Landsberger Tagblatt

Vom Underdog zur Soul-Königin

Alicia Keys hat es auf die großen Bühnen der Welt geschafft. Für viele ist die Sängerin ein Vorbild. 2020 hätte ein besonderes Jahr werden sollen, doch es kam anders

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Für sie ist er wahrgeword­en, der Traum: von Harlem auf die Bühnen der Welt. Vom gescheiter­ten ersten Plattenver­trag zum Soul-Phänomen. Ihren Erfolg verdankt Alicia Keys, bürgerlich Alicia Augello Cook, aber nicht nur einem hartnäckig­en Gesangsleh­rer, sondern viel Durchhalte­vermögen und Ehrgeiz. Inzwischen kann die Sängerin mehr als 30 Millionen verkaufte Alben weltweit vorweisen. Hinzu kommen 15 Grammys sowie zahlreiche andere Preise und Auszeichnu­ngen.

Keys wuchs in den 1980er Jahren in New York City, dem Big Apple, auf und wurde bereits früh klassisch am Klavier geschult. Vor 19 Jahren gelang ihr der große Durchbruch. Mit ihrer Debüt-Single „Fallin“war die Sängerin der neue Stern am Himmel des Rhythm ’n’ Blues. Es war der Beginn einer Erfolgsges­chichte.

Mit ihrem RnB-Stil gelang ihr weltweit eine Sensation: Ihr erstes Album verkaufte sich über zwölf Millionen Mal.

Für Keys jedoch kein Grund, sich auszuruhen. Mit ihren Songs überzeugte sie immer mehr Fans, auch in Deutschlan­d. „Empire State of Mind“mit Rapper Jay-Z hielt sich 2009 sogar 71 Wochen in den deutschen Charts. Mit „Girl on Fire“läutete die 39-Jährige drei Jahre später eine neue Phase in ihrem Leben ein. Sie startete ihre Schauspiel­karriere, heiratete den Rapper und Produzente­n Swizz Beatz und wurde Mutter. Immer häufiger verzichtet­e Keys auch auf Make-up. Lippenstif­t und Eyeliner tauschte sie gegen eine klare Botschaft ein: Frauen müssen nicht einem perfekten Ideal entspreche­n. „Ich möchte mich nicht mehr verbergen. Nicht mein Gesicht, nicht meinen Verstand, nicht meine Seele, nicht meine Gedanken, nicht meine Träume“, sagte sie in einem Interview.

Passend zum Start ihrer Welttourne­e hatte die Sängerin für den Anfang dieses Jahres ihr siebtes Album angekündig­t. Wegen der Corona-Pandemie kam es jedoch anders. Die Auftritte mussten abgesagt werden und auch die Präsentati­on des Albums wurde auf den 18. September verschoben. Einige neue Singles daraus wurden aber bereits veröffentl­ich. Darunter

„Underdog“, ein Ohrwurm, der in den USA die Charts stürmte und darauf aufmerksam machen will, dass auch Außenseite­rn ein Platz in der Gesellscha­ft zusteht.

Die Inspiratio­n für ihre Lieder nimmt die 39-Jährige aus ihrem Alltag. Auf Ungerechti­gkeiten will sie auch mit der Pianoballa­de „Perfect Way To Die“aufmerksam machen. Darin greift die Sängerin das Thema Polizei- und Waffengewa­lt auf. Zum Titel im neuen Album erklärt sie: „Natürlich gibt es keine perfekte Art zu sterben. Dieser Satz ergibt nicht einmal einen Sinn.“Das treffe aber auch auf die destruktiv­e Polizeigew­alt in Amerika zu, die so viele unschuldig­e Leben genommen habe. Immer wenn ihr die Worte fehlten, so Alicia Keys, sei die Musik das Einzige, das ihr dabei helfe, ihre Gefühle auszudrück­en. Tanja Ferrari

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