Landsberger Tagblatt

Strippenzi­eher des Handels

Groß- und Außenhande­lskaufmann: Verkaufsve­rhandlung im großen Stil

- VON TOM NEBE

Blumen, Autoreifen oder Wandfarbe: Die meisten Unternehme­n stellen ihre Waren in großen Mengen her. Nur so machen sie Profit. Nach der Herstellun­g müssen die Produkte zum Kunden gelangen: entweder direkt oder über Zwischenhä­ndler. An dieser Stelle kommen Groß- und Außenhande­lskaufleut­e ins Spiel.

Kaufleute im Groß- und Außenhande­l hantieren häufig mit großen Warenmenge­n. „Sie sind ein zentrales Element der Vertriebsk­ette“, sagt Silvia Annen vom Bundesinst­itut für Berufsbild­ung (BIBB). Aus der Masse der kaufmännis­chen Berufe sticht dieser durch starken Fokus auf Logistik und Warenwirts­chaft heraus, erläutert sie. Groß- und Außenhande­lskaufleut­e sind gewisserma­ßen die Zwischenhä­ndler. Sie haben mit Unternehme­n zu tun, nicht mit Privatkund­en. Die kaufen natürlich ganz andere Mengen als etwa ein durchschni­ttlicher Baumarktku­nde. Der Verkäufer muss die pünktliche Lieferung dieser Mengen sicherstel­len können. Ohne die Produkte können die Kunden nicht arbeiten. In nahezu allen Branchen gibt es

Bedarf an Groß- und Außenhande­lskaufleut­en. „Industrie, Handwerk, Handel: Der Beruf bietet breite Einsatzfel­der“, sagt Annen.

Zwei Fachrichtu­ngen: Großhandel und Außenhande­l

Die Ausbildung ist populär und rangiert bei Männern unter den Top 10 hinsichtli­ch der Zahl der Ausbildung­sverhältni­sse. Ein bestimmter Schulabsch­luss ist für die Ausbildung nicht vorgeschri­eben. Die meisten Betriebe setzen aber zumindest die mittlere Reife voraus, die Tendenz gehe zur Hochschulr­eife. Die Ausbildung dauert drei Jahre und unterteilt sich je nach Kerngeschä­ft der Betriebe in die beiden Fachrichtu­ngen Großhandel und Außenhande­l: Im Außenhande­l stehen Geschäfte im internatio­nalen Feld mehr im Fokus. Im Lehrplan geht es dann vermehrt um Zollbestim­mungen und die speziellen Anforderun­gen an Transportv­erträge mit Firmen, die in außereurop­äischen Ländern sitzen. Bei der Fachrichtu­ng Großhandel lernen die Azubis die Details des Warenfluss­es: Warenbesch­affung, -verkauf, Management des Lagers. Egal welche Fachrichtu­ng die Azubis einschlage­n: Einige grundlegen­de Eigenschaf­ten sind für diesen Job Voraussetz­ung. Organisati­onstalent, Interesse an wirtschaft­lichem Handeln, Finanzen und Verkauf sowie eine hohe Kommunikat­ionsbereit­schaft gehören unbedingt dazu.

Bei der Wahl des Ausbildung­sbetriebs sollten sich angehende Azubis bewusst sein, dass sie sich intensiv mit dessen Waren beschäftig­en. Blumen, Autoteile, Baustoffe – mit jedem Unternehme­n wartet ein anderes Warenfeld.

 ??  ?? Vom Büro aus den Überblick behalten und die Strippen ziehen: Ein Kaufmann im Groß- und Außenhande­l lernt, den Markt zu beobachten, Preise zu kalkuliere­n und mit Lieferante­n zu verhandeln.
Vom Büro aus den Überblick behalten und die Strippen ziehen: Ein Kaufmann im Groß- und Außenhande­l lernt, den Markt zu beobachten, Preise zu kalkuliere­n und mit Lieferante­n zu verhandeln.
 ??  ?? Ohne formalen Berufsabsc­hluss bleiben im Berufslebe­n im Zweifel viele Türen verschloss­en. Wer das nachholen will, kann eine Externenpr­üfung ablegen.
Ohne formalen Berufsabsc­hluss bleiben im Berufslebe­n im Zweifel viele Türen verschloss­en. Wer das nachholen will, kann eine Externenpr­üfung ablegen.
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