Parkende Autos und Smileys
Wie kann in Windach dafür gesorgt werden, dass Autofahrer nicht mehr so schnell unterwegs sind? Ein Planer und das Landratsamt erklären, welche Maßnahmen möglich sind
Windach/Schöffelding Die Fahrbahn baulich verengt, verschwenkt oder aufgepflastert, parkende Autos als Hindernisse: Die Gemeinde Windach sucht nach Möglichkeiten, Raser an den Ortsein- und Ortsausgängen abzubremsen. Bereits im Januar hatte der Gemeinderat beschlossen, bauliche Maßnahmen in Schöffelding und Hechenwang durchführen zu lassen.
Im Gespräch war damals eine beidseitige, versetzte Einengung. Dazu hat nun die Tiefbaubehörde des Landratsamtes Stellung genommen und auch Fachplaner Thomas Glatz vom Ingenieurbüro Glatz und Kraus hat die Räte in der jüngsten Sitzung beraten. Laut Landratsamt sind Aufpflasterungen, Bodenschwellen oder Poller in innerörtlichen Hauptverkehrsstraßen nicht zulässig. Auch bei der Errichtung von Inseln und Engstellen müsse die
Straße mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit, in diesen Fällen also mit 50 Stundenkilometern, gefahrlos befahren werden können. Thomas Glatz wies darauf hin, dass die geplanten Einengungen kontraproduktiv sein könnten, weil sie zu einem erhöhten Unfallrisiko und zu erhöhter Geschwindigkeit führen könnten. Begegnen sich nämlich zwei Autofahrer vor so einer Stelle, werde häufig Gas gegeben, um als erster den Engpass zu passieren. Manche Autofahrer nähmen solche Hindernisse gern auch als sportliche Herausforderung zum schnellen Slalomfahren. Zudem sei bei baulichen Maßnahmen darauf zu achten, die erforderliche Fahrbahnbreite zu erhalten.
Insbesondere auf der Ramsacher Straße in Schöffelding werde zu schnell eingefahren, betonte Bürgermeister Richard Michl. Er setzt bei der Geschwindigkeitsreduzierung auf einfache und kostengünstige Maßnahmen. So habe er bereits „Smileys“bestellt, die in den nächsten zwei Wochen aufgestellt werden sollen. Außerdem schlug Michl vor, Parkplätze auf der Fahrbahn zu markieren.
Darüber entbrannte eine lange Diskussion. So warf Siegfried Dumbsky ein, dass parkende Fahrzeuge auch ein Gefahrenpotenzial bergen, da sie die Sicht nähmen. Viele Gemeinderatsmitglieder sprachen sich aber dafür aus, so auch Wolfgang Albrecht: „Die Maßnah
Verengungen können das Unfallrisiko erhöhen
me kostet nicht viel und kann schnell wieder geändert werden.“
Auf den Einwand des Fachplaners, dass die Fahrbahnbreite unter Umständen nicht für zusätzliche Parkplätze ausreichen könnte, versprach Michl Nachmessungen an den Stellen. Peter Kaindl junior merkte an, dass es für landwirtschaftliche Fahrzeuge und Busse jetzt schon eng sei. Dumbsky sprach sich zudem für mehr „Blitzen“aus. Nach Aussage von Alexander Gebhardt beginnt das Problem, dass von Ramsach her zu schnell in Schöffelding eingefahren wird, schon im dazwischen liegenden Wald. Das Schild, das die Geschwindigkeit vor dem Ortsschild auf 70 Stundenkilometer drosseln soll, sei schlecht zu sehen, und das Ortsschild stehe nicht am Ortsrand, sondern im Wald. Laut Bürgermeister Richard Michl ist eine Überprüfung zum Standort des Ortsschilds bereits im Gange. Das Tempo-70-Schild soll freigeschnitten werden. Die Smileys, die zudem die Geschwindigkeiten der vorbeifahrenden Autos messen, sollen ausgewertet werden. Schilder besser sichtbar machen oder versetzen, Smileys und Parkplätze einrichten – diese Vorschläge setzten sich im Gemeinderat durch und sollen nun auf Realisierbarkeit geprüft werden.