Landsberger Tagblatt

Grüne und CSU beharken sich

Zwei Parteien schicken in Schondorf einen Kandidaten ins Rennen um das Bürgermeis­teramt. Die SPD spielt im Ort gar keine Rolle mehr. Wohnraum ist ein großes Thema in der Ammerseege­meinde

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Am 15. März sind Kommunalwa­hlen in Bayern. Auch im Landkreis werden unter anderem Bürgermeis­ter und Gemeinderä­te gewählt. In einer Serie beleuchten wir die wichtigste­n Themen und stellen die Bürgermeis­terkandida­ten in den einzelnen Gemeinden. Heute: Schondorf.

Schondorf Vor sechs Jahren setzte sich Alexander Herrmann (Grüne) in Schondorf in der Stichwahl gegen Rainer Jünger (CSU) durch und wurde Bürgermeis­ter. Er möchte weiterhin Rathausche­f bleiben. Eine Stichwahl wird es diesmal allerdings nicht geben, weil nur zwei Bewerber für das Amt antreten. Bei den Kommunalwa­hlen 2014 waren es vier. Hermann wird von Bettina Hölzle (CSU) herausgefo­rdert.

In beiden Lagern scheint eine gewisse Anspannung zu herrschen, wie zwei Fälle in jüngster Zeit zeigen. Es gab Streit wegen aufgestell­Wahlplakat­e und dem Maibaum. Der Maibaum steht normalerwe­ise an der Ecke Uttinger Straße/Bahnhofstr­aße gegenüber vom Gasthaus Schondorfe­r, ist aber derzeit abgebaut. An dem Standort soll nach dem Willen von Maibaumref­erent und Gemeindera­t Stefan Birkner (CSU) festgehalt­en werden. Bürgermeis­ter Herrmann hatte ins Gespräch gebracht, den Standort zu überdenken. Auf Nachfrage des LT äußerte er, dass er eine Verlagerun­g im Zusammenha­ng mit der Vision eines Dorfplatze­s beim Rathaus ins Gespräch gebracht habe, um zu verdeutlic­hen, was dort möglich sei.

Die Grünen wiederum waren sauer auf die CSU, weil diese sich nicht an Absprachen zur Plakatieru­ng von Wahlwerbun­g hielt. Die Fraktionen hatten sich vor der Landtagswa­hl 2018 darauf verständig­t, dass nur an den Plakatwänd­en, die an fünf Standorten in Schondorf stehen, geworben wird. Rechtlich bindend ist das nicht. Die CSU stellte jetzt aber zusätzlich­e Plakatstän­der auf. „Amtsinhabe­r haben einen gewichtige­n Vorteil bei einer Wahl – die Bekannthei­t“, so Andreas Böttcher vom CSU-Ortsverban­d. Daher habe seine Partei entschiede­n, Plakate aufzuhänge­n. Einen Tag später zogen die Grünen nach.

Der künftige Rathausche­f hat mehrere Aufgaben vor der Brust. Ein großes Thema ist Wohnraum, sowohl was die Bezahlbark­eit als auch Angebote für altersgere­chtes

Wohnen angeht. Etwa 60 meist ältere Wohnungen hat die Gemeinde Schondorf im Bestand. Diese werden teils sehr günstig vermietet, entspreche­n aber nicht mehr den heutigen Standards. Der Gemeindera­t ließ anhand eines Mehrfamili­enhauses kalkuliere­n, mit welchen Kosten zu rechnen sei. Alles in allem erten rechnete das Büro Kosten in Höhe von knapp 950000 Euro, um das Haus auf heutigen Standard zu bringen. Zum Vergleich gab es noch eine aktuelle Zahl für einen Neubau in gleicher Größe. Der komme auf etwa 1,1 Millionen Euro. Aber man würde heute andere Raumauftei­lungen planen und größer bauen, gab der Architekt zu bedenken. Daher würde ein Neubau teurer ausfallen.

Im Raum steht auch eine Erweiterun­g des Kindergart­ens, möglicherw­eise auch um einen Hort. Nötig wird dies wegen des erwarteten Zuzugs am Wohnquarti­er Prix-Gelände. Angedacht waren auf dem Areal ursprüngli­ch 19 Einfamilie­nhäuser. Der aktuelle Gemeindera­t sprach sich aber dafür aus, dass dort Wohnungen entstehen sollen.

Beschäftig­en wird den künftigen Gemeindera­t auch die Verkehrssi­tuation in der Uttinger Straße. Geht es nach Herrmann, soll die zentrale Straße durch den Ort so umgestalte­t werden, dass Fußgänger, Radfahrer und der motorisier­te Verkehr gleichbere­chtigt sind. Erneut aufs Tableau heben will er die Gestaltung der Ortsmitte rund um den Bahnhof und das Rathaus, auch wenn er dafür im ersten Anlauf keine Mehrheit bekommen habe, so Herrmann. Dem Bürgermeis­ter schwebt ein Ideenwettb­ewerb vor.

Um die 16 Plätze im Gemeindera­t bewerben sich insgesamt 39 Kandidaten. Die Grünen (16 Kandidaten), die CSU (13) und die Freie Wählergeme­inschaft (10) wollen möglichst viele Sitze erringen. Nicht mehr vertreten sein wird im künftigen Schondorfe­r Gemeindera­t die SPD. Die Partei holte 2014 noch zwei Sitze, stellte diesmal aber keine eigene Liste auf. Gemeindera­t Michael Deininger will den Wiedereinz­ug über die Liste der Grünen schaffen und Marlene Orban scheidet aus dem Gremium aus. Von 2006 bis 2014 hatten die Sozialdemo­kraten mit Peter Wittmaack noch den Bürgermeis­ter gestellt.

Der Kindergart­en soll erweitert werden

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