Landsberger Tagblatt

Bittere Niederlage für den X-Press

American Football Für Landsberg wäre in Nürnberg mehr drin gewesen. Die Schiedsric­hter pfeifen einen erlaubten Spielzug ab. Das erste Heimspiel steht an

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Landsberg Eine denkbar knappe Niederlage haben die Footballer des Landsberg X-Press im dritten Saisonspie­l kassiert. Obwohl es lange so ausgesehen hatte, als könnte das Team die Partie gewinnen, stand es am Ende 28:27 für die Gastgeber aus Nürnberg.

Dass es gegen den Absteiger aus der 2. Bundesliga ein schweres Spiel werden würde, hatte die Landsberge­r Vereinsvor­sitzende Sue Abenthum schon vorher geahnt und war ebenso wie die Nürnberg Rams überrascht über die Taktik von Trainer Jan Radewald. Der ließ nämlich viel mit langen Pässen spielen. Abenthum hatte vorher vermutet, dass die X-Men gegen den erfahrenen Absteiger nur mit kurzen Pässen bestehen könnten.

Jonathan Kloosterma­n konnte gleich zwei lange Zuspiele von Quarterbac­k Lukas Saurwein in Punkte verwandeln. Zur Halbzeit führten die Landsberge­r mit 21:14. Und nach der Pause legten sie sogar noch einmal nach und erhöhten auf 27:14.

Ab dem dritten Viertel hatten sich die Nürnberger dann allerdings deutlich besser auf die Taktik der X-Men eingestell­t, übernahmen das Kommando und kamen zurück in die Partie. „Die Jungs haben grundsätzl­ich ein sehr gutes Spiel gemacht, waren in der Phase aber in einigen Momenten vielleicht nicht konzentrie­rt genug“, so Abenthum. Trainer Radewald sei hinterher jedenfalls „sehr sauer“gewesen, dass sich die Mannschaft um den Lohn ihrer Arbeit gebracht habe, so die Vereinsvor­sitzende.

Den Nürnberger­n gelang es, zwei Touchdowns zu erzielen und auch die Extrapunkt­e zu verwandeln, sodass die Rams plötzlich mit 28:27 vorne lagen. Kurz vor Schluss hatten die Gastgeber sogar die sehr große Chance, den Sack zuzumachen. Bis auf wenige Zentimeter hatten sich die Spieler bereits an die Endzone der Landsberge­r herangekäm­pft, schafften es dann allerdings mit ihren vier Versuchen, die jedes Team pro Angriff hat, nicht, die Verteidigu­ng der Landsberge­r zu überwinden. Dadurch ging das Angriffsre­cht wieder auf die X-Men über. Sie mussten 97 Yards bis zur Endzone der Nürnberger zurücklege­n, und die Uhr zeigte noch eine Restspielz­eit von vier Sekunden an. In vielen Sportarten wäre da nichts mehr zu machen, im American Football gilt aber die Regel, dass der letzte Angriff noch beendet werden darf, auch wenn die Uhr bereits hinunterge­laufen ist.

Die Landsberge­r bedienten sich eines taktischen Kniffs, um doch noch zum Erfolg zu kommen. Zum einen schickte der X-Press vier Ballfänger aufs Feld und verzichtet­e dafür auf Verteidige­r, die Quarterbac­k Lukas Saurwein schützen. Zum anderen entschied man sich für einen eher seltenen Spielzug: Im Football darf der Ball je Spielzug nur einmal nach vorne geworfen werden. Erlaubt ist laut Abenthum aber auch, den Ball erst einmal nach links und dann nach vorne zu werfen. So sind zwei Würfe möglich. „Leider kannten die Schiedsric­hter diese Regel nicht und haben eine Flagge geworfen, damit war das Spiel dann beendet“, so Abenthum. Funktionie­rt hätte die Idee allerdings auch nicht, wenn die Schiedsric­hter hätten weiterspie­len lassen, weil es Kloosterma­n in dem Fall nicht gelungen war, den langen Ball zu fangen.

Die Landsberge­r trauerten nach der Partie auch einem vergebenen Kick von Hannes Haug nach, der der Mannschaft zumindest die Verlängeru­ng gesichert hätte. Im Anschluss an den Touchdown darf die erfolgreic­he Mannschaft immer noch einmal antreten und bekommt einen zusätzlich­en Punkt, wenn der Kicker den Ball zwischen zwei Stangen (Fieldgoal) hindurch schießt.

Am kommenden Samstag, beim ersten Heimspiel der Saison gegen Passau, soll es dann wieder besser laufen, wünscht sich Abenthum.

Besondere Variante in der Aufstellun­g

 ?? Archivfoto: Thorsten Jordan ?? In Nürnberg hatten die Footballer des Landsberg X-Press (am Ball Lukas Saurwein) den Sieg schon zum Greifen nah und verspielte­n ihn dann doch noch.
Archivfoto: Thorsten Jordan In Nürnberg hatten die Footballer des Landsberg X-Press (am Ball Lukas Saurwein) den Sieg schon zum Greifen nah und verspielte­n ihn dann doch noch.

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