Kein guter Platz für ein Baugebiet
Die Schaffung von neuem Wohnraum steht in fast allen Gemeinden im Landkreis auf der Tagesordnung. Auch in Unterdießen ist es ein großes Thema, und es herrscht Nachfragedruck. Seit Jahren wird in der Gemeinde darüber gestritten, ob die Lechterrassen in Dornstetten bebaut werden sollen. Im vergangenen Mai erhielten Bürgermeistermeister Alexander Enthofer und die anderen Befürworter der Idee große Rückendeckung beim Bürgerentscheid.
Angesichts der Auflagen, die die Gemeinde künftigen Bauherren jetzt macht, fragt man sich aber, ob es nicht geeignetere Flächen in Unterdießen gibt. Keller dürfen auf den Lechterrassen nur mit Genehmigung des Wasserwirtschaftsamts gebaut werden, und auf der Ostseite ist eine Genehmigung nötig, wenn Gehölze geschnitten werden müssen. Auf der Seite des Baugebiets grenzt nämlich unmittelbar ein FFH-Schutzgebiet an.
Die Gemeinde Unterdießen hat sich bei dem Thema in eine Sackgasse manövriert. Sie hat die Wiese als Bauland gekauft. Entsprechend hoch war der aufgerufene Preis, der nun refinanziert werden muss. Die verschiedenen Einwände und Vorgaben der Behörden zu dem Projekt zeigen aber, dass dieser Standort höchstens bedingt geeignet ist. Auch deswegen wurde die Zahl der Bauplätze in der Vergangenheit bereits von 21 auf 14 gesenkt. Und die Bau- und Erschließungskosten sind mittlerweile so hoch, dass es für die Gemeinde aus wirtschaftlichen Gründen auch nicht infrage kommt, auf eine Bebauung der Ostseite zu verzichten, wo sich das FFH-Gebiet anschließt.
Nachdem die Gemeinde Unterdießen beim Bebauungsplan die von den Behörden geforderten Gutachten vorgelegt und Nachbesserungen eingearbeitet hat, ist die Wahrscheinlichkeit gestiegen, dass die Lechterrassen in Dornstetten tatsächlich bebaut werden.
»Seite 29