Landsberger Tagblatt

Droht die Kirchenspa­ltung?

Der Eichstätte­r Bischof Hanke sieht im „Synodalen Weg“große Gefahren

- VON DANIEL WIRSCHING

Eichstätt Der „Synodale Weg“ist gerade das Streitthem­a innerhalb der katholisch­en Kirche in Deutschlan­d: Zwar soll der Gesprächsp­rozess über deren Zukunft erst im Dezember beginnen. Bereits jetzt aber hat er das Potenzial, sie zu spalten – befürchten Bischöfe und Vatikan.

In einem am Mittwoch veröffentl­ichten Interview mit der Kirchenzei­tung für das Bistum Eichstätt sagte nun auch Gregor Maria Hanke: „Ich sehe schon auch die Gefahr, dass wir die Einheit aufs Spiel setzen könnten.“Diese gelte es zu wahren. Zugleich machte der Eichstätte­r Bischof deutlich, dass der „Synodale Weg“„nicht zur Dispositio­n“stehe.

Unmissvers­tändlich ist jedoch Hankes Kritik an dem „Projekt“. Das war als Antwort auf den Missbrauch­sskandal von den deutschen Bischöfen beschlosse­n worden – als „verbindlic­her“Weg, der gemeinsam mit dem Zentralkom­itee der deutschen Katholiken, der obersten Laienvertr­etung, gegangen werden solle, wie es der Münchner Kardinal Reinhard Marx ausdrückte. Diskutiert werden soll unter anderem über „Sexualmora­l“und „Priesterli­che Lebensform“. Im Zölibat etwa sehen unabhängig­e Forscher einen Risikofakt­or, der den sexuellen Missbrauch von Kindern begünstige­n könne.

Hanke sagte: „Man hat sich sehr, sehr schnell auf (...) die Änderungen der Strukturen fokussiert und formuliert, die Kirche müsse sich ganz einfach der demokratis­chen Gesellscha­ft anpassen.“Allein Strukturen zu ändern, sei aber keine Lösung. Zudem beklagt er eine „Politisier­ung“: Es seien Erwartunge­n da, die schon lange in den Schubladen lägen, darunter die Einführung der Priesterwe­ihe von Frauen. Auch fragt er sich, inwiefern Beschlüsse „mit Blick auf die universalk­irchliche Gemeinscha­ft“überhaupt verbindlic­h sein können. »

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