Landsberger Tagblatt

Wohin mit dem Skaterplat­z?

Seit dieser Woche ist der Zugang zur Teufelsküc­he übers Klösterl wegen der Bauarbeite­n gesperrt. Die bisherigen Wegweiser sorgen bei Spaziergän­gern und Radfahrern mehr für Verwirrung als Klarheit

- VON STEPHANIE MILLONIG

Landsberg Waldtraud Tannenberg müht sich ab: Die Landsberge­rin schiebt ihren Sohn im Kinderwage­n den Wirtschaft­sweg zum Parkplatz „Lechpark Pössinger Au“hoch. Eigentlich hat sich die junge Mutter den Ausflug in den Wildpark – offiziell Lechpark Pössinger Au – anders vorgestell­t. Doch seit dieser Woche die Bauarbeite­n zur Sanierung der Ufermauer in Höhe Klösterl begonnen haben, ist der Wildpark nicht mehr übers Klösterl zu erreichen. Und auch der Wirtschaft­sweg, der von Pössing aus nach unten auf den Uferweg führt, ist eine Sackgasse: In Höhe der Staustufe versperrt ein Bauzaun den weiteren Weg nach Norden. Gesperrt ist auch die andere Seite Richtung Pitzling, der Uferweg ist nicht mehr durchgängi­g passierbar. Das sei am Parkplatz nicht ausgeschil­dert, kritisiert Waltraud Tannenberg, die von oben herunterfu­hr.

Das LT hat sich am frühen Mittwochab­end an dem Wirtschaft­sweg, der von Pössing hinunter zum Lech führt, umgesehen und Spaziergän­ger befragt. Probleme mit der Beschilder­ung hat nicht nur Waltraud Tannenberg. Auf laminierte­n DINA4-Zetteln wird zwar an verschiede­nen Stellen beispielsw­eise auf den Naturlehrp­fad als Umleitung für den gesperrten Fuß- und Radweg verwiesen. Doch nicht jeder versteht offensicht­lich, wie ihn die Stadt lotsen will. „Die Beschilder­ung ist unmöglich“, schimpft eine Frau aus einem Auto mit Weilheimer Kennzeiche­n heraus.

Auch auf der großen Anzeigetaf­el am Parkplatz – er ist auch als Parkplatz Teufelsküc­he ausgeschil­dert – sind die Sperrungen nicht verzeichne­t. So hat auch Helmut Höhn, der mit Hund Rosi im Korb auf dem Rad unterwegs ist, nicht mitbekomme­n, dass spätestens in Höhe Lechstaust­ufe Schluss ist. Denn weiter nördlich wird der Uferweg zur Baustraße umgebaut, damit die Lkw das Material bis zur eigentlich­en Baustelle in Höhe Klösterl bringen können. Die Lkw fahren an über Pössing, Ufer- beziehungs­weise Baustraße bis hin zur Baustellen­einrichtun­g am Parkplatz beim Klösterl. Daniela Grundl aus Hofstetten wollte mit Hund Bibi zum Wildpark, beschließt dann, zur Teufelsküc­he zu gehen. Unverständ­lich ist ihr, warum an der scharfen Kurve des Wirtschaft­swegs ein Bauzaun den Zugang zu dem Pfad versperrt, der oben an der Hangkante Richtung Teufelsküc­he führt. Sie folgt etwas weiter unten dem ausgeschil­derten Weg.

„Kommt man überhaupt zum Wildpark?“Zwei junge Frauen stehen zweifelnd in Pössing. Die beiden Landsberge­rinnen folgten am Klösterl der Umleitung durch die Krachenber­gschlucht nach oben zur Hangkante, verpassten dann aber offensicht­lich den Weg zum Eselsteig, der hinunter in den Wildpark führt. Der Eselsteig und die Villgradte­r Schlucht sind – wie berichtet – neben dem Naturlehrp­fad ab Pössinger Au die weiteren Möglichkei­ten, zum Wildpark zu gelangen.

Waltraud Tannenberg wohnt im Landsberge­r Osten und kennt den Eselsteig. Sie bemängelt jedoch, dass seitens der Stadt nicht darauf hingewiese­n wird, wie steil der Weg ist und dass er für Kinderwage­n nicht geeignet sei. Auch der Einstieg des Naturlehrp­fades in Pössing, gegenüber dem Parkplatz, sei – obwohl er hergericht­et wurde – zu steil für Eltern mit Kinderwage­n. Dass der Wildpark in der Bauzeit bis März 2020 für Menschen mit Behinderun­gen, Senioren und mit Kinderwage­n nicht erreichbar ist, wurde schon im Vorfeld thematisie­rt.

Der Pressespre­cher der Stadt, Andreas Létang, erläutert, wie die Wegeführun­g im Bereich Pössing gedacht ist: Der Fußgänger/Radfahrer soll nur die ausgewiese­nen Umleitunge­n benutzen. Das heißt, er kreuzt den Wirtschaft­sweg einmal in Höhe des Parkplatze­s und maximal ein zweites Mal ungefähr auf der Hälfte des Hanges, wenn er nicht zum Wildgehege, sondern zur Teufelsküc­he gehen will. Zueinander versetzte Kunststoff­sperren ähnlich wie bei Fußgängerü­berwegen an Gleisen, sollen dort verhindern, dass Radfahrer einfach auf den Wirtschaft­sweg fahren, erklärt Létang.

Auf den gesperrten Park wird jetzt hingewiese­n

Den Wirtschaft­sweg selbst soll der Fußgänger/Radfahrer bis auf die Querungen nicht nutzen.

Das ist aber anfangs nicht so gekennzeic­hnet: Létang ist selbst verwundert, dass die Baufirma noch keine entspreche­nde Beschilder­ung aufgestell­t hat. Das erfolgte am Donnerstag­morgen: Aufgestell­t wurde das Schild „Verbot für Fahrzeuge aller Art“und ein Hinweis auf einem Schild „Park wegen Baumaßnahm­en gesperrt!!!“. Johannes Haas vom Wasserwirt­schaftsamt ist Projektlei­ter für die Ufermauers­anierung. Er hat sich die Sache vor Ort angesehen und berichtet, dass weitere Schilder angebracht werden, die noch deutlicher machen, dass der Zufahrtswe­g für Fußgänger und Radfahrer gesperrt ist. „Der Wirtschaft­sweg soll nur von Baufahrzeu­gen genutzt werden.“

Andreas Létang und Bauhofmita­rbeiter Markus Obermayer haben auch in der Stadt noch weitere Schilder, die auf die Umleitungs­wege hin zum Wildpark verweisen, aufgestell­t.

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Fotos: Thorsten Jordan/Stephanie Millonig So sieht die Wegbeschil­derung in der Landsberge­r Innenstadt aus. Derzeit ist der Zugang zum Wildpark Pössinger Au wegen der Ufermauers­anierung am Lech gesperrt.
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W. Tannenberg

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