Darüber muss sich der FCA keine Sorgen machen
Beim Augsburger Bundesligisten haben nur wenige Spieler einen Vertrag, der am 30. Juni ausläuft. Sollte die Saison länger dauern, müsste der angepasst werden. Doch das dürfte das geringste Problem sein
Augsburg Der Andrang ist groß. Die Autos stauen sich auf dem Parkplatz vor der WWK-Arena. Um 11 Uhr am Mittwoch begann die erste Hilfsaktion des FC Augsburg während der Coronakrise. Bis 18 Uhr verteilten Helfer des Fußball-Bundesligisten kostenlos bis zu zwei Getränkekisten an Pflegekräfte von Krankenhäusern, Alten- und Behindertenheimen. Unter dem Slogan #augsburghältzusammen2020 werden in den nächsten Tagen noch weitere Aktionen folgen.
Es ist eine kleine Flucht aus dem Alltag, eine große Hilfe für die, die sonst für andere da sind. Solidarität ist gerade ein ganz wichtiges Thema. Die Fußball-Bundesliga ist da keine Ausnahme. Am Dienstag hatten die 36 Profivereine in einer Videokonferenz über die Zukunft gesprochen. Es war ein Zusammenrücken der besonderen Art. „Die Versammlung war sehr geschlossen“, sagte Hans-Joachim Watzke. Der Geschäftsführer von Borussia Dortmund hofft zudem: „Wir können natürlich nicht unsere eigenen Regeln machen. Wir richten uns nach den Beschlüssen der Politik. Ich bin sicher, dass sich – wenn es einmal so weit ist – viele Menschen über die Rückkehr der Bundesliga freuen werden.“Nur wann das ist, ist nach wie vor völlig unklar.
Klar ist nur, dass die Pause mindestens bis zum 30. April dauert. Der Trainingsbetrieb in Mannschaftsstärke auf dem Platz soll nach
DFL-Richtlinie bis zum 5. April ruhen. Das Land Nordrhein-Westfalen allerdings hat am Dienstag den dortigen Profisportlern das Training
auf dem Platz wieder erlaubt. Allerdings mit dem nötigen Abstand und nur in Zweiergruppen. Auch der FC Augsburg führt sein Programm auf dem Platz wie zuletzt fort. Allerdings sehr genau darauf achtend, dass alle Richtlinien eingehalten werden. Zumal davon auszugehen ist, dass auch andere Bundesligisten in dieser Form trainieren – sich darüber allerdings in der Öffentlichkeit bedeckt halten. So wie es nun auch der FCA tut. „Von uns ist alles zu diesem Thema gesagt“, meinte ein FCA-Sprecher.
Neben der Ungewissheit, wann und wie die Saison fortgesetzt wird, gibt es weitere Fragen im Gesamtverbund der Liga zu klären. Etwa die, was mit den Spielern passiert, die nur bis zum 30. Juni einen Vertrag
bei ihrem Verein haben. Sollte die Saison über dieses Datum hinaus fortgeführt werden, müssten die Verträge entsprechend angepasst werden. Beim FCA wären davon ohnehin nur die beiden Leihspieler Tin Jedvaj (Bayer Leverkusen) und Felix Uduokhai (VfL Wolfsburg) sowie Stephan Lichtsteiner, Simon Asta und Maurice Malone betroffen. Der Rest des Kaders hat deutlich längere Vertragslaufzeiten, was die Situation für den FC Augsburg zumindest in dieser Hinsicht recht angenehm macht. Führungsspieler wie Kapitän Daniel Baier (bis 2021), Jeffrey Gouweleeuw (2024), Florian Niederlechner (2022), Marco Richter (2023) oder Philipp Max (2022) sind noch länger an den Verein gebunden.