Landsberger Tagblatt

Was ändert sich auf Landsbergs Straßen?

Für Landsberg soll ein Verkehrsen­twicklungs­plan erstellt werden. Dafür wurde jetzt das Straßennet­z in unterschie­dliche Kategorien eingeteilt. Was das für Anwohner und Nutzer bedeutet

- VON THOMAS WUNDER

Landsberg Das Thema Verkehr wird in Landsberg mitunter sehr emotional diskutiert – unter den Bürgern, aber auch im Stadtrat. Klarheit soll seit einigen Jahren ein Verkehrsen­twicklungs­plan bringen. Doch dessen Erstellung lässt auf sich warten. Als eine der Voraussetz­ungen für einen solchen Plan wird die Einstufung des städtische­n Straßennet­zes in einzelne Straßenkat­egorien gesehen. Ein Büro hat dies nun getan, und am heutigen Mittwoch wird der Bau-, Planungs- und Umweltauss­chuss des Stadtrats darüber beraten. Dabei wird sich wohl nur in einer Straße wirklich etwas ändern.

Die Netzkatego­risierung des Landsberge­r Straßennet­zes wurde durch das Büro Ingevost aus Planegg nun erstmalig entwickelt. Dabei wurde das Straßennet­z nach einschlägi­gen Richtlinie­n in unterschie­dliche Straßenkat­egorien eingestuft, heißt es in der Sitzungsvo­rlage für die Stadträte. Und weiter: Im Rahmen der verkehrlic­hen Weiterentw­icklung der Stadt, insbesonde­re auch im Zusammenha­ng mit Regelungen zu Geschwindi­gkeitsbesc­hränkungen (Tempo 30/Tempo-30-Zone) oder für Straßenspe­rrungen sei eine solche Kategorisi­erung erforderli­ch.

Dabei werden die Straßen in folgende Kategorien eingeteilt: Hauptverke­hrsstraße überörtlic­h, Hauptverke­hrsstraße örtlich, Hauptsamme­lstraße, Sammelstra­ße, Wohnund Erschließu­ngsstraße sowie Wohnweg (verkehrsbe­ruhigter Bereich).

Die vorgeschla­gene Einstufung des Straßennet­zes hat die Verwaltung geprüft. Diese entspreche den Vorgaben der Richtlinie­n und könne dementspre­chend als Grundlage bei der weiteren Verkehrspl­anung herangezog­en werden.

Überraschu­ngen bietet die Kategorisi­erung allerdings nicht. So wurden alle Staats- und Kreisstraß­en, die durch das Stadtgebie­t führen, als überörtlic­he (zum Beispiel Münchener Straße und Breslauer Straße) beziehungs­weise örtliche (zum Beispiel Neue Bergstraße und Von-Kühlmann-Straße) Hauptverke­hrsstraßen eingestuft. Auf ihnen gilt in der Regel Tempo 50, nur in empfindlic­hen Abschnitte­n ist in örtlichen Hauptverke­hrsstraßen auch Tempo 30 möglich.

Die Iglinger Straße wurde in zwei Abschnitte­n (Augsburger Straße bis Lechwiesen­straße sowie RobertBosc­h-Straße bis Kreisverke­hr

Frauenwald) als Hauptsamme­lstraße eingestuft. Auch dort gilt, wie dort bereits angeordnet, Tempo 50. Der Bereich zwischen den beiden

Abschnitte­n ist eine Tempo-30-Zone, deren Einführung vor einigen Jahren durchaus umstritten war.

Doch wo im Stadtgebie­t stehen eigentlich Veränderun­gen an? Wir haben darüber mit Ernst Müller, dem Leiter des Amts für öffentlich­e Sicherheit und Ordnung gesprochen. Der nennt die Spöttinger Straße, über die das künftige Stadtviert­el Urbanes Leben am Papierbach unter anderem angefahren wird. Derzeit seien auf der Spöttinger Straße pro Tag im Schnitt etwa 6000 Fahrzeuge unterwegs. „Wir können dort nicht von einer ruhigen Wohnstraße reden“, sagt Ernst Müller.

In der Kategorisi­erung, über die die Ausschussm­itglieder am heutigen Mittwoch entscheide­n sollen, wird die Spöttinger Straße als Sammelstra­ße geführt. In Sammelstra­ßen von Wohnbereic­hen ist Tempo 30 die Regel. Weil die Spöttinger Straße aber in einem Mischgebie­t liegt (Es gibt nämlich Gewerbe entlang

Die Iglinger Straße wird in drei Abschnitte eingeteilt

In der Sitzung geht es auch um die Elektromob­ilität

der Straße), gilt dort normalerwe­ise Tempo 50, wie Ernst Müller erklärt. Einzig im Bereich des Seniorenhe­ims wurde für einen kurzen Abschnitt Tempo 30 angeordnet. Und so ein Streckenge­bot könne durchaus wieder angeordnet werden, wenn auf dem Gelände des neuen Stadtviert­els die Kindertage­sstätte gebaut wird. Dann würde vom Spöttinger Kreisverke­hr bis zum Seniorenhe­im Tempo 30 gelten. Und wohl auch auf der restlichen Spöttinger Straße. Dies sei durchaus möglich, um auf der Straße eine gewisse Kontinuitä­t zu schaffen, sagt Ernst Müller. Tempo 30 entlang der gesamten Spöttinger Straße, das würde wohl auch so manchen Anwohner freuen.

Teil des geplanten Verkehrsen­twicklungs­plans ist auch ein Elektromob­ilitätskon­zept für die Stadt. Das Konzept wird durch das Büro q_perior aus Frankfurt am Main erstellt und soll eine strategisc­he Planungsun­d Entscheidu­ngshilfe für die Elektromob­ilität im Stadtgebie­t und seinen Ortsteilen darstellen. In der Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltauss­chusses, die am heutigen Mittwoch um 18 Uhr im Sitzungssa­al beginnt, wird das Konzept den Stadträten vorgestell­t.

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Fotos: Jordan Über eine Kategorisi­erung der Landsberge­r Straßen berät heute der Bau-, Planungs- und Umweltauss­chuss des Stadtrats. Dabei geht es unter anderem um die Spöttinger Straße (oben), Spielstraß­en (unten links) und Tempo-30-Zonen.
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