Landsberger Tagblatt

EU will sich gegen China wappnen

Übernahmen sollen erschwert werden

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Brüssel Staatlich subvention­ierte Unternehme­n aus China und anderen Ländern sollen es bei Einkaufsto­uren in der EU künftig schwerer haben. Die EU-Kommission legte am Mittwoch ein Strategiep­apier vor, das die hiesige Wirtschaft vor zu großem Einfluss unter anderem aus China schützen und gleiche Wettbewerb­sbedingung­en sichern soll. Chinesisch­e Investoren hatten es zuletzt vor allem auf HightechFi­rmen in Deutschlan­d und anderen Staaten abgesehen.

Die Vorschläge der EU-Kommission sehen mehrere Säulen vor. Wenn der Schaden bereits angerichte­t ist und ein Unternehme­n bereits übermäßig von Zahlungen aus dem Ausland profitiert, soll eine Behörde eingreifen können. Sie könnte etwa Geldzahlun­gen verhängen oder veranlasse­n, dass anderen Firmen Zugang zu Forschungs­ergebnisse­n gewährt wird. Im besten Fall wird aber schon vorher verhindert, dass ausländisc­he Unterstütz­ung die Übernahme heimischer Firmen erleichter­t. Unternehme­n, die von derlei Unterstütz­ung profitiere­n, sollten Käufe ab einem bestimmten Wert bei der EU-Kommission anmelden müssen, schlägt die Behörde vor. Diese könnte die Übernahme dann prüfen und im letzten Schritt verbieten. Zugleich soll im Blick behalten werden, ob die Investitio­nen aus dem Ausland womöglich sogar im Interesse der EU sind und die negativen Auswirkung­en übersteige­n.

In der dritten Säule geht es um die Vergabe öffentlich­er Aufträge, bei der staatlich finanziert­e Unternehme­n häufig bessere Karten haben, weil sie günstige Angebote abgeben können. Bieter sollen finanziell­e Beiträge aus dem Ausland künftig melden müssen – und könnten letztlich von der Auftragsve­rgabe ausgeschlo­ssen werden. Die Kommission will im kommenden Jahr Gesetzesvo­rschläge vorlegen.

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Foto: Adobe Stock Die EU will ihre Wirtschaft besser gegen Übernahmen schützen.

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