Mehr Bäume bleiben stehen
An der Point in Schondorf soll gebaut werden. Doch dort stehen etliche alte Bäume. Jetzt wurde eine Lösung gefunden
Schondorf Die Sorge um den alten Baumbestand beim geplanten Bebauungsplan „An der Point-Nord“treibt einige Schondorfer Gemeinderäte weiter um. Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung trug Planer Andreas Berchtold vom Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München die Stellungnahmen der Behörden und Träger öffentlicher Belange sowie Bürgereinwände vor. Es gab nun noch einige Änderungen gegenüber dem Vorentwurf.
Ziel der seit 2016 betriebenen Planung ist es, die parkartige Struktur des rund zwei Hektar großen Gebietes nördlich der Straße „An der Point“zwischen Julius-Lohmann-Weg und Weingartenweg und ortsbildprägende Bäume zu erhalten sowie einen harmonischen Übergang zwischen Bebauung und freier Natur zu ermöglichen. Deshalb wird nördlich der Straße „An der Point“Baurecht für drei Häuser von der Straße weg nach Norden ins Grundstück und damit zum Teil in den Außenbereich verlagert.
Auf einen Wendehammer der privaten Erschließungsstraße von der Straße „An der Point“aus, kann verzichtet werden. Die Kreisbrandinspektion des Landkreises stellte fest, dass nur ein geringer Teil der zusätzlichen Bebauung weiter als 50 Meter von der öffentlichen Straße entfernt ist. Daher könne darauf verzichtet werden. Auch die Baufenster wurden noch mal verschoben, sodass nun mehr Bäume stehen bleiben können. Auf Anregung der
Unteren Naturschutzbehörde ist ein Baumbestandsplan angefertigt worden, der die zu erhaltenden Bäume festsetzt. Außerdem muss auf den Artenschutz geachtet werden, und Neupflanzungen, die aus der Region stammen müssen, benötigen einen Herkunftsnachweis. Festgestellt wurden bei der artenschutzrechtlichen Prüfung beispielsweise Zwergfledermäuse, auf die besonders Rücksicht genommen werden muss.
Wolfgang Schraml (FW) sorgte sich dennoch um den Baumbestand und wollte wissen, welche Handhabe die Gemeinde habe, falls die Bäume nicht erhalten werden. Diese Sorge hatte auch Helga Gall (Grüne) und erinnerte an ein ähnliches Bauvorhaben, bei dem seinerzeit um die Bäume herum geplant wurde und diese dann in die Baugrube fielen. Bürgermeister Alexander Herrmann (Grüne) wies auf die gültige Baumschutzverordnung hin. „Wir werden hier genau schauen.“Regelverstöße könnten teuer werden, denn in der Verordnung seien dafür bis zu 50 000 Euro pro Baum festgesetzt. Wirklich verhindern könne man es aber nicht, sagte Geschäftsstellenleiter Ralf Müller. „Gesetzesverstöße kann man nicht aufhalten“.
Weil ein neuer Eigentümer nun auf dem Grundstück des abgerissenen Haus Margret anders planen will als bereits genehmigt, muss der Bebauungsplan erneut vorgestellt werden. Er möchte dort mit der Dachform „Walmdach“bauen und wünschte eine Grundfläche von 240 Quadratmetern. Mit 8:4 Stimmen blieb es bei der bisher genehmigten Grundfläche von 236 Quadratmetern. Festgelegt wurden für das Grundstück zwei Wohneinheiten pro Haus und eine Wandhöhe von 6,50 Metern vom ErdgeschossRohfußboden. Für die Option Walmdach soll nun eine maximale Firsthöhe ermittelt werden.
Regelverstöße können durchaus teuer werden