Ein Pfarrer mit Montessori-Diplom
Nach einem Jahr gibt es in der evangelischen Pfarrei Grafrath einen Nachfolger für die Eheleute Dittmar
Grafrath/Geltendorf Die Pfarrstelle in der evangelischen Kirchengemeinde Grafrath, die seit dem Weggang von Christian und Ulrike Dittmar vor einem Jahr vakant ist, wird zum 1. September wieder besetzt. Der neue Pfarrer heißt Karl Mehl.
Die Bauwagengottesdienste und das reiche musikalische Leben der evangelischen Kirchengemeinde Grafrath: das vor allem ist es, was Pfarrer Mehl reizt, von München nach Grafrath zu wechseln, teilt die Pfarrei mit. Ab 1. September wird er als Inhaber der ersten Pfarrstelle für die Kirchengemeinde da sein, die sich flächenmäßig von Grafrath nach Türkenfeld über Mammendorf bis hin nach Geltendorf erstreckt.
Der 57-Jährige kommt aus Fürth, hat zwei erwachsene Kinder und ist zurzeit Pfarrer in zwei Münchner Kirchengemeinden in Sendling und Westend. Rund die Hälfte seiner
Dienstzeit war er als Pfarrer im Schuldienst tätig, hat sich in dieser
Zeit viel mit Reformpädagogik beschäftigt und hat das Montessori-Diplom.
„Musik ist mein Lebenselexier“, sagt er von sich selbst, schätzt klassische Musik ebenso wie viele andere Genres und hat in den vergangenen Jahren mehr und mehr das „Neue Geistliche Lied“entdeckt – und nicht nur für sich. Er singt gerne, spielt mehrere Instrumente, am liebsten Klavier, und freut sich auf das gemeinsame Musikmachen bei vielen Gelegenheiten. Vor gut 20 Jahren hat er das „Kindergesangbuch“mit herausgegeben, das manche aus Kindergottesdienst und Kinderarbeit kennen.
Groß geschrieben wird bei ihm die Verbindung von Glaube und politischer Verantwortung: Erst im März organisierte er in München eine „Fotoausstellung Klimawandel“. Seit Jahren bewegen ihn die Fragen des konziliaren Prozesses: Frieden, Gerechtigkeit, Bewahrung der Schöpfung. Er hofft, in und mit der Grafrather Gemeinde sich auch dafür wieder gemeinsam zu engagieren.