Ufermauer: CSU weist Kritik zurück
Dass einige Fraktionen die Sperrung des Wildpark-Zugangs hinterfragen, wundert die CSU. Jetzt macht der Oberbürgermeister Hoffnungen, dass es nicht ganz so lange dauern soll
Vor einer Woche hat das Wasserwirtschaftsamt den Ablauf für die Sanierung der Ufermauer südlich der Karolinenbrücke bekannt gegeben. Seitdem sorgt das Thema für regen Schriftverkehr unter den politischen Mandatsträgern. Wie berichtet, haben mehrere Fraktionen kritisiert, dass der Wildpark für vier Wochen während der Baustelleneinrichtung und möglicherweise auch länger nur über Eselssteig und Villgradter Schlucht zu erreichen ist.
Oberbürgermeister Mathias Neuner sagte dem LT, dass das Wasserwirtschaftsamt Weilheim prüfe, ob die Zugänge von der Altstadt übers Klösterl und vom Osten vorbei am Campingplatz zumindest an den Wochenenden geöffnet werden könnten. Da Fußgänger dann auch auf der Baustraße unterwegs sind, müsse diese soweit hergerichtet werden, dass keine Unfallgefahr bestehe. Für den 10. September ist laut Neuner eine Pressekonferenz mit dem Wasserwirtschaftsamt geplant.
Kritik an den Kritikern übt die CSU: Die Sperrung sei bekannt gewesen, so der Tenor. Fraktionschef Harald Reitmeir zitiert aus einer Sitzungsvorlage von 2015, die sich mit Notwendigkeit einer Arbeitsplattform beschäftigt und damit, wie diese gebaut werden kann und welche Menge an Material dafür nötig ist: „Somit ergeben sich alleine für die Errichtung der Arbeitsplattform 400 Fahrten (Wasserbausteine, Spundwände, Beton, et cetera nicht mitgerechnet).“Auch für den Abtransport des nassen Kieses braucht es nach der damaligen Darstellung noch einmal 800 Fahrten.
In der Folgezeit seien auch in den Infoveranstaltungen der Stadtverwaltung diverse alternative Zufahrtsmöglichkeiten intensiv diskutiert worden, so Reitmeir. Hierbei sei die Anlieferung über die aufgeschüttete Krachenbergschlucht und von der Westseite des Lechs über eine Pontonbrücke diskutiert worden. Sämtliche Varianten seien durch die Ingenieure des Wasserwirtschaftsamts geprüft und verworfen worden. Im Januar 2016 sei dem Stadtrat die Planung und Bauabwicklung vorgestellt und diese einstimmig zur Kenntnis genommen worden. Ebenso sei die Erschließung über Campingplatz, Rodelbahn und den Geh- und Radweg gebilligt worden. Reitmeir verweist auch auf das Planfeststellungsverfahren, in dessen Rahmen der Stadtrat informiert wurde. „Weshalb nun erneut unter anderem das Thema Ponton(brücke) aufgeworfen wird, stimmt uns nachdenklich.“
Die Stadt habe sich im September 2018 vertraglich zur unentgeltlichen Bereitstellung von Lagerflächen auf dem Parkplatz am Nordzugang zum Lechpark, zur Veranlassung der erforderlichen Verkehrsregelungen und Straßensperrungen und zur Unterstützung des Freistaats bei der Öffentlichkeitsarbeit verpflichtet.
Insgesamt sei die Angelegenheit fünf Mal Thema im Stadtrat gewesen, die Beschlüsse dazu seien jeweils einstimmig gefallen. „Es verwundert uns sehr, dass einige Kollegen den Anschein erwecken, dass der Stadtrat nicht informiert worden sei.“Entweder folgten einige Kollegen den Sitzungen nicht oder sie informierten sich im Falle der Abwesenheit nicht bei den Fraktionskollegen oder der Verwaltung.
Auf diese Stellungnahme folgt eine Antwort von einem der Kritiker: SPD-Stadtrat Felix Bredschneijder sagt, dass ’einstimmig zur Kenntnis genommen’ nicht bedeute, dass alle damit einverstanden seider en. Stadtrat, Verwaltung und der Leiter des städtischen Forstamtes hätten sich gegen die Idee des Wasserwirtschaftsamtes ausgesprochen, und so sei auch die offizielle Stellungnahme zum Planfeststellungsverfahren abgefasst. Bredschneijder leuchtet zwar die vierwöchige Sperrung während der Baustelleneinrichtung ein. Wovon nie die Rede gewesen sei – „das wüsste ich definitiv“– sei eine Sperrung über ein halbes Jahr hinweg. Der SPD-Stadtrat bringt einen neuen Vorschlag ein: Fußgänger sollten über eine Pontonbrücke als Querverbindung vielleicht in Höhe des Forsthauses in den Wildpark kommen können.
Die UBV sorgt sich indes um den Anblick der Ufermauer von der Karolinenbrücke aus. „Bleibt dort nur der nackte Beton stehen als Eingang zu unserer historischen Altstadt?“Bereits jetzt müsse über eine Verkleidung beziehungsweise Bearbeitung des Betons gesprochen werden, um eine Situation wie am erneuerten Brückengeländer beim Bäckertor zu verhindern. Die UBV beantragt, „dem Stadtrat hierzu den aktuellen Stand der Planungen vorzustellen, entsprechende Musterbeispiele darzulegen und mit dem Wasserwirtschaftsamt frühzeitig die notwendigen Maßnahmen abzusprechen.
Die UBV sorgt sich um den Blick von der Brücke aus