Landsberger Tagblatt

Wann in den Wildpark?

Die Sanierung der Lechmauer in Landsberg auf der Ostseite ist fast abgeschlos­sen. Im Westen wird immer noch gebaut. Bis die letzten Arbeiten erledigt sind, dauert es aber noch und Wildpark-Besucher müssen sich gedulden

- VON STEPHANIE MILLONIG

Der Zugang zum Landsberge­r Wildpark ist wegen einer Baustelle seit Monaten nur über einen Umweg möglich. Doch jetzt ist ein Ende der Sperrung in Sicht.

Landesberg Im Osten wurden bereits Spundwände gezogen, im Westen steht der Deich entlang der Häuserreih­e: Die Arbeiten an den beiden Ufermauern des Lechs in Landsberg neigen sich sichtbar dem Ende zu. Bis der Lechpark Pössinger Au, im Volksmund Wildpark, wieder von allen Seiten frei zugänglich sein wird, werden aber noch einige Wochen vergehen.

„Die Mauer ist fertig“, berichtet Projektlei­ter Johannes Haas vom Wasserwirt­schaftsamt Weilheim über das Stadium der Bauarbeite­n auf der Ostseite. Südlich der Karolinenb­rücke wird auf beiden Seiten des Lechufers die Uferbefest­igung saniert. Auf der Ostseite war dafür auch ein großes Arbeitspla­teau aus Kies notwendig, damit an der bestehende­n Mauer Arbeiten vorgenomme­n werden konnten. Eine neue Mauer wurde zur Stützung gebaut. Vor rund drei Wochen seien schon ein Teil der Spundwände gezogen worden, erzählt Haas. „Jede dritte Doppelbohl­e bleibt jedoch und wird unterhalb des Wasserspie­gels bündig mit dem Fundament abgeschnit­ten. Das soll in der nächsten Woche passieren.“Vor zwei Wochen seien Wasserbaus­teine eingebrach­t worden, die als Erosionssc­hutz dienen sollen.

Der Kies des Arbeitspla­teaus hat sich laut Johannes Haas bereits etwas verschoben. Er soll planiert werden, sodass das Plateau sich dann 30 bis 40 Zentimeter unter der Wasserober­fläche befindet. „Damit ist es auch ein potenziell­er Kieslaichp­latz für Fische.“Außerdem tue dem Lech jede Zugabe an kiesigem Material gut, um dem Geschiebem­angel entgegenzu­wirken. „Aus dem Wasser sind wir nächste oder

Woche heraus“, sagt Haas. Doch auch dann ist noch viel zu tun: Die Baustelle auf der Ostseite muss noch zurückgeba­ut werden, beginnend mit dem Lagerplatz auf dem Parkplatz am Klösterl. Außerdem muss die Baustraße am Lech wieder entfernt und der ursprüngli­che Weg hergericht­et werden.

Haas hofft, dass bis Mitte Juni der Weg vom Klösterl bis zum ersten Gatter des Wildparks – von dort aus geht es dann in den abgezäunte­n Wildbereic­h, der während der Bauphase vom Eselssteig aus zu erreichen war – freigegebe­n werden kann. Bis die Baustraße entlang des Lechs bis hin zum Verbinüber­nächste dungsweg zum Campingpla­tz Pössinger Au wieder für die Allgemeinh­eit nutzbar ist, wird es noch dauern – voraussich­tlich bis Ende Juli. Gerade beim Abbau seien wieder viele Lkw unterwegs, die das Material über die Straße beim Campingpla­tz abtranspor­tierten, sagt Haas. „Auf der Westseite sind wir schon ziemJohann­es lich weit.“Der Deich, ein 150 Meter langes Stück entlang der Häuser, die sich dicht am Wasser befinden, sei bereits fertig und die Mauer von der Karolinenb­rücke bis zum Deich erstellt. Es fehle noch ein Dammbalken­verschluss als Durchgang zum Englischen Garten. Das sei ein Bauwerk, bei dem nur bei Hochwasser die Dammbalken die Öffnung verschließ­en würden. 200 Meter vom Deich weg Richtung Süden müssten sie noch fertiggest­ellt werden. Haas rechnet damit, dass man auf der Westseite Ende Juli oder Anfang August fertig sein wird.

„Auf der Ostseite wären wir gerne früher fertig geworden“, sagt Johannes Haas. Die Sperrung der Hauptzugän­ge zum Wildpark hatte für Ärger bei den Landsberge­r Bürgern gesorgt – und Besucher, die sich nicht an die Absperrung­en hielten,

Die Baustraße muss zurückgeba­ut werden

Die Zäune wurden mehrfach aufgebroch­en

für Probleme für die Baufirmen. „Es sind immer wieder Bauzäune beschädigt worden“, erzählt Johannes Haas.

Auch die Corona-Pandemie sorgt für mehr Aufwand an der Baustelle. Abstandsre­geln seien einzuhalte­n und es müsse fließendes Wasser für die Mitarbeite­r vorgehalte­n werden, sagt Johannes Haas. Wie berichtet, hatte es auch bei der Sanierung selbst einige Überraschu­ngen gegeben, beispielsw­eise tauchte ein unbekannte­r Nagelfluhf­elsen im Bereich der 90 Meter langen Ostmauer auf. Er war ein Rammhinder­nis für die Spundwände und musste per Bagger stückweise entfernt werden. Außerdem verzögerte starker Regen im Februar die Bauarbeite­n.

Die angenommen­en Kosten von 4,5 Millionen Euro lassen sich laut Wasserwirt­schaftsamt nicht halten. Johannes Haas geht davon aus, dass sich die Summe Richtung fünf Millionen Euro bewegen wird.

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Fotos: Julian Leitenstor­fer Die Baustellen an den Lech-Ufermauern neigen sich dem Ende entgegen. Unten: Die neue Mauer auf der Ostseite. Auf der Westseite (oben) wird noch eifrig gearbeitet.
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