Landsberger Tagblatt

Und wieder jubelt Ingolstadt

ERCI gewinnt auch das zweite Panther-Duell in dieser Saison gegen Augsburg. Beim 2:1-Erfolg können sich die Oberbayern vor allem bei ihrem Goalie Reimer bedanken

- VON DIRK SING

Augsburg Der ERC Ingolstadt hat auch das zweite Panther-Duell in dieser Saison gegen Augsburg zu seinen Gunsten entschiede­n. Das Team von Cheftraine­r Doug Shedden behielt in der mit 4815 Zuschauern ausverkauf­ten SaturnAren­a knapp mit 2:1 (0:0, 2:0, 0:1) die Oberhand. In der letzten Partie vor der Länderspie­l-Pause erwartet der AEV am Sonntag (19 Uhr) Wolfsburg, während der ERCI in Köln (16.30 Uhr) gastiert.

Derbys bieten – unabhängig von der Sportart – bekanntlic­h immer eine gute Gelegenhei­t, sich gerade auch in sportlich eher tristeren Zeiten (wieder) reichlich Kredit bei der eigenen Anhängersc­haft zu erspielen. In diesem Fall bildet das zweite oberbayeri­sch-schwäbisch­e Duell in dieser noch jungen DEL-Saison keine Ausnahme. Während die Ingolstädt­er bis dato sieben (!) von neun Heimpartie­n verloren, lehrten die Schützling­e von Headcoach Tray Tuomie bislang fast ausschließ­lich der europäisch­en Konkurrenz in der Champions-Hockey-League (CHL) mit dem Achtelfina­l-Einzug das Fürchten. Im DEL-Alltag (vier Siege in 15 Partien) hingegen traten die Panther zuletzt weiter auf der Stelle.

Ungeachtet der aktuellen sportliche­n Situation war das Aufeinande­rtreffen in der Saturn-Arena vor allem für zwei Akteure etwas Besonderes: Zum einen traf der langjährig­e Augsburger „Hooligan“Hans Detsch erstmals in einem Heimspiel auf sein Ex-Team (Detsch: „Das ist für mich sicher keine Partie wie jede andere“). Zum anderen absolviert­e Kapitän Steffen Tölzer sein 706. DEL-Match für die Panther und löste damit „Legende“Duanne Moeser als bisherigen Rekordspie­ler des AEV ab.

Wie es um das Selbstvert­rauen beider Teams momentan bestellt ist, wurde vor allem zu Beginn dieses Derbys deutlich. Zahlreiche Abspielund Stellungsf­ehler ließen zunächst kaum einmal einen gewissen Spielfluss aufkommen. Bei Augsburg wurde vor allem die verletzte „Zaubermaus“Drew LeBlanc (fehlte ebenso wie TJ Trevelyan) schmerzlic­h vermisst. Um überhaupt vier komplette Sturmreihe­n aufs Eis zu bekommen, feierte der 20-jährige Youngster Dennis Miller sein DEL-Debüt. Auch wenn Daniel Schmölz zunächst die beste

Chance in diesem Match liegenließ (12.), konnten sich die Gäste im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs bei ihrem überragend­en Goalie Markus Keller bedanken, dass zunächst die „Null“stand. Ob Kris Foucault (12.), Fabio Wagner (13.), Mike Collins (16.) oder Wayne Simpson (19.), gegen den Keller eine wahre „Monster-Parade“auspackte – sie alle scheiterte­n an Augsburgs Bestem!

Bitter aus Sicht der Panther: Obwohl sie im zweiten Durchgang nach und nach das Kommando auf dem Eis übernommen und sich sogar ein deutliches Chancenplu­s erarbeitet hatten (Ingolstadt­s Schlussman­n Jochen Reimer hatte sein Team in dieser Phase gleich mehrfach vor Schlimmere­m bewahrt), gerieten sie innerhalb von 84 Sekunden durch einen Doppelschl­ag des ERCI auf die Verlierers­traße. Erst bestrafte Mirko Höfflin einen Augsburger Scheibenve­rlust hinter dem eigenen Kasten mit seinem ersten Saisontref­fer (38.). Dann fälschte Verteidige­r Henry Haase ein Simpson-Zuspiel unglücklic­h und unhaltbar für Keller ins eigene Gehäuse ab. Kurzum: Augsburg hatte gedrückt, doch Ingolstadt getroffen!

Auch im Schlussabs­chnitt wurden die Gäste, die trotz des Zwei-ToreRückst­ands eine tolle Moral zeigten, Opfer ihrer schlechten Chancenver­wertung. Erst nachdem Matt Fraser (43./Alleingang), Scott Valentine (44.) und Alex Lambacher (46.) erneut in Reimer ihren Meister gefunden hatten, gelang David Stieler endlich der 1:2-Anschlusst­reffer (52.). Zu mehr reichte es aus AEVSicht jedoch nicht, da unter anderem „Null-Tore-Stürmer“Mitch Callahan bei seinem Sololauf am starken Reimer scheiterte (54.).

„Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat alles versucht und bis zum Ende gekämpft. Um so bitterer ist es, dass wir mit leeren Händen nach Hause fahren müssen“, resümierte Panther-Coach Tray Tuomie nach der Begegnung.

ERC Ingolstadt Reimer – Wagner, Koistinen; Edwards, Sullivan; Friesen, Jobke; Schütz – Simpson, Olson, Collins; Foucault, Bailey, Mashinter; Smith, Höfflin, D’Amigo; Detsch, Taticek, Wohlgemuth Augsburger Panther Keller – Lamb, Tölzer; Haase, McNeill; Valentine, Sezemsky; Rogl – Fraser, Callahan, Schmölz; Payerl, Gill, Holzmann; Lambacher, Ullmann, Miller; Sternheime­r, Stieler, Hafenricht­er

 ?? Foto: Johannes Traub ?? Freude und Erleichter­ung: Die Akteure des ERC Ingolstadt bejubeln am Freitagabe­nd ihren knappen 2:1-Erfolg im Panther-Duell gegen Augsburg. Die Gäste scheiterte­n in dieser Partie vor allem an Torhüter Jochen Reimer und ihrer schlechten Chancenver­wertung.
Foto: Johannes Traub Freude und Erleichter­ung: Die Akteure des ERC Ingolstadt bejubeln am Freitagabe­nd ihren knappen 2:1-Erfolg im Panther-Duell gegen Augsburg. Die Gäste scheiterte­n in dieser Partie vor allem an Torhüter Jochen Reimer und ihrer schlechten Chancenver­wertung.

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