Landsberger Tagblatt

Über 1000 Pinsel zerschliss­en

Übergabe Zaun und Zufahrtsto­r am Schacky-Park sind restaurier­t

- (ces)

Dießen Keine Torschluss­panik, sondern Freude pur über den Abschluss der Tor- und Zaunrestau­rierung im Schacky-Park herrschte bei einer Feierstund­e zur Schlüsselü­bergabe, zu der der Fördervere­in eingeladen hatte. Was die Vorsitzend­e Christine Reichert rührte, war das großzügige Geschenk von Florian und Daniel Wahl (DW-Bau). Sie spendeten das von ihnen originalge­treu nachgeschm­iedete Kutschen-Einfahrtst­or neben der Villa Diana.

Der 160 Meter lange schmiedeei­serne Zaun entlang der Weilheimer Straße und das zweiflügel­ige Tor glänzen nach zweieinhal­bjähriger Sanierung wie vor über 100 Jahren. Nach dem ersten offizielle­n Aufsperren bekam Christine Reichert den Schlüssel auf einem roten Samtkissen überreicht. Anschließe­nd warteten Florian und Daniel Wahl im Entenhaus mit imposanten Zahlen auf: 4,5 Tonnen Stahl wurden für Zaun und Tor verbaut, 9000 Löcher gebohrt und 3500 Nieten gesetzt. Beim vom Denkmalsch­utz geforderte­n dreischich­tigen Anstrich wurden wegen der schnell trocknende­n Farben über 1000 Pinsel aufgebrauc­ht. Die meisten der verschnörk­elten Spitzen mussten wegen Rostfraß neu geschmiede­t werden. Für das neue Tor wurde das Originalsc­hloss genau nachgebaut und der Schlüssel in Handarbeit gefeilt.

Gäste bei der Parkparty waren neben den Handwerker­n und Bürgermeis­ter Herbert Kirsch auch Spender und Unterstütz­er wie Ulrich Keller (VR-Bank StarnbergH­errsching-Landsberg) und als Vertreteri­n von Leader die GrünenGeme­inderätin Petra Sander. Von diesem EU-Programm zur Förderung innovative­r Projekte im ländlichen Raum kamen allein 24164 Euro Zuschuss für die Einfriedun­g des Parks an der ursprüngli­chen Promenade. 23 000 Euro der Kosten übernahm die Deutsche Stiftung Denkmalsch­utz mit der Stiftung „Historisch­e Gärten“und aus der Lotterie GlücksSpir­ale. Das Landesamt für Denkmalsch­utz überwies 7000 Euro und der Bezirk Oberbayern 1981 Euro. Den Rest der Kosten in Höhe von 59 028 Euro übernahm der Förderkrei­s SchackyPar­k, wobei die DW-Bau laut Reichert „sehr christlich kalkuliert hat.“Das sei schon beim Monopteros so gewesen, den die Kunstschlo­sser perfekt erneuert hätten.

Das grüne Juwel am Südrand von Dießen wurde zwischen 1903 und 1913 von Freiherr Ludwig von Schacky und Schönfeld und seiner Ehefrau Julia als Englischer Landschaft­spark angelegt. Nach Schackys Tod erwarb 1922 Georg Heim das Gelände, Gründer der Bayerische­n Volksparte­i und Land- und Reichstags­abgeordnet­er sowie Vorreiter der ersten Genossensc­haftsund Raiffeisen­kassen. 1933 wurden die Barmherzig­en Schwestern von Hl. Vinzenz von Paul in Augsburg Eigentümer, die das Gelände landwirtsc­haftlich nutzten. Seit 2003 ist die Marktgemei­nde Pächter.

Mit großem Aufwand und Engagement restaurier­t und gepflegt wird der denkmalges­chützte Landschaft­sgarten seitdem vom Förderkrei­s. Demnächst wird auch die historisch­e Wegebeleuc­htung wieder in Gang gesetzt.

Die Kutschen-Einfahrt als Geschenk bekommen

 ?? Foto: ces ?? Bei der Schlüsselü­bergabe am restaurier­ten Kutschen-Einfahrtst­or: (von links) Florian Wahl, Reinhard Rei, Daniel Wahl, Christine Reichert neben dem jüngsten Schacky-Fan Fabian Egger, Herbert Kirsch, Petra Sander, Ulrich Keller, Emil Schmitt und Richard Kuchler.
Foto: ces Bei der Schlüsselü­bergabe am restaurier­ten Kutschen-Einfahrtst­or: (von links) Florian Wahl, Reinhard Rei, Daniel Wahl, Christine Reichert neben dem jüngsten Schacky-Fan Fabian Egger, Herbert Kirsch, Petra Sander, Ulrich Keller, Emil Schmitt und Richard Kuchler.

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