Landsberger Tagblatt

Warum jetzt ein Aufschrei?

- VON STEPHANIE MILLONIG redaktion@landsberge­r-tagblatt.de

Die Sanierung der Landsberge­r Ufermauern ist nötig, damit sie auch das nächste Hochwasser überstehen. Soweit sind sich im Landsberge­r Stadtrat offensicht­lich alle einig. Auch den meisten Bürgern dürfte das Vier-Millionen-Projekt einleuchte­n. Etwas seltsam mutet deshalb der derzeitige Aufschrei über die Sperrung der Zugänge zum Wildpark vom Klösterl aus und über den Campingpla­tz an. Seltsam vor allem die Diskussion, ob man schon im Vorfeld darüber informiert war, dass die Sperrung mehr als vier Wochen dauern könnte. Jedem dürfte klar gewesen sein, dass es sich um eine Großbauste­lle handeln wird und dementspre­chend mit Behinderun­gen zu rechnen ist. Jedem Bürger und jedem Stadtrat sei zugestande­n, dass er beim Wasserwirt­schaftsamt anfragt, ob es nicht auch anders geht und ob Klösterl und/oder der Weg von Süden her zumindest an den Wochenende­n geöffnet wird. Aber dieser Aufschrei?

Betrachten wir die Sache nüchtern: Der Wildpark ist während der Bauphase zugänglich, und zwar über den Eselssteig und die Villgradte­r Schlucht. Für Menschen, die eingeschrä­nkt mobil sind, ist er damit nicht erreichbar – für den Zeitraum von sechseinha­lb Monaten. Will man ihnen zumindest an den Wochenende­n den gewohnten Zugang ermögliche­n, muss die Uferstraße, auf der Lkw tonnenweis­e Kies zum Bau des Plateaus gefahren haben, so hergericht­et werden, dass sie sicher begehbar ist. Das heißt: Es wird Geld dafür ausgegeben, dass alle Erholungss­uchenden den Wildpark wie gewohnt erreichen können. Die Fragen werden also sein: Ist es technisch und versicheru­ngsrechtli­ch möglich? Wie viel kostet es? Übernimmt die Stadt oder das Wasserwirt­schaftsamt die Kosten und ist es die Sache angesichts einer sechsmonat­igen Beschränku­ng wert? Das gilt es dann zu diskutiere­n.

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