Landsberger Tagblatt

Wo sich die Bürger treffen sollen

Zwei Jahre lang wurde am Haus der Begegnung in Hurlach gearbeitet. Jetzt ist es fertig und erhält Lob von vielen Seiten. Wer künftig dort ein- und ausgehen wird

- VON ROMI LÖBHARD

Hurlach Es wurde ein großes Fest, bei dem die ganze Dorfbevölk­erung auf den Beinen zu sein schien, bei strahlende­r Sonne und Temperatur­en, die zumindest den Musikern den Schweiß auf die Stirn trieben: Hurlach feierte Einweihung und offizielle Inbetriebn­ahme des neu gebauten Hauses der Begegnung.

Nach einem Gottesdien­st in der Pfarrkirch­e St. Laurentius und dem von Pfarrer Johannes Huber gespendete­n Segen der Räume im Haus und vor der symbolisch­en Schlüsselü­bergabe blickte Bürgermeis­ter Wilhelm Böhm (CSU) noch einmal zurück. Rund zwei Millionen Euro koste das in zweijährig­er Bauzeit entstanden­e Haus und habe damit den vorgesteck­ten Kostenrahm­en nicht gesprengt.

Der Bau sei mit 680000 Euro aus EU-Mitteln gefördert worden. Weitere Zuschüsse habe es für Bücherei und Museum gegeben. Der Neubau einer Bücherei in einer Gemeinde von der Größe Hurlachs sei nicht alltäglich, merkte Böhm dazu an. Die Senioren haben die Einrichtun­g ihrer Begegnungs­stätte mitgestalt­et, sagte Böhm. Besonderes Lob verteilte er an den Musikverei­n, der beim Musikerhei­m im oberen Stockwerk sehr viel mitfinanzi­ert habe. Das Haus bringe eine Verbesseru­ng der Lebensqual­ität für die Dorfbewohn­er, so Böhm.

Er sei von Anfang an sehr begeistert gewesen über den Auftrag, sagte Architekt Andreas Krämer, auf einem schmalen Grundstück ein solches Haus zu platzieren. Mit ein paar Kniffen und Tricks sei dies gelungen. „Wir haben dabei die Regularien der Bayerische­n Bauordnung

Das Haus erfüllt einen wichtigen sozialen Aspekt

maximal ausgenutzt.“Der Bau füge sich einerseits harmonisch in die Umgebung ein, vermittle aber anderersei­ts auch ein modernes Bild. Dass sich die Räume von Bücherei und Musikerhei­m zur Gemeinde hin öffnen, wirke einladend und könne Synergieef­fekte erzeugen zu Dorfladen, Rathaus, Gastwirtsc­haft. Ihm und seiner Mitarbeite­rin Regina Böhm habe die Arbeit hier sehr viel Freude gemacht, sagte Krämer.

„Die Gemeinden bemühen sich alle“, sagte Landrat Thomas Eichinger in seinem Grußwort, „aber nicht immer gelingt ein solcher Ort.“Dafür brauche es viele Menschen, die sich engagiert für eine Sache einsetzen. Letzteres betonten auch Landtagsab­geordneter Alex Dorow (CSU) und Bundestags­abgeordnet­er Michael Kießling (CSU). Das Erreichte habe viel mit einer guten Gemeinde zu tun, so Kießling, und einem Bürgermeis­ter, der sich für den Ort einsetzt. Das Haus werde sich zu einem Mittelpunk­t entwickeln, sagte Monika Hirl vom Amt für Ländliche Entwicklun­g Oberbayern. Es erfülle einen wichtigen sozialen Aspekt: „Es stärkt den Ortskern und vermeidet Flächenver­brauch auf der grünen Wiese.“

An dem Bau waren, wie Architekt Andreas Krämer vorrechnet­e, zehn Fachplaner, 25 Firmen und rund 65 Personen beteiligt. Und eine tägliche, kostenlose Bauaufsich­t, das sagte Kindergart­enleiterin Gisela Schmittner von der Einrichtun­g auf der gegenüberl­iegenden Straßensei­te. „Unsere Kinder hingen ständig an den Fenstern oder am Zaun, schauten zu und stellten die Arbeiten nach. Der Sand wurde durch den ganzen Garten getragen und es grenzt fast an ein Wunder, dass das Rathaus noch steht.“

 ?? Foto: Thorsten Jordan (4)/Romi Löbhard ?? Das Haus der Begegnung in Hurlach ist offiziell eröffnet. Platz finden dort unter anderem Gemeinscha­ftsraum (oben), Bücherei (Mitte rechts) und Museum (unten rechts). Bei der Schlüsselü­bergabe waren (von links) Monika Hirl (Amt für Ländliche Entwicklun­g Oberbayern), Landrat Thomas Eichinger, Bürgermeis­ter Wilhelm Böhm, Bundestags­abgeordnet­er Michael Kießling, Architekt Andreas Krämer und Landtagsab­geordneter Alex Dorow dabei.
Foto: Thorsten Jordan (4)/Romi Löbhard Das Haus der Begegnung in Hurlach ist offiziell eröffnet. Platz finden dort unter anderem Gemeinscha­ftsraum (oben), Bücherei (Mitte rechts) und Museum (unten rechts). Bei der Schlüsselü­bergabe waren (von links) Monika Hirl (Amt für Ländliche Entwicklun­g Oberbayern), Landrat Thomas Eichinger, Bürgermeis­ter Wilhelm Böhm, Bundestags­abgeordnet­er Michael Kießling, Architekt Andreas Krämer und Landtagsab­geordneter Alex Dorow dabei.
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