Krisenstimmung beim nächsten TSV-Gegner
Landsberg empfängt heute den TSV Schwaben Augsburg. Für dessen Trainer wird die Luft langsam dünn. Warum bei den Gastgebern Janick Reitz in den vergangenen Spielen nicht berücksichtigt worden ist
Landsberg Unterschiedlicher könnten die Vorzeichen vor dem Duell zwischen dem TSV Landsberg und dem TSV Schwaben Augsburg kaum sein. In Landsberg ist die Stimmung nach zehn Punkten aus den vergangenen vier Spielen gut, bei den Gästen herrscht hingegen Krisenstimmung vor der Partie in der Bayernliga, die heute um 19 Uhr angepfiffen wird.
Der Stuhl von Augsburgs Trainer Markus Deibler – dessen Team Tabellenschlusslicht ist – wackelt nach fünf Pleiten in Folge gewaltig. Am vergangenen Spieltag verlor seine Mannschaft daheim mit 1:4 gegen Aufsteiger Deisenhofen und war mit dem Ergebnis noch gut bedient. In der zweiten Halbzeit fiel die Mannschaft komplett auseinander. Dabei hatte Augsburgs Sportlicher Leiter zuvor sechs Punkte aus den Spielen gegen Deisenhofen, Landsberg und Hankofen gefordert.
Nun also müssen die Schwaben in der Lechstadt beim nächsten Aufsteiger ran. Landsbergs Trainer Sven Kresin will trotz der deutlichen Ausgangslage – Landsberg hat doppelt so viele Punkte (14) gesammelt wie der kommende Gegner – nichts davon wissen, dass seine Mannschaft als Favorit in die Partie geht. „Wer in der Liga meint, er muss seine Leistung nicht abrufen, der wird sofort bestraft. Und Schwaben Augsburg hat sehr viel Qualität im Kader, auch wenn die Ergebnisse das bislang nicht widerspiegeln.“Kresin verweist unter anderem darauf, dass mit Michael Geldhauser und Maximilian Löw zwei Spieler mit Erfahrung in der Regionalliga zum Kader gehören. Auch Gabriel Merane sei zu beachten. Der hat trotz seiner erst 23 Jahre bereits 135 Spiele in der Bayernliga bestritten sowie sieben in der Regionalliga für die Reserve des FC Augsburg. Auch verfüge die Mannschaft über viele erfahrene Fußballer, sagt Kresin.
Er rechnet damit, dass Schwaben Augsburg heute Abend aus einer kompakten Abwehr heraus agieren wird und dann versucht, seine gefährlichen Spitzen in Szene zu setzen, um das eine, möglicherweise entscheidende, Tor zu erzielen. Es werde also auch darum gehen, dass sich der TSV entsprechend aufstellt, um dies zu verhindern. Ein Blick in die Statistik zeigt auch, wo die Probleme des Gegners liegen. Schwaben Augsburg hat in elf Partien nur zwölf Tore geschossen. Nur Hankofen-Hailing gelang in der laufenden Saison noch seltener der erfolgreiche Abschluss (10). Zugleich hat Augsburg aber auch 26 Tore kassiert. Nur die Torhüter von Jahn Regensburg mussten noch einmal häufiger hinter sich greifen und den Ball aus dem Gehäuse holen.
Für die Partie kann Trainer Sven Kresin auf alle Spieler zurückgrei
Der Gegner steht auf dem letzten Tabellenplatz
fen. Nicht im Kader steht allerdings erneut Janick Reitz. Der Mittelfeldspieler, der vor dieser Saison aus Ichenhausen an den Lech gewechselt ist, kam auch schon in den vergangenen vier Partien nicht zum Einsatz. Dabei gehörte er in der Vorbereitung und den ersten Pflichtspielen zu den auffälligsten Akteuren und ist mit vier Treffern nach wie vor Landsbergs bester Torschütze in der Bayernliga.
„Ich habe ihn in zweieinhalb Wochen nur einmal im Training erlebt und kann sein Leistungsvermögen nicht bewerten“, so der Trainer, der den TSV Landsberg erst kürzlich übernommen hat, auf Nachfrage des LT zu den Gründen. „Deswegen habe ich andere Spieler für die Partien nominiert.“Zudem sei der 23-jährige Polizist zuletzt mit einer Auswahl seines Arbeitgebers unterwegs gewesen.