Wohin mit dem Skaterplatz?
Seit dieser Woche ist der Zugang zur Teufelsküche übers Klösterl wegen der Bauarbeiten gesperrt. Die bisherigen Wegweiser sorgen bei Spaziergängern und Radfahrern mehr für Verwirrung als Klarheit
Landsberg Waldtraud Tannenberg müht sich ab: Die Landsbergerin schiebt ihren Sohn im Kinderwagen den Wirtschaftsweg zum Parkplatz „Lechpark Pössinger Au“hoch. Eigentlich hat sich die junge Mutter den Ausflug in den Wildpark – offiziell Lechpark Pössinger Au – anders vorgestellt. Doch seit dieser Woche die Bauarbeiten zur Sanierung der Ufermauer in Höhe Klösterl begonnen haben, ist der Wildpark nicht mehr übers Klösterl zu erreichen. Und auch der Wirtschaftsweg, der von Pössing aus nach unten auf den Uferweg führt, ist eine Sackgasse: In Höhe der Staustufe versperrt ein Bauzaun den weiteren Weg nach Norden. Gesperrt ist auch die andere Seite Richtung Pitzling, der Uferweg ist nicht mehr durchgängig passierbar. Das sei am Parkplatz nicht ausgeschildert, kritisiert Waltraud Tannenberg, die von oben herunterfuhr.
Das LT hat sich am frühen Mittwochabend an dem Wirtschaftsweg, der von Pössing hinunter zum Lech führt, umgesehen und Spaziergänger befragt. Probleme mit der Beschilderung hat nicht nur Waltraud Tannenberg. Auf laminierten DINA4-Zetteln wird zwar an verschiedenen Stellen beispielsweise auf den Naturlehrpfad als Umleitung für den gesperrten Fuß- und Radweg verwiesen. Doch nicht jeder versteht offensichtlich, wie ihn die Stadt lotsen will. „Die Beschilderung ist unmöglich“, schimpft eine Frau aus einem Auto mit Weilheimer Kennzeichen heraus.
Auch auf der großen Anzeigetafel am Parkplatz – er ist auch als Parkplatz Teufelsküche ausgeschildert – sind die Sperrungen nicht verzeichnet. So hat auch Helmut Höhn, der mit Hund Rosi im Korb auf dem Rad unterwegs ist, nicht mitbekommen, dass spätestens in Höhe Lechstaustufe Schluss ist. Denn weiter nördlich wird der Uferweg zur Baustraße umgebaut, damit die Lkw das Material bis zur eigentlichen Baustelle in Höhe Klösterl bringen können. Die Lkw fahren an über Pössing, Ufer- beziehungsweise Baustraße bis hin zur Baustelleneinrichtung am Parkplatz beim Klösterl. Daniela Grundl aus Hofstetten wollte mit Hund Bibi zum Wildpark, beschließt dann, zur Teufelsküche zu gehen. Unverständlich ist ihr, warum an der scharfen Kurve des Wirtschaftswegs ein Bauzaun den Zugang zu dem Pfad versperrt, der oben an der Hangkante Richtung Teufelsküche führt. Sie folgt etwas weiter unten dem ausgeschilderten Weg.
„Kommt man überhaupt zum Wildpark?“Zwei junge Frauen stehen zweifelnd in Pössing. Die beiden Landsbergerinnen folgten am Klösterl der Umleitung durch die Krachenbergschlucht nach oben zur Hangkante, verpassten dann aber offensichtlich den Weg zum Eselsteig, der hinunter in den Wildpark führt. Der Eselsteig und die Villgradter Schlucht sind – wie berichtet – neben dem Naturlehrpfad ab Pössinger Au die weiteren Möglichkeiten, zum Wildpark zu gelangen.
Waltraud Tannenberg wohnt im Landsberger Osten und kennt den Eselsteig. Sie bemängelt jedoch, dass seitens der Stadt nicht darauf hingewiesen wird, wie steil der Weg ist und dass er für Kinderwagen nicht geeignet sei. Auch der Einstieg des Naturlehrpfades in Pössing, gegenüber dem Parkplatz, sei – obwohl er hergerichtet wurde – zu steil für Eltern mit Kinderwagen. Dass der Wildpark in der Bauzeit bis März 2020 für Menschen mit Behinderungen, Senioren und mit Kinderwagen nicht erreichbar ist, wurde schon im Vorfeld thematisiert.
Der Pressesprecher der Stadt, Andreas Létang, erläutert, wie die Wegeführung im Bereich Pössing gedacht ist: Der Fußgänger/Radfahrer soll nur die ausgewiesenen Umleitungen benutzen. Das heißt, er kreuzt den Wirtschaftsweg einmal in Höhe des Parkplatzes und maximal ein zweites Mal ungefähr auf der Hälfte des Hanges, wenn er nicht zum Wildgehege, sondern zur Teufelsküche gehen will. Zueinander versetzte Kunststoffsperren ähnlich wie bei Fußgängerüberwegen an Gleisen, sollen dort verhindern, dass Radfahrer einfach auf den Wirtschaftsweg fahren, erklärt Létang.
Auf den gesperrten Park wird jetzt hingewiesen
Den Wirtschaftsweg selbst soll der Fußgänger/Radfahrer bis auf die Querungen nicht nutzen.
Das ist aber anfangs nicht so gekennzeichnet: Létang ist selbst verwundert, dass die Baufirma noch keine entsprechende Beschilderung aufgestellt hat. Das erfolgte am Donnerstagmorgen: Aufgestellt wurde das Schild „Verbot für Fahrzeuge aller Art“und ein Hinweis auf einem Schild „Park wegen Baumaßnahmen gesperrt!!!“. Johannes Haas vom Wasserwirtschaftsamt ist Projektleiter für die Ufermauersanierung. Er hat sich die Sache vor Ort angesehen und berichtet, dass weitere Schilder angebracht werden, die noch deutlicher machen, dass der Zufahrtsweg für Fußgänger und Radfahrer gesperrt ist. „Der Wirtschaftsweg soll nur von Baufahrzeugen genutzt werden.“
Andreas Létang und Bauhofmitarbeiter Markus Obermayer haben auch in der Stadt noch weitere Schilder, die auf die Umleitungswege hin zum Wildpark verweisen, aufgestellt.