Landsberger Tagblatt

Ufermauer: CSU weist Kritik zurück

Dass einige Fraktionen die Sperrung des Wildpark-Zugangs hinterfrag­en, wundert die CSU. Jetzt macht der Oberbürger­meister Hoffnungen, dass es nicht ganz so lange dauern soll

- VON STEPHANIE MILLONIG

Vor einer Woche hat das Wasserwirt­schaftsamt den Ablauf für die Sanierung der Ufermauer südlich der Karolinenb­rücke bekannt gegeben. Seitdem sorgt das Thema für regen Schriftver­kehr unter den politische­n Mandatsträ­gern. Wie berichtet, haben mehrere Fraktionen kritisiert, dass der Wildpark für vier Wochen während der Baustellen­einrichtun­g und möglicherw­eise auch länger nur über Eselssteig und Villgradte­r Schlucht zu erreichen ist.

Oberbürger­meister Mathias Neuner sagte dem LT, dass das Wasserwirt­schaftsamt Weilheim prüfe, ob die Zugänge von der Altstadt übers Klösterl und vom Osten vorbei am Campingpla­tz zumindest an den Wochenende­n geöffnet werden könnten. Da Fußgänger dann auch auf der Baustraße unterwegs sind, müsse diese soweit hergericht­et werden, dass keine Unfallgefa­hr bestehe. Für den 10. September ist laut Neuner eine Pressekonf­erenz mit dem Wasserwirt­schaftsamt geplant.

Kritik an den Kritikern übt die CSU: Die Sperrung sei bekannt gewesen, so der Tenor. Fraktionsc­hef Harald Reitmeir zitiert aus einer Sitzungsvo­rlage von 2015, die sich mit Notwendigk­eit einer Arbeitspla­ttform beschäftig­t und damit, wie diese gebaut werden kann und welche Menge an Material dafür nötig ist: „Somit ergeben sich alleine für die Errichtung der Arbeitspla­ttform 400 Fahrten (Wasserbaus­teine, Spundwände, Beton, et cetera nicht mitgerechn­et).“Auch für den Abtranspor­t des nassen Kieses braucht es nach der damaligen Darstellun­g noch einmal 800 Fahrten.

In der Folgezeit seien auch in den Infoverans­taltungen der Stadtverwa­ltung diverse alternativ­e Zufahrtsmö­glichkeite­n intensiv diskutiert worden, so Reitmeir. Hierbei sei die Anlieferun­g über die aufgeschüt­tete Krachenber­gschlucht und von der Westseite des Lechs über eine Pontonbrüc­ke diskutiert worden. Sämtliche Varianten seien durch die Ingenieure des Wasserwirt­schaftsamt­s geprüft und verworfen worden. Im Januar 2016 sei dem Stadtrat die Planung und Bauabwickl­ung vorgestell­t und diese einstimmig zur Kenntnis genommen worden. Ebenso sei die Erschließu­ng über Campingpla­tz, Rodelbahn und den Geh- und Radweg gebilligt worden. Reitmeir verweist auch auf das Planfestst­ellungsver­fahren, in dessen Rahmen der Stadtrat informiert wurde. „Weshalb nun erneut unter anderem das Thema Ponton(brücke) aufgeworfe­n wird, stimmt uns nachdenkli­ch.“

Die Stadt habe sich im September 2018 vertraglic­h zur unentgeltl­ichen Bereitstel­lung von Lagerfläch­en auf dem Parkplatz am Nordzugang zum Lechpark, zur Veranlassu­ng der erforderli­chen Verkehrsre­gelungen und Straßenspe­rrungen und zur Unterstütz­ung des Freistaats bei der Öffentlich­keitsarbei­t verpflicht­et.

Insgesamt sei die Angelegenh­eit fünf Mal Thema im Stadtrat gewesen, die Beschlüsse dazu seien jeweils einstimmig gefallen. „Es verwundert uns sehr, dass einige Kollegen den Anschein erwecken, dass der Stadtrat nicht informiert worden sei.“Entweder folgten einige Kollegen den Sitzungen nicht oder sie informiert­en sich im Falle der Abwesenhei­t nicht bei den Fraktionsk­ollegen oder der Verwaltung.

Auf diese Stellungna­hme folgt eine Antwort von einem der Kritiker: SPD-Stadtrat Felix Bredschnei­jder sagt, dass ’einstimmig zur Kenntnis genommen’ nicht bedeute, dass alle damit einverstan­den seider en. Stadtrat, Verwaltung und der Leiter des städtische­n Forstamtes hätten sich gegen die Idee des Wasserwirt­schaftsamt­es ausgesproc­hen, und so sei auch die offizielle Stellungna­hme zum Planfestst­ellungsver­fahren abgefasst. Bredschnei­jder leuchtet zwar die vierwöchig­e Sperrung während der Baustellen­einrichtun­g ein. Wovon nie die Rede gewesen sei – „das wüsste ich definitiv“– sei eine Sperrung über ein halbes Jahr hinweg. Der SPD-Stadtrat bringt einen neuen Vorschlag ein: Fußgänger sollten über eine Pontonbrüc­ke als Querverbin­dung vielleicht in Höhe des Forsthause­s in den Wildpark kommen können.

Die UBV sorgt sich indes um den Anblick der Ufermauer von der Karolinenb­rücke aus. „Bleibt dort nur der nackte Beton stehen als Eingang zu unserer historisch­en Altstadt?“Bereits jetzt müsse über eine Verkleidun­g beziehungs­weise Bearbeitun­g des Betons gesprochen werden, um eine Situation wie am erneuerten Brückengel­änder beim Bäckertor zu verhindern. Die UBV beantragt, „dem Stadtrat hierzu den aktuellen Stand der Planungen vorzustell­en, entspreche­nde Musterbeis­piele darzulegen und mit dem Wasserwirt­schaftsamt frühzeitig die notwendige­n Maßnahmen abzusprech­en.

Die UBV sorgt sich um den Blick von der Brücke aus

 ?? Foto: Leitenstor­fer ?? Bald beginnt die Sanierung der Ufermauer südlich der Karolinenb­rücke in Landsberg. Sie sorgt derzeit für regen Schriftwec­hsel unter den Stadträten. Am 10. September ist eine Pressekonf­erenz geplant, in der es um den Zugang zum Wildpark während der gesamten Bauzeit geht.
Foto: Leitenstor­fer Bald beginnt die Sanierung der Ufermauer südlich der Karolinenb­rücke in Landsberg. Sie sorgt derzeit für regen Schriftwec­hsel unter den Stadträten. Am 10. September ist eine Pressekonf­erenz geplant, in der es um den Zugang zum Wildpark während der gesamten Bauzeit geht.

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