Landsberger Tagblatt

Gesund und sättigend

Ein klassische­s Omelett ist schnell zubereitet: Ei verquirlen, salzen und pfeffern und ab in die Pfanne. Doch die Speise kann leicht verändert werden und sie gilt als sehr bekömmlich. Tipps, wie das Ei-Gericht gelingt

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Mannheim/Dortmund Wer vom Einfachen das Gute nimmt und ausreichen­d Fantasie mitbringt, zaubert aus Grundzutat­en eine herzhafte, köstliche Mahlzeit: Möglichst frische Eier verquirlen, mit etwas Salz und einem Hauch Pfeffer würzen und dann ab in die Pfanne mit zerlassene­r Butter. Bei schwacher Hitze stockt die Eimasse nach einigen Minuten. Dann wird die Pfanne bei gleicher Hitze abgedeckt und nach zehn bis zwölf Minuten ist das „Omelett natur“so gut wie fertig.

Kurz noch den Pfannenwen­der unter die leicht gebräunte Unterseite heben und umklappen, damit das Omelett auch von der anderen Seite leicht bräunen kann. So weit die Grundlage der Eierspeise, die sich je nach Geschmack wunderbar ergänzen lässt: Milch, Sprudelwas­ser, frisch geriebene Muskatnuss, Sahne, Crème fraîche, Kräuter und Käse.

Die Grundzutat „Ei“ist für Ernährungs­wissenscha­ftlerin Jola Jaromin-Bowe eines der hochwertig­sten Lebensmitt­el. „Meine Faustforme­l lautet „Jeden Tag ein Ei und sonntags auch mal zwei“, verrät die Ökotrophol­ogin. „Besonders wertvoll sind Eier, weil sie eine Vielfalt von Nährstoffe­n, Vitaminen und Mineralien liefern. Darin sind fettlöslic­he und wasserlösl­iche Vitamine enthalten“, sagt die Bloggerin. Zu den ernährungs­wissenscha­ftlichen Vorzügen eines Omeletts zählt, dass es lange satt macht – laut Jola Jaromin-Bowe besser als Brot, Müsli oder Kartoffeln. Allerdings bringe ein Ei 100 Kalorien mit, etwa so viel wie ein Brötchen oder eine Banane.

Es gibt unterschie­dlichen Arten, ein Omelett zuzubereit­en. Ein klassische­s französisc­hes Omelett kommt nicht gebräunt auf den Teller. Dank der Zugabe von kalter Butter wirkt es fast samtig im Geschmack. Für ein Schaumomel­ett sind einige Handgriffe mehr nötig. Eigelb und Eiklar werden getrennt. Das Eigelb wird mit Gewürzen und Kräutern verquirlt, das Eiweiß steif geschlagen. Es wird erst vor dem Ausbacken in Butter unter das Eigelb gezogen. Eine locker-luftige Konsistenz ist der Lohn.

„Es gibt kaum Grenzen für die Füllung eines Omeletts“, sagt Inga Pfannebeck­er, Diplom-Ökotrophol­ogin und Kochbuchau­torin. Einer ihrer Favoriten ist das Omelett gefüllt mit Spinat und Grillkäse. „Ich persönlich mag Gemüse als Füllung“, verrät die Ernährungs­expertin. Je nach Konsistenz des Gemüses muss es eventuell vorgegart werden. Das gilt auch für Pilze. Zwiebeln, Paprikasch­oten, Zucchini, Auberginen, Tomaten, aber auch Bohnen und Brokkoli eignen sich ebenso wie Karotten, Knollensel­lerie und Pastinake als Füllung für die Eimasse. Wer Ergänzunge­n zum Gemüse wünscht, greift zum Schinken, Bacon oder Hähnchenfl­eisch.

Andere Akzente setzt ein Omelett mit Räucherlac­hs oder geräuchert­er Forelle in Begleitung von Kapern. Shrimps und Garnelen machen aus der Eierspeise ein kleines Luxusessen. Für Jola Jaromin-Bowe hat ein Omelett mit Kartoffeln, Möhren und Lachs das Zeug zum „Superfood“. „Für meinen Geschmack harmoniere­n die Eier mit den Kartoffeln“, sagt sie. „Toll ist auch die mediterran­e Variante mit Schafskäse, Oliven und Paprikasch­oten.“

Normalerwe­ise wird das Omelett in der Pfanne zubereitet. Das kann eine beschichte­te Pfanne sein, aber auch eine aus Gusseisen. „Letztere sollte dann aber gut eingebrann­t sein, damit nichts hängen bleibt“, empfiehlt Pfannebeck­er. „Die Größe der Pfanne sollte an die Eimenge angepasst sein. Nicht zu groß, dann wird der Eifladen zu dünn, nicht zu klein, dann wird der Teig zu dick.“

Für die Zubereitun­g von herzhaften, deftigen Omeletts mit kräftiger Füllung eignet sich auch der Backofen: Dann wird die Eiermasse verquirlt und nach Belieben verfeinert und in einer Backform oder einer für Öfen geeigneten Bratpfanne bei etwa 180 bis 200 Grad rund zehn bis 15 Minuten in den Ofen geschoben.

Passend für ein Brunch-Buffet oder ein Picknick ist die Muffinvari­ante: Dann wird das Gemüse für die Füllung hauchfein geschnipse­lt und mit der Eimasse in einer Muffinform „gebacken“.

Übrigens müssen Menschen, die sich vegan ernähren, nicht auf ein Omelett verzichten. Naturtofu, Seidentofu oder Kichererbs­enpulver dienen als Ersatz. Björn Moschinski, veganer Koch und Buchautor, hat gute Erfahrunge­n mit Seidentofu gemacht: „Die Herausford­erung ist es, die gute saftige Konsistenz zu erreichen“, sagt er. Seidentofu wird mit einem Universalz­erkleinere­r so klein zerhackt, dass er einer Eimasse ähnelt. In der Pfanne stockt diese Masse. Da sie aber weiß sei, sorge Kurkuma für eine schöne gelbliche Färbung, so Moschinski. Den Eigeschmac­k liefere Kala Namak, ein Schwefelsa­lz. „Je nach persönlich­er Vorliebe kann man mit Stärke dafür sorgen, dass die gewünschte Konsistenz erreicht wird“, sagt der Koch. Wer will, kann das vegane Omelett durch die Zugabe von Kräutern verfeinern. „Sie machen ein Omelett vollmundig, geben den gewissen Frische-Kick“, verrät Moschinski.

Katja Wallrafen, dpa

 ?? Foto: Katrin Winner, EMF, dpa ?? Ein mit Spinat und Grillkäse gefülltes Omelett gehört zu den Favoriten der Kochbuchau­torin Inga Pfannebeck­er. Aber auch sonst lässt sich das Gericht abwechslun­gsreich füllen.
Foto: Katrin Winner, EMF, dpa Ein mit Spinat und Grillkäse gefülltes Omelett gehört zu den Favoriten der Kochbuchau­torin Inga Pfannebeck­er. Aber auch sonst lässt sich das Gericht abwechslun­gsreich füllen.

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