Tagesthemen werden länger
Mehr Sendezeit für ARD-Nachrichten
Köln Die ARD eifert dem ZDF nach – und gibt ihrer wichtigsten Nachrichtensendung mehr Sendezeit. Am Mittwoch kündigte der neue ARDVorsitzende Tom Buhrow vom WDR nach einer Sitzung mit seinen Intendanten-Kollegen aus den anderen ARD-Anstalten an, die „Tagesthemen“verlängern und dabei regionalen Themen mehr Platz einräumen zu wollen.
Beschlossen sei bereits, die „Tagesthemen“an Freitagen auf 30 Minuten zu verlängern – bislang ist die Nachrichtensendung zum Wochenausklang nur halb so lang. Darüber hinaus solle die Berichterstattung aus den Regionen Deutschlands ausgeweitet werden. Dazu regen die Intendanten an, die „Tagesthemen“montags bis donnerstags um fünf auf 35 Minuten zu verlängern. Die ARD-Chefredakteure und die Redaktion ARD-aktuell sollen nun ein entsprechendes Konzept erarbeiten und zur Entscheidung vorlegen.
Einem Bericht des Online-Branchenmagazins Übermedien zufolge gibt es von ARD-aktuell schon ein Beispielkonzept. Dieses sehe vor, dass jede Woche aus einem anderen Teil Deutschlands berichtet werde. Von Montag bis Donnerstag soll demnach anhand von vier Protagonisten eine Herausforderung aus unterschiedlichen Blickwinkeln dargestellt werden. Am Freitag solle ein Gespräch der Moderatoren Caren Miosga oder Ingo Zamperoni mit einer Persönlichkeit aus der jeweiligen Region das Thema vertiefen. Die Inhalte sollen, so Übermedien, mit den jeweiligen Landesrundfunkanstalten und zum Beispiel ihren Regionalmagazinen entstehen.
Vor knapp einem Jahr, und zwar vom 31. März 2019 an, hatte das mit den „Tagesthemen“vergleichbare – und konkurrierende – „heute-journal“im ZDF seine Sendezeit deutlich ausgeweitet. Sonntags wird das „heute-journal“seitdem in einer Länge von 30 anstatt nur 15 Minuten ausgestrahlt. Redaktionsleiter Wulf Schmiese erklärte dazu damals in einem Interview mit unserer Redaktion, dass der Sonntag inzwischen zu einem reichhaltigen Nachrichtentag geworden sei. „Sonntags haben wir starke Quoten – Millionen schalten nach dem ,Tatort‘ zu uns“, sagte er. „Offenbar haben viele nach der Krimiwelt das Bedürfnis zu erfahren, was in der echten Welt los ist.“