Wird die Zufahrt zum See gesperrt?
Immer mehr Ausflügler zieht es an den Ammersee. Deshalb klagen die Echinger über wildes Parken und verstopfte Straßen. Über Gegenmaßnahmen wird schon seit Jahren heftig debattiert. Jetzt ist eine Lösung in Sicht
Eching Wildes Parken, verstopfte Straßen und kein Durchkommen mehr in Richtung See, das ist in diesem Sommer in Eching noch ausgeprägter als in den Vorjahren. Deshalb forderten die Gemeinderäte Gisela Hackfort (CSU) und Dr. Michael Smida (BBE) ein Verkehrskonzept für die seenahen Straßen und insbesondere für die Kaagangerstraße. Es komme „zu gefährlichen Situationen“, sagte Smida in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Er machte dafür die Parkplatzsuche mitverantwortlich, da die meisten zunächst vom Navigationssystem den kleineren Parkplatz im hinteren Teil der Kaagangerstraße beim Segelclub anfahren.
Dort gibt es nur etwa 60 Plätze, wobei einige auch immer belegt seien beispielsweise durch Anhänger mit SUP-Brettern. Der vorderhalb an der Seestraße gelegene größere Parkplatz mit über 200 Parkplätzen werde nicht als erstes angefahren, monierte er. Hier soll die Gemeinde mit einer gut sichtbaren Beschilderung Abhilfe schaffen. Außerdem sollte die Gemeinde ein Verkehrskonzept
erarbeiten, das auch Radfahrer und Fußgänger mit einbezieht, und über eine Verkehrsüberwachung nachdenken.
Einige Vorschläge aus dem Gemeinderat zu dem – wie Johann Wimmer anmerkte – in Abständen von zwei Jahren seit 30 Jahren immer wieder diskutierten Thema zielten auf sofortige Maßnahmen. Der weitestgehende Vorschlag kam von Bürgermeister Siegfried Luge (CSU), der zur Diskussion stellte, die Kaagangerstraße an Sommertagen, bei denen viel Andrang zu erwarten sei, ab Höhe Schwalbenweg zu sperren. Eine solche Maßnahme sei schon bei der Eröffnung des Erholungsgeländes Mitte der 1970erJahre notwendig geworden, berichtete Luge aus der Historie.
Einen anderen Weg sah Edgar Luge (CSU), der ein komplettes Halteverbot auf der Kaagangerstraße und den zugehörigen Nebenstraßen von 7 Uhr bis 19 Uhr befürwortete. Die Nebenstraßen seien bereits nur für Anlieger frei, sagte Bürgermeister Luge. Dieser beklagte auch, dass zwar von der Polizei kontrollierte werde, aber die Strafzettel in Höhe von 20 Euro niemanden zum Umdenken veranlasse. Eine SUPGarage auf dem Gelände könnte zur Verkehrsentlastung beitragen, schlug Simon Schmid (BBE) vor.
Zwei Parkplätze stehen zur Verfügung
Gedanken, mehr Parkplätze zu schaffen, entgegnete Luge, dass die Liegewiese am See bereits jetzt nicht für den Andrang ausreiche.
Gisela Hackfort forderte dazu auf, nun keinen Schnellschuss zu machen. Auch Franz Pentenrieder (BBE) war dafür, zunächst eine Begehung mit Experten zu machen und auch bei der Überwachung selbst etwas zu unternehmen. Bürgermeister Luge berichtete, dass man bereits einmal erwogen hatte, dem Zweckverband kommunales Dienstleistungszentrum Oberland beizutreten, aber dort sei kein saisonaler Auftrag möglich.
Letztlich landete die Diskussion immer wieder beim Abriegeln der Seezufahrt. Nun soll, wenn es rechtlich erlaubt ist, die Zufahrt zum See an der Kaagangerstraße auf Höhe Schwalbenweg abgeriegelt werden, sobald die beiden Parkplätze voll sind. Den Dienst an der Schranke soll ein Security-Unternehmen leisDem ten. Die Sicherheitsleute können Anlieger, die sich ausweisen können, auch durchlassen. Für die Kosten bekam Luge ein Limit von bis zu 2000 Euro pro Wochenende erteilt.
Der Vorteil sei, dass so auch gleich ausprobiert werden könne, ob eine Schrankenlösung sinnvoll sei, sagte Luge. Montiert wird auch noch ein Hinweisschild auf den größeren Parkplatz. 12:1 Stimmen votierten die Gemeinderäte für diese provisorische Lösung.