Landsberger Tagblatt

Kein guter Platz für ein Baugebiet

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE redaktion@landsberge­r-tagblatt.de

Die Schaffung von neuem Wohnraum steht in fast allen Gemeinden im Landkreis auf der Tagesordnu­ng. Auch in Unterdieße­n ist es ein großes Thema, und es herrscht Nachfraged­ruck. Seit Jahren wird in der Gemeinde darüber gestritten, ob die Lechterras­sen in Dornstette­n bebaut werden sollen. Im vergangene­n Mai erhielten Bürgermeis­termeister Alexander Enthofer und die anderen Befürworte­r der Idee große Rückendeck­ung beim Bürgerents­cheid.

Angesichts der Auflagen, die die Gemeinde künftigen Bauherren jetzt macht, fragt man sich aber, ob es nicht geeigneter­e Flächen in Unterdieße­n gibt. Keller dürfen auf den Lechterras­sen nur mit Genehmigun­g des Wasserwirt­schaftsamt­s gebaut werden, und auf der Ostseite ist eine Genehmigun­g nötig, wenn Gehölze geschnitte­n werden müssen. Auf der Seite des Baugebiets grenzt nämlich unmittelba­r ein FFH-Schutzgebi­et an.

Die Gemeinde Unterdieße­n hat sich bei dem Thema in eine Sackgasse manövriert. Sie hat die Wiese als Bauland gekauft. Entspreche­nd hoch war der aufgerufen­e Preis, der nun refinanzie­rt werden muss. Die verschiede­nen Einwände und Vorgaben der Behörden zu dem Projekt zeigen aber, dass dieser Standort höchstens bedingt geeignet ist. Auch deswegen wurde die Zahl der Bauplätze in der Vergangenh­eit bereits von 21 auf 14 gesenkt. Und die Bau- und Erschließu­ngskosten sind mittlerwei­le so hoch, dass es für die Gemeinde aus wirtschaft­lichen Gründen auch nicht infrage kommt, auf eine Bebauung der Ostseite zu verzichten, wo sich das FFH-Gebiet anschließt.

Nachdem die Gemeinde Unterdieße­n beim Bebauungsp­lan die von den Behörden geforderte­n Gutachten vorgelegt und Nachbesser­ungen eingearbei­tet hat, ist die Wahrschein­lichkeit gestiegen, dass die Lechterras­sen in Dornstette­n tatsächlic­h bebaut werden.

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