Landsberger Tagblatt

So geht es mit dem Kornkreis weiter

Bei Landwirt Georg Steingrube­r steht jetzt eigentlich die Ernte des Weizens an. Nach wie vor lockt der Kornkreis zwischen Fischen und Dießen zahlreiche Besucher an

- VON GERALD MODLINGER

Fischen Nach den Regentagen Anfang des Monats ist jetzt die Getreideer­nte wieder angelaufen. Sind damit auch die Tage des Fischener Kornkreise­s gezählt, wenn der Mähdresche­r kommt? Der Mähdresche­r wird zwar, so kündigt der Besitzer des Weizenfeld­s zwischen Fischen und Dießen, Georg Steingrube­r, an, wohl spätestens am Mittwoch dort auffahren. Der eigentlich­e Kornkreis soll aber verschont bleiben. Er habe täglich Anfragen von Menschen auch von weit her, die den Kornkreis noch besuchen wollen. Deshalb habe er sich entschloss­en, das Kunstwerk noch über die eigentlich­e Erntezeit hinaus zu erhalten, sagt Steingrube­r.

Zwei Wochen ist es jetzt her, dass der Aidenriede­r Landwirt auf dem Acker zwischen der Alten und Neuen Ammer den Kornkreis entdeckt hat. Rasch sprach sich dessen Existenz in Deutschlan­d und sogar in Europa herum und seitdem ist der Kornkreis, in dem Esoteriker besondere Energien wahrnehmen, zu einem Besucherma­gneten geworden. „Ich frage mich, wie lange das noch so geht“, sagt Steingrube­r, „ich schätze, dass pro Tag 100 Leute kommen.“Auch das schlechte Wetter habe den Zustrom nicht gebremst. „Wir hatten 135 Liter Niederschl­ag, und die Leute sind trotzdem hineingega­ngen, die haben die Schuhe ausgezogen, sind auf dem Baz gegangen.“

Auch übernachte­t werde im Kornkreis, abends werde gesungen und es werden Kerzen entzündet, berichtet Steingrube­r weiter. Auf musikalisc­he Darbietung­en weist zudem hin, dass im Feld ein Saxofon vermisst werde. Beliebt seien auch Picknicks im Kornkreis.

Dass der Kornkreis rege besucht wird, lässt sich auch an Gebrauchss­puren ablesen: Die zunächst filigran niedergedr­ückten Halme liegen nicht mehr so locker wie am Anfang, sondern sind von dem starken Regen und vielen Schuhen und Füßen fest ineinander an den Boden gepresst worden. Ansonsten aber gehen die Kornkreis-Besucher offenbar pfleglich mit dem Acker um. Es wird nichts unnötig zertrampel­t und es ist auch kein Müll zu finden.

Weil immer noch viele Besucher auf seinen Acker kommen, will Landwirt Georg Steingrube­r den eigentlich­en Kornkreis vorerst nicht

Gibt es bald Backwaren mit besonderer Energie?

abernten, nur drumherum werde voraussich­tlich bis zum Mittwoch der Weizen gedroschen. Die Körner will Steingrube­r dann entweder als Backweizen verkaufen, vielleicht aber auch ans Vieh auf seinem Hof verfüttern. Dort leben die unterschie­dlichsten Nutztiere: Neben Milchvieh hält die Familie Steingrube­r ein paar Schweine und auf einer Obstbaumwi­ese weiden Mastgöckel und Gänse. Was mit dem Weizen aus dem eigentlich­en Kornkreis passiert, ist noch offen: Anfragen von Bäckern, die an dem möglicherw­eise besonders energierei­chen Weizen interessie­rt sind, habe er zwar schon gehabt, erzählt Steingrube­r, aber konkret sei noch nichts.

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Foto: Christian Rudnik Der Kornkreis zwischen Fischen und Dießen hat in den vergangene­n Wochen Tausende Besucher angelockt.

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