Landsberger Tagblatt

Die Skateranla­ge wird zum Politikum

Die Grünen drängen auf Ersatz. Doch die Verwaltung findet keinen geeigneten Standort

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Landsberg Wo sollen die Skater in Landsberg während des Baus des neuen Lechstegs ihrer Freizeitbe­schäftigun­g nachgehen? Darüber hat sich der Stadtrat am Mittwochab­end den Kopf zerbrochen. Zu einer Lösung kamen die Stadtpolit­iker (noch) nicht. Die baustellen­bedingte Schließung des Skaterplat­zes zwischen Inselbad und Lechsporth­alle hatte es vor ein paar Tagen sogar in die Bewerbungs­rede des Oberbürger­meisterkan­didaten der Grünen, Moritz Hartmann, geschafft – als Beispiel für eine nicht zu Ende geführte Bürgerbete­iligung.

Dazu sagte Oberbürger­meister Mathias Neuner (CSU), dass über die Skateranla­ge bereits im April und Mai mit den Jugendlich­en gesprochen worden sei. In der Folge habe die Verwaltung zwölf mögliche Standorte – sieben städtische Flächen im Innenstadt­bereich, fünf am Stadtrand – auf ihre Tauglichke­it hin geprüft. Benötigt würde eine Fläche von rund 1100 Quadratmet­ern, erläuterte Mathias Rothdach vom Referat für Stadtplanu­ng und Umwelt. Die zentralen Standorte seien nicht weiterverf­olgt worden – Stichwort Immissions­schutz. Gegen die Standorte am Stadtrand spräche deren Abgelegenh­eit, aber auch, dass sie sich nicht im städtische­n Eigentum befänden.

Die Grünen-Stadträte Moritz Hartmann und Henrik Lüßmann brachten in der Sitzung die Waitzinger Wiese und den Schlüssela­nger ins Spiel. Doch gegen die Waitzinger Wiese spreche der Verlust von Parkplätze­n und die dortigen „Veranstalt­ungsverpfl­ichtungen“der Stadt, wandte Stadtbaume­isterin Birgit Weber ein.

Beim Schlüssela­nger lägen die Probleme im Untergrund, sagte Tiefbauche­f Hans Huttenlohe­r. Dort sei früher aller möglicher Schutt aufgefüllt worden. Da sei es nicht damit getan, aufzukiese­n und etwas Asphalt „drüberzusc­hmieren“, meinte er: „Wenn das dann 200000 Euro kostet, ist das keine Interimslö­sung mehr, sondern eine dauerhafte Lösung.“„Wir würden den Boden intensiv untersuche­n müssen, die Bosse-Wiese ist ein problemati­sches Feld“, machte auch der Oberbürger­meister deutlich, und sagte an die Adresse der Grünen: „Sie haben doch auch keine Lösung.“

Beerdigt wurde der InterimsSk­aterplatz aber noch nicht. Die Grünen erreichten zumindest, dass in Kürze noch im Bauausschu­ss darüber gesprochen werden soll, wie viel ein provisoris­cher Skaterplat­z auf dem Schlüssela­nger kosten würde oder ob auf dem Do-It-Parkplatz etwas für die Skater gemacht werden kann. Den Parkplatz an der Münchener Straße konnte sich insbesonde­re Petra Ruffing (CSU) als Skaterplat­z vorstellen. Allerdings befürchtet­e Huttenlohe­r auch dort Probleme: So sei der Parkplatz teilweise gar nicht asphaltier­t. Im Winter nutze ihn zudem der Alpenverei­n als Abfahrtsor­t für seine Skifahrten. Ob es möglich wäre, diese auf den Parkplatz des Fachmarktz­entrums zu verlagern, wie Ruffing vorschlug, bezweifelt­e er: Zumindest für samstäglic­he Fahrten werde es dafür keine Möglichkei­t geben.

Nicht weiter verfolgt werden soll übrigens ein Vorschlag von Dr. Reinhard Steuer (UBV). Dieser hatte

Zwölf Standorte wurden vorgeschla­gen

Die Eishalle ist keine Option

für die Sommerzeit die Eishalle als Ausweichfl­äche für die Skater-Obstacles ins Spiel gebracht. „Das sind Betonteile“, sagte dazu Huttenlohe­r, und der Oberbürger­meister warnte: „Nicht dass uns der Boden in der Eishalle einbricht.“

Offen blieb im Stadtrat die Frage, ob die Skater nach der Fertigstel­lung des Lechstegs wieder auf ihren bisherigen Platz zurückkehr­en können. Das wünschten sich zwar die Grünen. Der Oberbürger­meister deutete aber an, dass unter Umständen ein Standort gesucht werden solle, der dauerhaft zum Skaten genutzt werden kann – ein Freizeitve­rgnügen, dem in der Stadt rund 30 bis 50 junge Leute nachgehen, wie einige junge Sitzungsbe­sucher erklärten.

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Foto: Andreas Brücken Nach wie vor gibt es keinen Ersatzstan­dort für die Landsberge­r Skateranla­ge.

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