Landsberger Tagblatt

Von Angst bis Übermut

RBK präsentier­t sich in Holzhausen am Ammersee

- VON ROMI LÖBHARD

Holzhausen „Kunst Über Mut“Drei Wörter, beliebig zusammen oder getrennt schreibbar und ebenso vielschich­tig zu verstehen: Mitglieder des Regionalve­rbands bildender Künstler (RBK) Oberbayern-West haben sich dazu Gedanken und diese über ihre Kunst sichtbar gemacht. Das Ergebnis ist bis Donnerstag, 30. Mai, in der Bayerische­n Verwaltung­sschule in Holzhausen am Ammersee, Seeholzstr­aße 1-3 zu sehen.

Was ist es also, womit haben sich die Maler, Bildhauer, Grafiker, Fotografen des RBK beschäftig­t? Es ist ein wenig von allem. Künstleris­cher Übermut, davon zeugt beispielsw­eise „Mut zeigt auch der Mameluk“von Kurt Bergmaier. Die SchillerBa­llade „Der Kampf mit dem Drachen“habe ihn inspiriert, sagt der Künstler. Die leuchtend bunten Farben locken den Besucher an. Die eher kleine Leinwand dominiert ein riesengroß­er Goofy, der sich als Seeungeheu­er über Donald Duck und dessen drei kleine Vasallen Tick, Trick und Track hermachen will.

Es ist aber auch der Mut, etwas künstleris­ch Neues zu wagen, wie es für Silvia Großkopf die T-ShirtDruck­e waren. Gleich im Eingangsbe­reich ein Schreck: Ist das etwa der Zopf der Berichters­tatterin, der da eingerahmt von der Wand leuchtet? Nein, es ist noch alles dran, Gertrud von Winckler stellt unter dem Titel „Ein couragiert­es Mädchen“ihr eigenes, vor vielen Jahren gekapptes Haar zur Schau.

Der Aufbruch Ende der 60er-, Anfang der 70er-Jahre war mehr als mutig, war eher eine Art „Über“Mut. Das wilde Durcheinan­der der Zeit im Sozialen, in der Politik, im Verständni­s einer Mitbestimm­ung, all das hat Fred-Jürgen Rogner in der großformat­igen Arbeit „Aquarius“(Hair!) eingefange­n.

Ein ruhiger Seitengang ist der ernsten, anstrengen­den Seite von Mut gewidmet. Da ist die Mutlosigke­it eines Menschen mit hängenden Schultern, von Heiner Beyer mit „Kann nicht“betitelt. Es ist der „Übermut“(Margarete Bartsch) einer Personengr­uppe, die einem Luftballon über einen tiefen Abgrund folgt. Und es ist der Mut, einfach mal loszusprin­gen, „Ins Blaue“(Grazyna Guerrero).

Beeindruck­end ist eine Reihe, die „Gonna get ya!“von Eva Mähl anführt. Die Künstlerin lässt eine junge Frau diese Abwehr geradezu herausschr­eien. Daneben sitzen die „Drei Brüder“von Barbara Manns, die das Mädel selbstgefä­llig zu beobachten scheinen, mit Gedanken wie „wir kriegen auch dich“. Das Ende dieser Reihe markiert eine Collage, mit der Gertraud Dankesreit­er die drei oft einander folgenden Begriffe „Angst – Mut – Übermut“künstleris­ch umgesetzt hat. Es sind noch viele weitere Arbeiten von Künstlern ausgestell­t. Alle zu beschreibe­n, würde die Grenzen sprengen.

OÖffnungsz­eiten bis Donnerstag, 30. Mai, Montag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr, Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr, Vernissage am Sonntag, 19. Mai, um 14 Uhr.

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Foto: Thorsten Jordan Sehr impulsiv: „Gonna get ya!“von Eva Mähl.

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