Kultur gibt es nur noch alle drei Jahre
Die Kreiskulturtage im Landkreis Landsberg finden erst wieder 2022 statt. Warum es einen neuen Rhythmus gibt und wer die Organisation übernimmt
Landsberg Die Landsberger Kreiskulturtage sollen in Zukunft nur noch alle drei Jahre – das nächste Mal also 2022 – stattfinden. Das hat der Kreisausschuss in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Als Beauftragte für die bereits zweimal abgehaltene landkreisweite Veranstaltungsreihe wurde für die nächsten drei Jahre GAL-Kreisrätin Annunciata Foresti bestätigt.
Die Malerin aus Dießen zog zunächst eine positive Bilanz der jüngsten Kulturtage. Zu den rund 40 Veranstaltungen seien gut 10 000 Besucher gekommen. Die geplanten Ausgaben hätten mit aktuell rund 107 000 Euro die Haushaltsansätze eingehalten. Die Einnahmen aus den Kartenverkäufen und einem Zuschuss des Bezirks Oberbayern hätten mit rund 29 000 Euro über den Erwartungen gelegen.
Trotzdem sollen die Kreiskulturtage nicht wie bislang im Abstand von zwei Jahren, sondern in drei Jahren stattfinden. Begründet wurde dies damit, dass der zeitliche Auf
Abnutzungserscheinungen will man vermeiden
wand für die Organisation höher als bisher anzusetzen sei. Daneben spreche für einen größeren Abstand auch, ergänzte Landrat Thomas Eichinger (CSU), dass bei Veranstaltungen, die in kürzeren Abständen stattfänden, „gewisse Abnutzungseffekte nicht vermeidbar“seien.
Die Kreiskulturtage sollen nach der Vorstellung Forestis und des Kreisausschusses ab nächstem Jahr von einer weiteren Veranstaltung flankiert werden. Das Angebot an Kinder, den Hochseilgarten in Utting zu besuchen, sei mit großer Begeisterung angenommen worden. Daraus sei die Idee für einen „Familienkulturtag“entstanden – ein kostenfreies kulturelles Angebot, das soziales Zusammenleben und Gemeinsamkeit im Landkreis fördern solle. Stattfinden könne ein solcher Familienkulturtag erstmals am Sonntag nach den Sommerferien im September 2020 im Thaininger Sommerbad. Diese Veranstaltung soll jährlich und möglicherweise an wechselnden Orten stattfinden. Organisiert werden soll sie von Foresti und einem Mitarbeiter aus der Verwaltung. Die Kosten für Durchführung, Versorgung und kulturelles Angebot werden auf 15 000 Euro beziffert.
Weil die Kreiskulturtage nur noch alle drei Jahre stattfinden sollen, wurde Annunciata Foresti nun für drei und nicht nur für zwei weitere Jahre zur ehrenamtlichen Beauftragten bestellt. Sie erhält dafür eine monatliche Aufwandspauschale von 500 Euro, für den Zeitraum vom 1. September 2019 bis 30. September 2022 sind dies 18 500 Euro.
Dr. Albert Thurner (SPD) fragte, ob dafür einfach eine Person bestellt werden kann oder ob diese Position ausgeschrieben werden müsste. „Das ist ein Ehrenamt und deshalb halten wir eine Ausschreibung nicht für zwingend“, erklärte dazu Andreas Graf von der Abteilung Gemeinden und Kreisentwicklung. Mit 12:1 Stimmen wurde die Bestellung und Entschädigung Forestis befürwortet. Die Gegenstimme kam von Bernhard Sießmeir (Bayernpartei). » Seite 26