Landsberger Tagblatt

Knappe Entscheidu­ng in Reichling

Alfons Schelkle und Johannes Leis wollen am Sonntag Bürgermeis­ter werden. Für den dritten Kandidaten Lars Scharding verlief die Kommunalwa­hl doppelt bitter

- VON CHRISTIAN MÜHLHAUSE

Reichling Dass es in Reichling zu einer der engsten Abstimmung­en im Landkreis bei der Bürgermeis­terwahl kommen könnte, hatte sich schon nach den Aufstellun­gsversamml­ungen abgezeichn­et. Am Wahlabend selbst bestätigte sich die Vermutung, und einer der Bewerber schaffte es trotz guten Ergebnisse­s nicht in die Stichwahl, die am Sonntag, 29. März, stattfinde­t.

Wäre nur im Ortsteil Ludenhause­n gewählt worden, Lars Scharding wäre jetzt Bürgermeis­ter. Der Dirigent des Musikverei­ns holte hier – wo er auch schon die Aufstellun­gsversamml­ung gewonnen hatte – 57,2 Prozent der Stimmen. Im Hauptort selbst schnitt er aber deutlich schwächer ab, sodass er es am Ende nicht in die Stichwahl schaffte. Johannes Leis holte insgesamt 29 Stimmen mehr und Alfons Schelkle 75, bei 1034 gültigen Stimmen. Für den Polizeibea­mten Scharding war es auch deswegen ein bitterer Abend, weil er den Wiedereinz­ug in den Gemeindera­t ebenfalls knapp verfehlte. Es reichte auf der Liste der Dorfgemein­schaft Reichling nur zu Platz neun, damit ist er der erste Nachrücker, sollte ein anderer Bewerber verzichten.

Das Etappenzie­l Stichwahl ums Bürgermeis­teramt hat hingegen Johannes Leis erreicht, obwohl er bei den Aufstellun­gsversamml­ungen gegen Lars Scharding und Alfons Schelkle das Nachsehen hatte und deswegen mit einer eigenen Liste antrat. Die damaligen Ergebnisse zeigten aber auch, dass er durchaus Chancen hat. Er wurde mit respektabl­en Stimmantei­len jeweils Zweiter. Nun konnte er in der ersten Runde der Bürgermeis­terwahl 29 Stimmen mehr auf sich vereinen als Scharding. „Ich war am Wahlabend, wie die beiden anderen Bewerber auch, im Wahllokal und habe die

Auszählung verfolgt. Es freut mich natürlich und ich sehe der Stichwahl optimistis­ch entgegen“, sagte Leis auf Nachfrage des LT.

Alfons Schelkle dürfte leicht favorisier­t in die Stichwahl gehen. Wegen des Coronaviru­s wird die Wahl ausschließ­lich per Brief möglich sein. Der Schreinerm­eister setzte sich mit 37,8 Prozent gegen seine beiden Konkurrent­en durch und holte auch die zweitmeist­en Stimmen bei der Wahl des Gemeindera­ts. Nur Stimmenkön­igin Heidrun Höbel war noch erfolgreic­her. „Mir war klar, dass es eine enge Angelegenh­eit wird. Ich habe auf ein Ergebnis von mehr als 30 Prozent gehofft und es hat geklappt“, sagt Alfons Schelkle.

Was Leis zuversicht­lich stimmen dürfte: Er war in Ludenhause­n , wo Scharding besonders stark war, deutlich besser als Schelkle. Dieser konnte dort nur 5,8 Prozent holen. Ausschlagg­ebend dürften letztlich zwei Faktoren sein: die Frage, wohin die Wähler von Lars Scharding wandern und wie hoch die Wahlbeteil­igung sein wird. In der ersten Runde lag diese bei 77,4 Prozent.

Erschwert wird der Wahlkampf durch die Beschränku­ngen, die wegen des Coronaviru­s erlassen wurden. Haustürges­präche und Informatio­nsveransta­ltungen fallen deswegen weg. Johannes Leis setzt in den kommenden Tagen vor allem auf das Internet. „In Sozialen Medien wie Facebook aktiv zu sein, ist in der heutigen Zeit ein Vorteil.“

 ?? Archivfoto: Julian Leitenstor­fer ?? Das Rathaus in Reichling: Am Sonntag fällt die Entscheidu­ng, wer ab Mai die Nachfolge von Margit Horner-Spindler antritt. Die Bürger haben die Wahl zwischen Alfons Schelkle und Johannes Leis.
Archivfoto: Julian Leitenstor­fer Das Rathaus in Reichling: Am Sonntag fällt die Entscheidu­ng, wer ab Mai die Nachfolge von Margit Horner-Spindler antritt. Die Bürger haben die Wahl zwischen Alfons Schelkle und Johannes Leis.
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Alfons Schelkle
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Johannes Leis

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