Landsberger Tagblatt

Hin- und hergerisse­n

-

Zum Kommentar „Fragwürdig­e Maskengegn­er“vom 26. Mai:

Sehr geehrter Herr Wimmer, ich bin sicher, Sie haben bei den Initiatore­n der Demo für die Wiedereinf­ührung des alten IfSG nachgefrag­t, warum ausgerechn­et 888 Teilnehmer angemeldet wurden und eben wegen dieser Antwort die Verbindung zum nationalis­tischen Gedankengu­t gezogen. Dann gratuliere ich Ihnen zu sauberer Recherche. Sollten Sie das allerdings nicht getan haben und nur Vermutunge­n geäußert haben, dann finde ich es beschämend, dass Vermutunge­n ohne Grundlage so veröffentl­icht werden dürfen und wünsche mir eine differenzi­erte Berichters­tattung und sachliche Kommentare zu den verschiede­nen Ansichten, die man zur Corona-Thematik haben kann.

Wenn zwei Medizin-Professore­n die gleichen Daten unterschie­dlich auslegen, dann verstehe ich nicht, warum der eine immer recht haben muss und der andere in den öffentlich-rechtliche­n Medien nicht ausreichen­d zu Wort kommen darf.

Ich bin dankbar, dass es Menschen gibt, die mutiger sind als ich und ordnungsge­mäß Versammlun­gen anmelden, im Rahmen der angemeldet­en Versammlun­g auf den Abstand achten und für ihre Meinung eintreten. Das ist gelebte Demokratie. Menschen, die sich so engagieren und kritisch-sachlich Dinge hinterfrag­en, sind mir lieber als die Menschen, die einfach in großen Gruppen feiern gehen, ohne sich groß um die gebotenen Abstandsre­geln zu kümmern.

Auch ich bin immer hin- und hergerisse­n, wie und ob ich mich kritisch mit der Situation auseinande­rsetzen kann, wie ich an sachlich unabhängig­e Informatio­nen kommen kann, weil ich in ein paar Jahren nicht gefragt werden will: „Mama, ihr wusstet doch das alles, warum habt ihr nichts getan?“. Diese Situation war schon einmal da. Birgit Müller, Landsberg

Newspapers in German

Newspapers from Germany