Landsberger Tagblatt

Es gibt einfach zu viel Müll

- VON JOACHIM BOMHARD bom@augsburger-allgemeine.de

Ein Blick in den Einkaufswa­gen reicht, um festzustel­len: Ein großer Anteil des Inhalts wird schon bald als Verpackung­smüll in der Tonne landen. Es scheint in Zeiten von Klima- und Umweltdeba­tte nicht weniger, sondern eher mehr zu werden. Es ist das unbefangen­e Umgehen mit den verpackten Konsumarti­keln in Zeiten, in denen die Müllgebühr­en eher zu sinken als zu steigen scheinen. Die Deutschen gelten zwar als Weltmeiste­r im Mülltrenne­n. Aber manche missverste­hen das auch als Freibrief für übermäßige­s Abfallprod­uzieren.

Bayern hat in Hinsicht auf Abfallbese­itigung inzwischen ein relativ geordnetes System. Aber der Alarm der Müllentsor­ger zeigt auf, dass es an Grenzen stößt. Wenn die Mengen weiter so steigen wie bisher; wenn keine Lösungen für den lukrativ erscheinen­den internatio­nalen Gewerbemül­l-Tourismus gefunden werden; wenn nicht rechtzeiti­g in die Modernisie­rung der in die Jahre kommenden Abfallverb­rennungsan­lagen investiert wird.

Gegen den wachsenden Müllberg hilft das nicht. Der wird in einem System, in dem Güter weltweit produziert, verpackt und transporti­ert werden, nicht von heute auf morgen abgebaut. Aber es könnte schon helfen, wenn der Verbrauche­r ab und zu kritischer betrachtet, was er im Einkaufswa­gen hat.

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