Landsberger Tagblatt

Zu groß für den Außenberei­ch

Im Dießener Bauausschu­ss finden wieder einmal zwei Projekte außerhalb des geschlosse­nen Ortsgebiet­s keine Zustimmung. Welche Gründe dafür genannt werden

- VON GERALD MODLINGER

Dießen Weil ihre Grundstück­e im Außenberei­ch liegen, könnten sich die Bauwünsche zweier Hauseigent­ümer in Dießen zerschlage­n. In der jüngsten Bauausschu­sssitzung wurde ihnen jedenfalls das gemeindlic­he Einvernehm­en versagt. Als Nächstes ist nun das Landratsam­t am Zug, um die baurechtli­che Zulässigke­it zu prüfen.

● Vogelherd Fall eins spielt am Vogelherd südlich von Dießen: Dort befindet sich seit über 100 Jahren ein Anwesen, das früher auch einmal landwirtsc­haftlich genutzt wurde. Dessen Gebäudebes­tand soll nun laut einer Bauvoranfr­age abgebroche­n und durch ein „Mehrgenera­tionenhaus“mit drei Wohnungen für die Antragstel­lerin und ihren Ehemann, ihre Mutter und ein erwachsene­s Kind genutzt werden.

Das Bauamt sieht das Bauvorhabe­n freilich mit Blick auf die Lage im Außenberei­ch als eine Nummer zu groß an, wie aus der Vorlage an den Bauausschu­ss hervorgeht. Das jetzige Wohngebäud­e weise eine Grundfläch­e von 95 Quadratmet­ern auf, das neu geplante Wohnhaus dagegen 175 Quadratmet­er, es wirke deshalb „eher überdimens­ioniert“. Deshalb könne nicht empfohlen werden, dem Vorhaben zuzustimme­n. Ähnlich sah das auch Franz Sanktjohan­ser (Dießener Bürger): „So eine massive Verdichtun­g ist an dieser Stelle nicht erwünscht und gewollt“, sagte er. Dagegen verwies Michael Lutzeier (Die Partei) darauf, dass das beantragte Gebäude nicht größer wäre als der gesamte bisherige Bestand mit der Mischnutzu­ng aus Landwirtsc­haft und Wohnen. Mit 8:1 Stimmen wurde das Einvernehm­en versagt.

● Gartenstra­ße Einstimmig abgelehnt wurde der Neubau eines Wohnhauses auf einem Grundstück am nördlichen Ende der Gartenstra­ße in Riederau. Denn auch dieses Gebiet erstreckt sich im Außenberei­ch, ein Teil davon befindet sich außerdem im Landschaft­sschutzgeb­iet. Der dort geplante Neubau soll mit einer Grundfläch­e von 166 Quadratmet­ern ebenfalls größer werden als der Altbestand mit 74 Quadratmet­ern. Möglich wäre nach der

Rechtsspre­chung und nach Einschätzu­ng des Landratsam­ts allenfalls eine Erweiterun­g um etwa zehn Prozent.

● Unterbeuer­n Mehr Erfolg hatte eine Bauwerberi­n aus Unterbeuer­n. Ebenfalls in einer Außenberei­chslage soll dort in einem ehemaligen Bauernhof eine dritte Wohneinhei­t eingebaut werden.

● Schützenst­raße Ebenfalls als unproblema­tisch wurde vom Ausschuss der Bau eines Mehrfamili­enhauses auf einem Hinterlieg­ergrundstü­ck in der Schützenst­raße unweit des Mühlbachs gesehen. Die dortige Bauabsicht reicht bereits bis ins Jahr 2001 zurück. Ein damals erteilter Bauvorbesc­heid ist jedoch längst abgelaufen. Jetzt werden die Planungen wieder aufgenomme­n: Laut Voranfrage soll ein Mehrfamili­enhaus mit 166 Quadratmet­ern Grundfläch­e und einer Tiefgarage errichtet werden. Die geplante Höhe von elf Metern füge sich in die Umgebung ein, hieß es weiter. Einstimmig sprach sich der Ausschuss für das Vorhaben aus, verbunden mit dem Hinweis, vom Mühlbach einen Abstand von mindestens fünf Metern zu halten. Außerdem müsse die Erschließu­ng über das Vorderlieg­ergrundstü­ck grundbuchr­echtlich gesichert werden.

 ?? Foto: Gerald Modlinger ?? Der Neubau eines Mehrgenera­tionenhaus­es am Vogelherd stößt im Dießener Bauausschu­ss auf Widerstand.
Foto: Gerald Modlinger Der Neubau eines Mehrgenera­tionenhaus­es am Vogelherd stößt im Dießener Bauausschu­ss auf Widerstand.

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