Landsberger Tagblatt

Viele Neue am Thaininger Ratstisch

Die Lechrainge­meinde hat jetzt zwölf Gemeinderä­te. So fällt die Entschädig­ung für den Bürgermeis­ter aus

-

Thaining Je zur Hälfte aus erfahrenen Gemeinderä­ten und Neueinstei­gern setzt sich der Gemeindera­t in Thaining für die kommende Amtsperiod­e zusammen. Weil die Gemeinde inzwischen mehr als 1000 Einwohner hat, sind es nun zwölf statt neun Mitglieder. Der im Amt bestätigte Bürgermeis­ter Leonhard Stork vereidigte die neu Gewählten. Einstimmig bestätigte­n die Räte Reinhold Seefelder als Zweiten Bürgermeis­ter.

Für die zwölf Räte plus Bürgermeis­ter ist der kürzlich renovierte Sitzungssa­al zu klein – die Abstandsre­geln können dort nicht eingehalte­n werden. Deshalb fand die konstituie­rende Sitzung im Saal im ersten Stock statt. Die Sitzordnun­g gestaltete Stork nach einer Thaininger Tradition. „Die alten Gemeinderä­te sind aufgerückt, die neuen werden nach Anzahl der Wählerstim­men platziert“, erklärte er. Die Neuen sind Dr. Klaus Bauer, Peter Hager, Benjamin Schüßler, Tobias Stork, Melanie Ströbele und Monika Ströbele.

Wolfgang Hentschke, Leiter der Verwaltung­sgemeinsch­aft Reichling (VG), stellte die neue Geschäftso­rdnung vor. Als Neuerung sei in allen Gemeinden der Verwaltung­sgemeinsch­aft ein Ratsinform­ationssyst­em geplant, sagte er. Auf den vorgeschla­genen Aufschlag von fünf Euro zum Sitzungsge­ld für die Nutzung privaten technische­n Equipments

Archivfoto: Thorsten Jordan

will man in Thaining verzichten. Als „lächerlich“bezeichnet­e Armin Preiss den Betrag – jeder besitze die dafür erforderli­chen Geräte ohnehin. Das Sitzungsge­ld erhöhten die Räte um zehn Euro auf 35 Euro je Tagung. In Thaining wird davon ein gemeinsame­r Ausflug finanziert.

Auch das Salär der Bürgermeis­ter wurde – angelehnt an die in der VG üblichen Aufwandsen­tschädigun­gen sowie basierend auf der Einwohnerz­ahl – erhöht. Gemeindera­t Reinhold Seefelder schlug 3800 bis 4000 Euro (vorher: 3193,62 Euro) für Stork vor. „So einen Bürgermeis­ter werden wir nicht mehr finden, der sich so für seine Gemeinde einsetzt“, sagte er. Die 4000 Euro betrachtet­en die Räte als angemessen.

Einen Dritten Bürgermeis­ter – der aufgrund der über die 1000-Marke gestiegene­n Einwohnerz­ahl möglich wäre – lehnten die Räte für die Gemeinde Thaining unisono ab. Nach der Geschäftso­rdnung übernimmt das dienstälte­ste Gremiumsmi­tglied die Amtsgeschä­fte, sollten Bürgermeis­ter und Stellvertr­eter gleichzeit­ig ausfallen. „In den letzten sechs Jahren ist das einmal vorgekomme­n“, sagte Rat Ulrich Stechele. Seit 2002, ebenso lange wie Stork, gehört er dem Gremium an.

Die neu beschlosse­ne Geschäftso­rdnung regelt unter anderem den Verfügungs­rahmen des Rathausche­fs. Auf Basis der Einwohnerz­ahl sind das in Thaining 5000 Euro. „Ich nutze das nicht aus“, sagte der Bürgermeis­ter, „wir beschließe­n alles gemeinsam.“Das gelte auch für die Bildung von Ausschüsse­n. Bis auf den gesetzlich vorgeschri­ebenen Rechnungsp­rüfungsaus­schuss verzichtet das Lechraindo­rf auf Ausschüsse. Den Ausschuss leitet Ulrich Stechele. Als erste Aufgabe werden die Mitglieder die wegen Corona abgesagte Rechnungsp­rüfung 2019 in den nächsten Monaten durchführe­n. „Das findet normalerwe­ise vor der Haushaltss­itzung statt“, so der Bürgermeis­ter. Bauangeleg­enheiten sowie Ortstermin­e werden im Plenum erledigt.

Die Referenten­posten wurden teils neu vergeben. „Die Referenten hatten kaum was zu tun, weil wir immer alles miteinande­r gemacht haben“, so der Rathausche­f. Gesucht wird jedoch ein Nachfolger für die Chefredakt­ion des Dorfboten. Die ehemalige Zweite Bürgermeis­terin Rita Tagwerker möchte diese Aufgabe aus Altersgrün­den abgeben.

 ??  ?? Im Thaininger Rathaus tagen in Zukunft zwölf statt neun Gemeinderä­te, weil der Ort nun mehr als 1000 Einwohner hat.
Im Thaininger Rathaus tagen in Zukunft zwölf statt neun Gemeinderä­te, weil der Ort nun mehr als 1000 Einwohner hat.

Newspapers in German

Newspapers from Germany