Das Stadttheater braucht TILL
Es ist lange her, dass man in Landsberg eine Oper im Stadttheater sah. An Carmen ganz zu Beginn der Theaterzeit kann man sich erinnern, an das Metropoltheater und seinen faszinierenden „Black Rider“. Jetzt gibt es eine Kurzgeschichte von Edgar Allan Poe mit einem außergewöhnlichen Orchester aus München zu hören. Man darf also auf die neue Saison gespannt sein. Das Stadttheater hat sich entgegen aller Unkenrufe in Landsberg und Umgebung einen guten Namen bewahrt und man kann nur von Glück sagen, dass es einen großen Freundeskreis hat, der dem Theaterleiter auch finanziell beim Einkauf von Produktionen unter die Arme greift. TILL ist enorm wichtig und ohne die Spenden der Mitglieder wäre so manche Produktion gar nicht möglich. So unterstützten kürzlich die Familie und Freunde des verstorbenen Vorstandsmitglieds Wolfgang Träger eine Veranstaltung bei der Hospizwoche in Landsberg.
Und dieser Verein und sein Engagement sind nicht nur sehr gut fürs Stadttheater. Er meldet sich auch zu Wort, falls es durch die Stadt weniger Unterstützung fürs Theater geben würde. Denn Landsberg ohne Stadttheater kann sich keiner mehr vorstellen. Landsberg ohne Museum? Das hat sich inzwischen so still und heimlich eingeschlichen und fast hat man den Eindruck, es werde gar nicht vermisst.
Wird es das? Wo ist dann seine Lobby? Ist sie vielleicht zu leise? Im Stadtrat scheint das Interesse eher gering zu sein. Die Museumsfreunde – auch ein Verein – meldeten sich deshalb jetzt zu Wort und auch die Landsberger sollten es tun. Und zwar schnell. Denn die derzeitigen Diskussionen, eine Landesausstellung nicht nach Landsberg holen zu können, sind besorgniserregend. Landsberg verliert so einen Teil seiner Identität. Warum interessiert das eigentlich keinen?