Neuer Sitzungssaal, neue Bürgermeisterin?
Ulrike Högenauer ist die einzige Kandidatin, die in Hofstetten Gemeindechefin werden möchte
Am 15. März sind Kommunalwahlen in Bayern. Auch im Landkreis werden unter anderem Bürgermeister und Gemeinderäte gewählt. In einer Serie beleuchten wir die wichtigsten Themen und stellen die Bürgermeisterkandidaten in den einzelnen Gemeinden vor. Heute: Hofstetten.
Hofstetten Ein ungläubiges Raunen war vor einem Jahr bei der Bürgerversammlung in Hofstetten zu vernehmen, als Bürgermeister Benedikt Berchtold ankündigte, dass er nach zwei Amtsperioden nicht mehr kandidieren werde. Auch die einzige Kandidatin für die Nachfolge, Ulrike Högenauer, bedauerte diesen Schritt. „Für Hofstetten ist der Verzicht von Benedikt Berchtold wirklich ein Verlust“, sagte sie, nachdem sie ihre Bewerbung öffentlich gemacht hatte. Dass die 48-Jährige das Rennen macht, gilt als wahrscheinlich. Ganz sicher kann sich die Gemeinderätin nicht sein.
Berchtold nannte damals als Hauptgrund die Doppelbelastung, die das Bürgermeisteramt und die Arbeit in seiner Kfz-Werkstatt mit sich brächten. „Das war am Anfang nicht so extrem“, sagte er im vergangenen Sommer gegenüber unserer Zeitung. Allein im Jahr 2018 habe er mindestens genauso viel Zeit in seine Tätigkeit als Bürgermeister investieren müssen wie in seine Werkstatt. Eine Folge davon war, dass der Gemeinderat im Frühjahr dafür stimmte, dass Berchtolds Nachfolger die Aufgabe hauptamtlich ausüben soll. Dass es sich dabei um Ulrike Högenauer handeln wird, ist wahrscheinlich, weil sie sowohl in Hofstetten als auch in Hagenheim von den Dorfgemeinschaften nominiert wurde. Allerdings: Eine absolute Sicherheit, gewählt zu werden, ist das nicht. Ist nur ein Kandidat aufgestellt, können die Wähler auch einen anderen Namen auf den Stimmzettel schreiben. Auf diese Weise gewann 2014 Alexander Enthofer in Unterdießen die Wahl gegen Amtsinhaber Dietmar Loose.
Zwölf Gemeinderatsplätze sind für die neue Amtszeit zu vergeben. Dafür bewerben sich von der Dorfgemeinschaft Hofstetten 24 Kandidaten und in Hagenheim zwölf.
In der Gemeinde werden Großprojekte umgesetzt, die bis zur
Amtseinführung von Berchtolds Nachfolger (weitgehend) abgeschlossen sein werden. Der Umbau der Alten Schule zum Rathaus samt Sitzungssaal kostet rund 1,9 Millionen Euro und für die Trinkwasserversorgung sind – auf vergangenes und dieses Jahr verteilt – insgesamt 1,7 Millionen Euro eingeplant. Als größeres Projekt steht noch die Erschließung eines geplantes Neubaugebietes an. Die Gemeinde hat ein
Grundstück angrenzend an die Straße am Anger erworben.
Ulrike Högenauer hat zudem im Gespräch mit dem LT angeregt, einen generationenübergreifenden Treffpunkt in Hofstetten zu schaffen. Sie möchte auch Hausbesitzern im Ort helfen, Perspektiven für die Zukunft zu finden. „Leerstehende Häuser prägen ein Ortsbild, dagegen sollte etwas getan werden“, sagt die 48-Jährige.
Der neue Bürgermeister ist hauptamtlich tätig