Als Kind im Internet Geld verdienen
Sie heißen Miley, Ava oder Mavie Noelle und Hunderttausende schauen sich ihre Videos an. Doch nicht alle sind begeistert
Zum Arbeiten gehen viele Menschen ins Büro. Andere verdienen ihr Geld auf Baustellen, in Supermärkten, als Lehrer in der Schule oder im Krankenhaus. Manche Menschen arbeiten aber auch im Internet. Auf Youtube oder Instagram machen sie etwa Werbung für Kleider, Schminke oder Hotels. Diese Menschen nennt man Influencer.
Manche dieser Influencer sind sehr berühmt. Ihren Fans zeigen sie, was sie den ganzen Tag lang machen: Man kann ihnen beim Essen, beim Sport und in ihrem Urlaub zuschauen. Dabei zeigen sie oft Dinge oder Momente, die besonders schön aussehen und vielen gefallen.
Manchmal werden schon Kinder zu solchen Influencern. In Deutschland gibt es zum Beispiel die zehnjährige Miley. Sie kommt aus der Nähe von Augsburg und auf ihrem YoutubeKanal „Mileys Welt“folgen ihr ungefähr 890000 Menschen. Auch auf den Kanälen „Alles Ava“oder „Mavie Noelle“sehen Hunderttausende dabei zu, wie die Mädchen neues Spielzeug oder Süßigkeiten testen.
Wenn einem so viele Menschen im Internet folgen, lässt sich damit auch Geld verdienen. Meistens helfen die Eltern den jungen Influencern mit den Videos. Sie kümmern sich auch um die Geld-Fragen. Aber dürfen Kinder überhaupt schon arbeiten?
In Deutschland gibt es dafür ein Gesetz. Es hat einen langen Namen: Jugendarbeitsschutzgesetz. Darin steht, dass Kinder eigentlich nicht arbeiten dürfen. Aber es gibt Ausnahmen, zum
Beispiel, wenn ein Kind in einem Film mitspielen soll. In diesem Gesetz ist etwa geregelt, dass Kinder nur ein paar Stunden pro Woche arbeiten dürfen. Denn als Kind sollte man genug Zeit haben zum Spielen, für Freunde und die Hausaufgaben. Dieses Gesetz gilt auch für Kinder-Influencer.
Manche Erwachsene finden: Kinder-Influencer und ihre Eltern halten sich oft nicht an diese Regeln. Die Fachleute haben Sorge, dass die Kinder zu viel Zeit mit dem Drehen verbringen. Deshalb könnten sie andere schöne Sachen verpassen und sich zu wenig ausruhen. In manchen Fällen sehen sie sogar eine Form von Kinderarbeit. Der Vater von Miley findet solche Vorwürfe unfair. „Wir müssen genau über die Drehtage und Drehzeiten Buch führen“, erklärt er. Seine Tochter Miley habe nur in der reinen Drehzeit mit Youtube zu tun. Sie beschäftige sich weder mit dem Kanal noch mit den Kommentaren. Und er ist sich sicher: Miley hat viel Spaß dabei, die Videos zu drehen.