Treffpunkt der Weltreligionen
Warum 900 Delegierte nach Lindau kommen
Lindau Das gewundene Band aus Holz erhebt sich gut sieben Meter in den Himmel. Der „Ring for Peace“steht für das zehnte Treffen der „Religions for Peace“, einer vor 49 Jahren gegründeten Organisation, in der neben den großen Weltreligionen auch kleine Glaubensgemeinschaften vertreten sind. Zu der fünftägigen Tagung erwartet Lindau ab 20. August 900 Delegierte aus 100 Ländern. „Es ist keine einfache Gipfelei. Wir gehen in die konkrete Arbeit“, kündigte Professor Wolfgang Schürer, Vorsitzender der Stiftung Friedensdialog, am Dienstag an.
Das Treffen in Lindau hat vor allem zwei Schwerpunkte: Zum einen geht es um den Schutz heiliger Stätten weltweit, zum anderen um den Schutz der Frauen vor sexueller Gewalt. Auf dem Podium erwartet wird unter anderem Friedensnobelpreisträger Ramos-Horta. Er hat sich bei der Aussöhnung der Konfliktparteien in Osttimor einen Namen gemacht. Abseits der Diskussionsrunden sind Gespräche hinter verschlossenen Türen geplant. Sie dienen der Vermittlung in aktuellen Konflikten. Schürer nannte den Südsudan, Myanmar und Bangladesch als Beispiele. Teils seien die Gespräche über Monate hinweg vorbereitet worden.
Eingebunden werden sollen auch die Bürger. Unter anderem können sie an einer langen Tafel zwischen den beiden Hauptkirchen auf der Insel am Mittwoch, 21. August von 19 bis 21 Uhr mit den Delegierten ins Gespräch kommen.