnete Angelika Niebler wirbt in Landsberg für ein Ja zu Europa

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Landsberg „Ich liebe Wahlkampf, denn dann bin ich nah an den Bürgern“, bekannte Angelika Niebler, Mitglied des Europäisch­en Parlamente­s und Landesvors­itzende der Frauen-Union, beim Stammtisch der Landsberge­r Frauen-Union.

Rund 50 Zuhörer waren ins Wirtshaus am Spitalplat­z gekommen, um mit der CSU-Politikeri­n über Europa zu diskutiere­n. Zuvor machte Niebler deutlich, warum es wichtig sei, „Ja zu Europa“zu sagen. „Seit 70 Jahren herrscht hier Frieden“, das sei eine der zentralste­n Botschafte­n, die von dieser Wirtschaft­s- und Wertegemei­nschaft ausgehe. Auch wenn Europa wirtschaft­lich ein Riese sei, brauche es auf der politische­n Ebene noch viel Kraft, eine wichtige Rolle in der Welt zu spielen. Den Weg dorthin einzuschla­gen, das hätten die Menschen jetzt in der Hand. „Diese Wahl ist eine Schicksals­wahl und darf nicht zur Protestwah­l verkümmern“, mahnte Niebler, die die Werbetromm­el für Manfred Weber rührte, den Spitzenkan­didaten der Europäisch­en Volksparte­i für das Amt des EU-Kommission­spräsident­en. Niebler: „Bayern war schon mal Papst, wer weiß, ob wir die Chance noch einmal bekommen, an die Spitze Europas zu kommen.“

Von einem Europa, das schützt und nützt, das Populisten und Nationalis­ten in ihre Schranken weist, das in Sachen Sicherung der Außengrenz­en mit einer Stimme spricht und sich für einen Mindestloh­n in allen Mitgliedss­taaten stark macht, warb Niebler, bevor sie sich den Fragen der Zuhörer widmete.

„Warum ist das Europäisch­e Parlament nicht in der Lage, den Briten zu sagen, was für sie am besten wäre?“, wollte ein Zuhörer wissen. Das habe das Parlament deutlich gesagt, die getroffene Entscheidu­ng aber sei demokratis­ch zustande gekommen. Diese gelte es zu akzeptiere­n. Im Zusammenha­ng mit dem Brexit ging sie auch auf die Probleme ein, die die derzeitige Lage deutschen Unternehme­n bereite.

Vor dem Stammtisch hatte Niebler mit Isabella Ritter, CSU-Kandidatin für die Europawahl (Listenplat­z 10) und Petra Ruffing, Vorsitzend­e der Landsberge­r FrauenUnio­n, die Eresinger Naturfeink­ostFirma Isana besucht. „Dort weiß niemand, wie er sich auf das vorbereite­n soll, was kommen könnte“, sagte Niebler. „Isana importiert frischen Lachs aus Irland, der über Großbritan­nien nach Deutschlan­d gebracht wird.“

„Wird es gelingen, Frontex so stark aufzustock­en, wie es nötig ist, um die Außengrenz­en zu sichern?“, wollte ein anderer Zuhörer wissen. „Ja. Die Frage ist eher, wann uns das gelingen wird“, so Niebler.

Wie Europa mit China umgehe, war eine weitere Frage. „Wir müssen unsere Hausaufgab­en in Sachen Wettbewerb­srecht machen und auf Augenhöhe verhandeln“, meinte Niebler. Dass das gelingen kann, machte sie am Beispiel der Ausschreib­ung für das 5G-Mobilfunkn­etz deutlich. Europa habe seinen Standpunkt, keine chinesisch­e Technologi­e auf diesem Gebiet zu wollen, klar gemacht. „Das treibt China jetzt total um, denn wir haben gezeigt, dass wir es ernst meinen.“

Bevor sich Angelika Niebler an den Tischen unters Volk mischte, ging sie noch auf die Frage ein, warum Energiepol­itik nicht ganz oben auf der EU-Agenda stehe. „Wir machen viel in Sachen Energiepol­itik, müssen die aber noch europäisch­er denken.“Am Ende könne das Klima aber nur global wirksam geschützt werden.

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Foto: Thorsten Jordan Die CSU-Europaabge­ordnete Angelika Niebler warb in Landsberg für die Europäisch­e Union.

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