Elf Millionen für die Detektive
Spahn gibt Geld zur Nachverfolgung der Corona-Infektionen
Berlin Vor dem Hintergrund steigender Ansteckungszahlen verlängert Bundesgesundheitsminister Jens Spahn den Einsatz sogenannter Containment-Scouts zur Nachverfolgung von Corona-Kontakten um weitere sechs Monate. Spahn stellt dem Robert-Koch-Institut (RKI) dazu 10,7 Millionen Euro für Personalund Sachkosten zur Verfügung. Damit können die Gesundheitsämter bis ins nächste Jahr hinein bei der Nachverfolgung von Kontakten zu Corona-Infizierten unterstützt werden. „Unsere Gesundheitsämter vor Ort spielen in der Bekämpfung der Corona-Epidemie eine zentrale Rolle. Mit den Containment-Scouts unterstützen wir sie kurzfristig und flexibel“, sagte Spahn am Wochenende unserer Redaktion.
Seit April wurden mehr als 510 Scouts rekrutiert und koordiniert: In den lokalen Gesundheitsämtern arbeiteten sie zunächst für sechs Monate in der Kontaktnachverfolgung mit. Nun können bis zu 525 Corona-Detektive ab Oktober für weitere sechs Monate in den Ämtern eingesetzt werden. Bei den Scouts bestehe eine hohe Bereitschaft, die Arbeit in den Gesundheitsämtern fortzusetzen, hieß es aus dem Gesundheitsministerium. Das RKI hat die Aufgabe, die Scouts zu schulen, fachlich zu betreuen und ihre Einsätze zu koordinieren.
Spahn betonte, dass sein Ministerium „mit Hochdruck an der Erarbeitung des Pakts für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“arbeite, „um die Gesundheitsämter dauerhaft personell zu stärken“. Anfang Juni hatte Kanzlerin Angela Merkel zusammen mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder die Gesundheitsministerkonferenz beauftragt, bis zum 30. August den Entwurf für einen „Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“(ÖGD) vorzulegen. Damit soll dieser mit Unterstützung des Bundes ab 2022 personell und technisch besser ausgestattet werden.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat eine genaue Überprüfung aller Corona-Maßnahmen gefordert. „Nach einem halben Jahr Erfahrung mit dem Virus brauchen wir eine medizinische Einordnung dessen, was falsch gelaufen ist und geändert werden muss“, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der