Am Papierbach wird trotz Corona-Zeiten gebaut
Zwei Gebäudekomplexe auf dem südlichen Areal an der Von-Kühlmann-Straße sollen im Herbst 2021 bezugsfertig sein. Auch an der Spöttinger Straße wird gearbeitet. Wie es mit dem Hotel-Kultur-Gebäude weitergeht
Landsberg Der Rohbau für das höchste Gebäude auf dem Gelände „Urbanes Leben am Papierbach“(ULP) wurde schon Ende vergangenen Jahres fertig, jetzt werden dort die Fassaden gestaltet. Wie die Bauarbeiten vorangehen, darüber hat sich das Landsberger Tagblatt mit dem Gesamtprojektleiter Benjamin Johansson von ehret+klein unterhalten.
„Wir sind im Zeitplan, die Corona-Krise betrifft uns Gott sei Dank nicht“, erzählt Benjamin Johansson. Weder habe es bisher Engpässe beim Material, noch personell bei den Baufirmen gegeben. Das sei aber ein deutschlandweites Phänomen,
„in der Bauindustrie läuft es gut“. Auf dem 57 000 Quadratmeter großen Gelände der ehemaligen Pflugfabrik zwischen der VonKühlmann-Straße und der Spöttinger Straße – im Süden abgegrenzt durch den Papierbach – sollen 658 Wohnungen, aber auch Büros, Geschäftsräume und Gastronomie entstehen. Bereits am meisten zu sehen ist auf dem in vier Bereiche eingeteilten Gelände auf dem südlichen Areal Q1 an der Von-KühlmannStraße. Dort befindet sich wie bereits genannt, das höchste Gebäude: A1-Süd. Direkt an der Straße liegt der Gebäudekomplex B2, der sich laut Johansson im Rohbau befindet. Dort sei man teilweise bereits bei den Wänden im Obergeschoss. Die Gebäude seien als Stahlbeton-Konstruktionen konzipiert, erläutert der Projektleiter, Innenwände würden gemauert.
Auch im Q2, der das südliche Areal an der Spöttinger Straße abdeckt, wird schon gearbeitet. Dort seien Spund- und Bohrpfahlwände gesetzt worden, erzählt Benjamin Johansson. „Vor drei Wochen wurde dort auch mit den Erdarbeiten begonnen und Baugruben ausgehoben.“Das Material werde auf dem Areal (Q 4) im Nordwesten des Geländes zwischengelagert. Der ausgehobene Kies soll laut Johansson später wieder eingebaut werden.
Die ersten Gebäudekomplexe A 1 mit 14 Wohnungen und B2 mit 86 Wohnungen sollen nach der derzeitigen Planung im September oder Oktober 2021 an die Nutzer übergeben werden können. Drei der Wohnungen sind sozial geförderter
Wohnraum, schlussendlich werden sich auf dem ULP-Gelände insgesamt über 200 sozial geförderte Wohnungen befinden, wie der Projektleiter sagt. Geplant sind derzeit laut Johansson 141 Mietwohnungen nach der sogenannten einkommensorientierten Förderung und 141 Eigentumswohnungen, die nach den sozialgerechten BodennutzungsRichtlinien der Stadt Landsberg vergeben werden. „Mitte 2024 sollen alle Wohnungen am Papierbach bezugsfertig sein“, sagt Johansson.
Für das Hotel-Kultur-Gebäude (B1) gibt es noch keine abschließende Planung: Man befinde sich derzeit noch in der Abstimmung mit den Kulturschaffenden der Stadt, berichtet Benjamin Johansson, der Bedarf werde ermittelt. „Wir haben wenig Interesse, ein Produkt zu generieren, das nicht auf die Nutzer abgestimmt ist“, sagt Benjamin Johansson.
Man sammle Daten, wie oft nach Einschätzung der Kulturschaffenden beispielsweise ein Konzert, wie oft im Jahr Ausstellungen oder auch Firmenfeste stattfinden werden. „Wir sammeln diese Informationen, um sie in die Planung einfließen zu lassen.“Johansson geht davon aus, dass die Gespräche mit den Kulturschaffenden in den nächsten acht Wochen abgeschlossen sein werden. Die Vorbereitungsarbeiten wie Spundwände setzen, könnten voraussichtlich schon heuer getätigt werden.
Mit dem Hochbau des HotelKultur-Gebäudes und auch des lang gezogenen Gebäudetrakts A1, der anstelle des ehemaligen KarlSchrem-Baus entsteht, soll im Frühjahr 2021 begonnen werden. Mit dem Bau der Kindertagesstätte an der Spöttinger Straße kann erst begonnen werden, wenn das Jugendzentrum auf das Areal in der Lechstraße verlagert worden ist.
Das Gelände ist fast
60 000 Quadratmeter groß