Das grüne Smartphone
Eine Initiative aus den Niederlanden bringt zum dritten Mal ein faires Handy raus
Berlin Die niederländische Initiative Fairphone hat das dritte Modell ihres Smartphones auf den Markt gebracht. „Das Fairphone 3 beweist, dass Fairness und ein schonender Umgang mit Ressourcen mit Komfort und technischen Möglichkeiten vereinbar sind“, sagte Firmenchefin Eva Gouwens. Im Vergleich zur zweiten Fairphone-Generation vor vier Jahren wurde der Preis von 525 Euro auf 450 Euro gesenkt.
Das Unternehmen hat sich vorgenommen, möglichst viele Bauteile seiner Smartphones nachhaltig und unter menschenwürdigen Bedingungen produzieren zu lassen. Das Unternehmen versucht etwa, die Rohstoffe aus „fairen“Quellen zu beschaffen. Durch einen modularen Aufbau sollen Reparaturen vereinfacht werden. Viele Hardware-Teile wie der Bildschirm, die Kameras und der Akku können nachgekauft und ersetzt werden. Ein Ersatzakku kostet knapp 30 Euro.
Gouwens sagte, Fairphone wolle sich nicht damit zufriedengeben, dass Rohstoffe für Elektronikgeräte aus Minen mit mittelalterlichen Arbeitsbedingungen stammen. Es sei auch nicht hinzunehmen, dass ausrangierte Geräte auf Müllhalden in Afrika landeten. Bislang würden nur 20 Prozent der alten Smartphones sachgerecht entsorgt. „Wir versuchen, ein Smartphone zu bauen, dass so lange wie möglich genutzt werden kann.“
Zu den verwendeten Materialien für das Fairphone 3 gehören nach Angaben des Unternehmens verantwortungsvoll gehandeltes Zinn und Wolfram, recyceltes Kupfer und Kunststoff sowie Fairtrade-Gold. „Fairphone war der erste Elektronikhersteller weltweit, der Fairtrade-Gold in seine Lieferkette integrierte“, betonte Firmengründer Bas van Abel.
Fairphone ist im weltweiten Smartphone-Markt bislang nur ein Nischen-Player. Von den ersten beiden Generationen seit 2013 wurden 175 000 Geräte abgesetzt. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 wurden weltweit rund 1,7 Milliarden Smartphones verkauft. Alleine der Absatz des iPhones liegt über 200 Millionen Stück im Jahr.