Die 2a trainiert für den Stadtlauf
Einige Zweitklässler der Landsberger Katharinenschule gehen beim Stadtlauf am 3. Oktober an den Start. Wie die Kinder trainieren und was sie sich fürs Rennen vornehmen
Landsberg „Nicht ratschen – laufen und atmen“, schallt die Stimme von Ariane Hase über den Spielplatz bei der Landsberger Katharinenschule. Sie ist die Leiterin der Ganztagsklasse 2a und trainiert gerade ihre ganze Klasse, die komplett in grüne T-Shirts gekleidet ist. Der Grund für das Training: Am Donnerstag, 3. Oktober, nimmt die Gruppe am Hardy’s Stadtlauf teil. Das LT hat die vermutlich jüngste Laufgruppe Landsbergs beim Training besucht.
Die Idee für die Teilnahme hatte Klassleiterin Hase. „Ich habe bereits mehrmals beim Hardy’s Lauf mitgemacht“, sagt sie. Außerdem sei die 2a eine besonders sportliche Klasse, die die Lehrerin so in ihren 26 Berufsjahren noch nicht erlebt habe. Deswegen entschloss sie sich im Winter, die Kinder auf den Lauf vorzubereiten. „Die Schüler waren begeistert“, erinnert sich Hase. Viele von ihnen würden auch in der Freizeit Sport treiben und seien auch im Sportunterricht an der Schule „durchgehend Feuer und Flamme“. Letztlich haben sich 16 der 21 Kinder für den Lauf angemeldet. Eine beachtliche Zahl findet Hase, weil die Teilnahme am Lauf freiwillig sei und zudem noch an einem Feiertag stattfindet. Die gerade einmal sechs und sieben Jahre alten Schüler laufen beim Stadtlauf die 800-Meter-Distanz.
Ihr Training, das einmal wöchentlich stattfindet, begann bereits im Februar – damals noch in der Turnhalle. „Wir haben im Winter mit Intervalltraining angefangen. Zwei Minuten laufen, eine Minute gehen“, erzählt Hase. Dazu trainierten sie mit vielen spielerischen Elementen, wie beispielsweise Fangspielen oder Staffelläufen. Im April startete dann das Lauftraining im Freien. Die Klassleiterin erzählt: „Am Anfang sind wir mit Gehpausen gelaufen. So konnten sich die Schüler zwischenzeitlich etwas ausruhen.“Die jungen Teilnehmer hätten sich zunächst an die ungewohnt lange Distanz gewöhnen müssen. Zum Ende der Vorbereitung wird nun der Dauerlauf minutenweise gesteigert und die Pausen werden gestrichen. Die Trainingsstrecke führt um den nahe gelegenen Spielplatz, auf dem sich die jungen Athleten nach der Trainingseinheit vollends austoben können. Der Spaß am Laufen ist den Kindern beim Training anzusehen. Doch danach greifen die „müden Krieger“, wie Hase ihre Schüler nennt, alle schnell zur Trinkflasche.
Für die Trainingsrunde, die etwas länger als 800 Meter lang ist, braucht die Gruppe etwa acht Minuten. „Die Zeit spielt für uns aber keine Rolle, auch wenn einige bestimmt toll abschneiden werden“, so Ariane Hase. Für den Lauf haben sich die Schüler und die Lehrerin vorgenommen, die Ziellinie laufend, nicht gehend, zu überqueren. Hase wird zur Unterstützung der Kinder mitlaufen.
Für die Pädagogin sind zwei Punkte entscheidend: „Nicht zu schnell anfangen und vor allem nicht reden.“Sonst werde den Kindern am Ende die Luft fehlen. Die Lehrerin ist sich sicher, dass am Ende alle im Ziel ankommen. „Die Stimmung und die Atmosphäre wird sie über die letzten Meter tragen.“
Für die Kinder habe die Teilnahme am Lauf auch einen sozialen Aspekt, betont die Klasslehrerin. Ehrgeiz und Teamfähigkeit würden durch das gemeinsame Training gestärkt. Ein Grund dafür, dass auch die Eltern die Idee sofort unterstützt hätten. Im Frühjahr hätte bei jeder Trainingseinheit ein anderer Elternteil der Lehrerin geholfen. „Die Resonanz war sehr positiv“, so Hase.
Heuer sei die 2a der Katharinenschule die einzige Schulklasse aus dem gesamten Landkreis, die am Stadtlauf teilnehme, sagt Hase. Doch die Idee färbe bereits ab. „Kollegen haben sich schon bei mir informiert. Ein paar von ihnen wollen nächstes Jahr mit ihren Klassen auch teilnehmen.“
Auch nach dem Stadtlauf wollen die Schüler weiter laufen. Erst einmal steht aber der Wettkampf am 3. Oktober im Mittelpunkt. „Sie zählen die Trainingseinheiten schon herunter. Diese Woche riefen sie ,Noch dreimal’“, berichtet Ariane Hase.
Im Februar in der Turnhalle mit dem Training begonnen