Landsberger Tagblatt

Das Warten auf bessere Zeiten geht weiter

Der Landsberg X-Press hat eine Einladung zu einem Testspiel. Warum man ablehnt

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Landsberg Jeder Sportler hat ein Ziel vor Augen, auf das er hintrainie­rt. In Zeiten vor Corona muss man allerdings die Ziele teilweise korrigiere­n: Bei den Footballer­n des Landsberg X-Press wäre man schon zufrieden, zumindest ein Freundscha­ftsspiel auszutrage­n. Jetzt hätte man die Chance – doch die Verantwort­lichen zögern. Und dafür gibt es mehrere Gründe.

Aus Straubing kam die Einladung zu einem Testspiel. „Aber das Spiel wäre schon in zwei Wochen“, sagt Harald Göbel, zweiter Vorsitzend­er des Landsberg X-Press. Und da stehen nicht nur die Ferien im Weg, sondern die nach wie vor strengen Hygienevor­schriften. „Straubing würde uns zwar einen Bus stellen, aber wir müssten nach dem Spiel ungeduscht nach Hause fahren“, sagt Göbel. „Nicht zu vergessen dürfen wir erst seit Kurzem wieder mit Kontakt trainieren. Jetzt zu spielen, da wäre das Verletzung­srisiko sehr hoch.“

Und ob in Landsberg in diesem Jahr noch ein Spiel stattfinde­n kann, steht auch in den Sternen. Eigentlich hatte er gehofft, die neue Anzeigetaf­el im Sportzentr­um noch einweihen zu können. Aber das Hygienekon­zept wegen der Corona-Pandemie macht dem X-Press noch einen Strich durch die Rechnung. „Wir wollen demnächst aber noch mit Oberbürger­meisterin Doris Baumgartl sprechen“, kündigt Göbel an. Bislang dürfen die Kabinen nicht benutzt werden. „Wir haben vier Duschen bei den Außenkabin­en, in jeder könnten gleichzeit­ig drei Personen duschen und dabei den Abstand einhalten.“

Das wäre zumindest eine Erleichter­ung beim Training. Bislang sei die Motivation noch vorhanden, wobei man schon merke, dass einfach ein Ziel fehlt. „Jetzt, im August, fehlen immer einige Spieler wegen der Ferien“, sagt Göbel, aber langsam mache sich spürbar, dass der Einsatz nachlasse. „Wenn sich im September auch nichts ändert, wird es schwierig.“

Für den Verein ist es auch sehr schwer, zu planen: „Momentan drehen wir uns im Kreis. Wir überlegen uns verschiede­ne Dinge, müssen am Ende aber doch einfach warten, ob es weitere Lockerunge­n geben wird.“Und das betreffe auch die Zuschauer. „Ein Geisterspi­el kommt für uns nicht infrage“, macht Harald Göbel deutlich.

„Football lebt von den Zuschauern, was wäre das für ein Spiel im großen Sportzentr­um, wenn nur die beiden Mannschaft­en und eine Handvoll Offizielle da wären?“

Doch die Situation ist insgesamt schwierig. „Ich bin gespannt, wie viele Vereine dieses Jahr finanziell überstehen“, sagt Göbel. In der Ersten Liga (GFLI) sei die Saison inzwischen abgesagt worden – in der zweiten stehe noch ein Betrieb im Raum. Der X-Press werde dieses Krisenjahr überstehen, aber einfach werde es nicht. Auch was den Nachwuchs betrifft: „Im August ist immer trainingsf­rei.“Im September müsse man sehen, wie viele Kinder wieder zum Training kommen.

„Ich hoffe, dass zumindest im Herbst die Flag-Runde der Kinder gespielt werden kann.“Wobei diese in der Halle stattfinde­t, was ja mehr Probleme macht als das Training im Freien. Trotz aller Sorgen werden die Footballer aber nicht den Kopf in den Sand stecken: „Ich bin froh, dass wir mit Markus Gruberbaue­r einen so motivierte­n und engagierte­n Vorsitzend­en haben“, sagt Göbel – und auch wenn man die Fans im Stadion vermutlich nicht treffen wird: „Wir überlegen uns gerade auch ein Fan-Paket“, so Göbel – wie dieses aussehen wird, muss man sich überrasche­n lassen.

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Archivfoto: leit Die Spieler des Landsberg X-Press müssen sich weiter gedulden. Zwar hat der Verein eine Einladung zu einem Testspiel, doch es gibt Gründe, zu verzichten.

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