Keine schlechte Milch
Zu „Weitet sich der Tierskandal im Allgäu aus?“(Seite 1) vom 2. August: Traurig, dass sich unsere Berufsvertretung nicht darum kümmert. Der Skandal betrifft Landwirte in ganz Bayern/Deutschland. Traurig, dass Lebensmittel auf diese Weise entsorgt werden müssen. Ein Bekannter von mir war im Zweiten Weltkrieg. Sie hatten Hunger, vor dem Krieg, nach dem Krieg und im Krieg. Sie haben Ratten und Baumrinde gegessen und heute entsorgt man wichtige und gute Lebensmittel einfach.
Wir haben einen Milchviehbetrieb und liefern an die Käserei Champignon. Von der Milch, die vom Hof abgeholt wird, wird jeden Tag eine Probe genommen und untersucht. Der Lkw wird nochmals untersucht, bevor er bei der Molkerei abladen darf. Es gelangt niemals schlechte Milch in den Kreislauf. Bis vor kurzem haben wir unsere Rinder persönlich beim Schlachthof in Buchloe abgeliefert. Es kommt kein Rind in den Schlachthof, bevor es nicht der Tierarzt gesehen hat. Es ist verboten, ein krankes Tier abzuliefern. Sie gehen in die Tierkörperbeseiti-gungsanlagen.
Krankschlachtungen sind verboten. Der Gesetzgeber hat eine Ausnahme für festliegende Tiere, nicht kranke Tiere, beschlossen (Anlage 8). D. h. das Rind hat z. B. einen Fuß gebrochen, dann darf der Haustierarzt die Anlage 8 ausfüllen, es töten und ausbluten lassen. Das Tier muss dann innerhalb von 40 Minuten im Schlachthof sein. Meine Überzeugung: In Deutschland gelangen keine schlechten Lebensmittel in die Nahrungsmittelketten. Im Gegensatz zu den Lebensmitteln, die importiert werden.
Josef Bertele, Kammlach